Marktumfeld Fenster und Türen

 
Einleitung

Der Markt in der Bundesrepublik Deutschland ist stark segmentiert, d.h., daß Kunden und Wett-
Bewerber sowohl vom Kaufverhalten als auch vom Angebot, bedingt durch variierende wirtschaft-
liche, soziale und politische Randbedingungen, kein einheitliches Profil besitzen. Bei den Wettbe-
werbern reicht die Skala vom 1-Mann-Handwerksbetrieb bis zum industriell ausgerichteten Vollsortimenter. Beim Kunden haben wir es mit dem Häuslebauer bis zum GU oder einer Handelskette zu tun.
Eine einheitliche Strategie läßt sich bei diesem Konglomerat nicht konzipieren. Demzufolge wird der Marketingansatz aus einem Mosaik verschiedener Strategien aus unterschiedlichsten Datenrecherchen und Erfahrungen bestehen.
 

 
 
Der Wettbewerb

Der Wettbewerb besteht aus ca. 8.000 Betrieben in der Bundesrepublik Deutschland. Die Struktur der Branche ist handwerklich orientiert, und mit geringer Komplexität der Produkte. Eine geringe Anzahl von Firmen haben industrielles Niveau. Ernst zunehmender Wettbewerb ist auf ca. 50 Unternehmen beschränkt. Die Marktbereinigung ist trotz einer Vielzahl von Insolvenzen nicht im notwendigen Maße eingetreten, die Halbierung des Absatzvolumens seit 1995 hat weder mengenmäßig noch preislich Druck aus dem Kessel genommen.
Um den Marktangang strategisch richtig anzusetzen sind Unternehmensvergleiche für jeden Mitwettbewerber im projektierten Absatzgebiet notwendig (Quellen: MARKUS, Creditreform, Destatis etc.).



Standorte und Umsatzverteilung Fensterhersteller
 
 
Daten der Unternehmensanalyse
Kriterien der Analyse
Allgemeine Angaben
Anschrift
Telefon
Fax
Crefo-Nr.
HRN
Rechtsform
Gründungsjahr
Letzter Eintrag im HR
Kapital
Letzter Umsatz
Anz. Mitarbeiter
Währung
e-Mail
Internet
Bankverbindungen
 
Geschäftstätigkeit
 
Tätigkeitsbeschreibung
 
Personen
Geschäftsführer
Vorstand
Aufsichtsrat
Prokuristen
Aktionäre
 
Beteiligungen
 
Tochtergesellschaften
 
Finanzen
Stammkapital
Umsatz


2002


2001


2000


1999
Mitarbeiter


2002


2001


2000


1999
Umsatz/Mitarbeiter


2002


2001


2000


1999
Bilanz
Aktiva 2000


2001


2002
Passiva 2000


2001


2002
G&V 2000


2001


2002
Risikoeinschätzung
Rating
Score
Zahlungsindex
Vertriebsarten
Eigenvertrieb
Fremdvertrieb
Regional
Überregional
Direkt
Objekt
Handel
Produktausführungen
 
 
Die Kunden

Die Kundenstruktur reicht vom Baumarktkunden, der ein Standardfenster für eine Reparatur benötigt bis zum Generalunternehmen, das Großanlagen erstellt. Die Zielgruppe wird über die Vertriebsart (Direkt/Wiederverkäufer/Handel etc.) erreicht.
Das Kaufverhalten wird durch die wirtschaftlichen, sozialen und politischen Randbedingungen stark beeinflußt. Ersichtlich z.B. am regionalen Kaufkraft-Index (€/Einwohner), an der Wettbewerbsdichte (FE/km²) oder an der Reduzierung des sozialen Wohnungsbaus in den letzten Jahren. Gleiches ist zu erwähnen von der für den Käufer unverständlichen Argumentation zur Erneuerung von Fenstern nach der Energieeinsparverordnung Der Kunde ist in seiner Mehrheit schlicht und ergreifend überfordert. Echte Alleinstellungsmerkmale der Anbieter sind die Ausnahme und nicht die Regel.
 


Reduktion sozialer Wohnungsbau

Produkt- und Kunden-Klassifikation
 
 
Operative und strategische Fehlleistungen als Ursache der Krise in der Branche


 

Strukturkrise im Baugewerbe
Preisverfall, Mengenrückgang
Fehlende strategische Ausrichtung
Ungenutzte innerbetriebliche Leistungsoptimierung
Leistungspalette zu groß, zu geringe Risikobegrenzung
Zu geringe Eigenkapitalausstattung
Rückgang der staatlichen Förderung für die Sanierung


Ungenügende Info-Politik gegenüber Kunden, Banken etc.
Ungenügende Anreize zur Mitarbeiter-Motivierung
Panik-Mache
Fehlende Kooperationsbereitschaft
Ineffiziente Zeitnutzung
Ungenügende Wettbewerbsorientierung
Unvollständige Info-Systeme
 
 
Das Szenario der Krisenbewältigung

Der Handlungsbedarf wird zu spät erkannt!

 
 
Einleitung von Sofortmaßnahmen zum Turn around

Radikaler Forderungsabbau
Verkauf der nicht betriebsnotwendigen Vermögensteile
Kürzung von Löhnen und Gehältern
Reduzierung der sonstigen Ausgaben
Verlängerung der Zahlungsziele
Gesellschafterdarlehen/Kapitalerhöhungen
Zins- und Tilgungsstundungen
Forderungsverzichte
Symptome einer Krise u.a.:

Strategische Probleme
• Fehlende Unternehmensstrategie
• Keine Reduzierung auf die Kernkompetenzen
• Vernachlässigung des Kundenservice
• Leistungsträger verlassen das Haus

Ertragsprobleme
• Reduzierte Auftragseingänge
• Halbierung des Auftragswertes
• Negative Deckungsbeiträge aus Auslastungsgründen
• Umsatzeinbußen
• Overheads höher als DB

Liquiditätsprobleme
• Forderungsausfälle
• Gerichtliche Mahnverfahren
• Liquiditätsengpässe
• Kreditlinienrestriktionen
• Kürzung der Avale
• Lohnzahlungsschwierigkeiten
• Produktivitätseinbrüche
• Anwachsen der Krankenrate
• Massive Abwanderung der Leistungsträger
 
 


 
 
 
 
 

Kaufkraft in den Bundesländern
 
1998
2002
 
 
Dargestellt in BIP/Einw.
[umgerechnet in Tsd. € ]
 
[Tsd. €]
 
Hamburg 43,9
Bremen 32,4
 
Hessen 29,8
Bayern 27,0
Baden-Württ. 26,6
 
 
Berlin 23,5
Nordrhein-W. 23,4
Saarland 21,9
Schl.-Holst. 21,5
Niedersachs. 21,4
Rheinl.-Pfalz 20,4
 
Brandenburg 15,3
 
 
 
Sachsen 14,3
Thüringen 13,9
Sachs.-Anh. 13,8
Meckl.-Vorp. 13,8
Hamburg 40,8
Bremen 33,2
 
Hessen 29,9
Bayern 28,4
Baden-Württ. 28,0
Nordrhein-W. 25,1
 
Saarland 22,5
Rheinl.-Pfalz 22,3
Berlin 22,1
Schl.-Holst. 22,1
Niedersachs 22,1
 
Sachsen 16,5
Thüringen 16,3
Meckl.-Vorp. 16,3
Sachsen-Anh. 16,2
Brandenburg 16,1
 
 

 
 
 
 
 

Wettbewerbsdichte in den Bundesländern
 
Verkaufte Fenstereinheiten pro Flächeneinheit [FE/km²]
 





1998


2002

Berlin
Hamburg
Bremen




778,5
357,5
356,2


511
236
235

 







Nordrhein-W.
Sachsen




89,3
78,9


59
52

 







Saarland




76,3


50,2

 







Baden-Württ.
Hessen
Thüringen
Rheinl.-Pfalz
Sachs.-Anh.
Bayern
Schlesw.-Holst.
Niedersachsen




52,9
47,3
44,0
39,1
37,6
35,6
34,2
30,0


34,8
31,1
29
26
25
23
22,6
20

 







Brandenburg
Meckl.-Vorp.




29,7
23,6


19,6
15,5
 
 

 
 

Verkaufte Fenstereinheiten


[FE Holz/Kunststoff/HA in Tsd.]
 


1998


2002

1 Nordrhein-Westfalen
2 Bayern
3 Baden-Württemberg
4 Sachsen
5 Niedersachsen
6 Hessen
7 Brandenburg
8 Rheinland-Pfalz
9 Sachsen-Anhalt
10 Thüringen
11 Berlin
12 Mecklenburg-Vorp.
13 Schleswig-Holstein
14 Hamburg
15 Saarland
16 Bremen


3.042
2.510
1.891
1.453
1.433
.998
.876
.777
.769
.712
.693
.547
.540
.270
.196
.144


2.003
1.653
1.245
957
.956
.657
.577
.512
.506
.469
.456
.360
.356
.178
.129
.095
  
 



Index der Wohnungsfertigstellungen pro Kopf in den Bundesländern






1998


2002



1 Brandenburg
 
2 Mecklenburg-Vorp.
3 Sachsen
4 Schleswig-Holstein
 
5 Sachsen-Anhalt
6 Bayern
7 Baden-Württemberg
8 Thüringen
 
9 Rheinland-Pfalz
10 Niedersachsen
11 Hessen
12 Berlin
 
13 Hamburg
14 Nordrhein-Westfalen
15 Saarland
 
16 Bremen


11,62
 
9,46
7,94
7,40
 
6,67
6,34
6,15
6,06
 
5,97
5,78
5,40
5,23
 
4,97
4,89
4,72
 
3,09


Brandenburg
Mecklenburg-Vorp.
 
Bayern
Niedersachsen
Rheinland-Pfalz
Schleswig-Holstein
Baden-Württemberg
 
Nordrhein-Westf.
Hessen
Thüringen
Sachsen-Anhalt
 
Sachsen
Hamburg
Bremen
Saarland
Berlin
 


6,21
5,37
 
4,76
4,44
4,28
4,07
4,00
 
3,72
3,64
3,33
3,14
 
2,95
2,93
2,89
2,78
2,09
 



 
 
 

 
 
 

 
 
 
  
 
Zusammenfassung

Wenn man das wichtige Problem des Marktangangs strategisch angehen will, so ist sowohl der Wettbewerb als auch der Kunde das Ziel.
Beim Wettbewerb haben wir es mit max. 50 wettbewerbsrelevanten Unternehmen zu tun. Beim Kunden dagegen sind in 16 Bundesländern mit 29 Regierungsbezirken und 437 Kreisen und kreisfreien Städten die Kunden anhand von Recherchen und Analysen (und natürlich besseren Produkten und Argumenten) dem Wettbewerb abzunehmen.
Der Neubau und der Altbau (Renovierung) mit jeweils ca. 50% Anteil sind mit den beschriebenen Methoden zu bearbeiten. Die Anteile auf Bundesebene sind der folgenden Grafik zu entnehmen.



Wohneinheiten in Gebäuden mit Wohnraum in Bauperioden

Wenn Du den Feind kennst und Dich selbst, mußt Du auch hundert Schlachten nicht fürchten.
Wenn Du Dich selbst kennst, aber Deinen Feind nicht, wirst Du für jeden Sieg auch eine Niederlage einstecken.
Wenn Du weder Deinen Feind kennst noch Dich selbst, wirst Du in jeder Schlacht unterliegen.
(Quelle: Sun Tsu/Die Kunst der richtigen Strategie/2001

Die Konsequenz daraus heißt, besinne dich auf deine Stärken und arbeite an deinen Schwächen solange, bis du soweit bist, um deinen Konkurrenten nicht nur einzuholen sondern zu überholen. Unternehmensstrategie muß zum Ziel haben, ein sich ständig veränderndes, dynamisches Gleichgewicht einer Vielzahl von Wettbewerbern zu beherrschen.