Monat 10-2004

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Horizontal Lining kleidet Hotel in elegante Querstreifen
 
Horizontal Lining verleiht Hotel markante Optik

Mehr als Fassade für das erste Haus an der Palexpo

Beim Erweiterungsbau des Luxushotels Crowne Plaza in Genf steht die Fassade ganz im Dienste der ästhetischen Gestaltung. Die neue Fassade in top-modernem Horizontal Lining erfüllt neben den ästhetischen Vorgaben auch besonders hohe Lärmschutz- und Energiestandards. Vormontierte Elemente mussten vor Ort nur noch angebracht werden. So war eine Gesamtbauzeit von unter 17 Monaten möglich und der Hotelbetrieb wurde kaum beeinträchtigt
 
Jetzt ist es das grösste Hotel der Westschweiz. Geschäftsleute aus aller Welt gehen in dem neuen Hotel nahe des Palexpo ein und aus.
Über 300 zusätzliche Betten erhöhen die Kapazität der Nobelherberge auf 520 mögliche Übernachtungsgäste.

Die Vorgaben der Architektur und die Erwartungen der Bauherren für die Erweiterung waren anspruchsvoll - nicht nur in Bezug auf perfekte Ästhetik: Die Bauzeit sollte möglichst kurz und die Lärm-Belastung minimal sein, der Hotelbetrieb sollte nämlich nicht unterbrochen werden. Das alles galt als wesentlicher Bestandteil der Ausschreibung.

Beim Genfer Automobilsalon und jährlich 250 weiteren Veranstaltungen dreht sich hier alles um "Business". Die Gäste erwarten im Hotel eine freundliche und unkomplizierte Atmosphäre, alle Annehmlichkeiten und ein klares, inspirierendes Ambiente. Für ein entsprechendes Kongresszentrum und die Erweiterung der Kapazität beauftragte das Hotel das angesehene schweizer Architekturbüro "Groupe h". Die Architekten-Gruppe sollte die bestehenden Gebäude durch einen betont modernen Bau ergänzen - "ein Kind des 21. Jahrhunderts". Hervé Dessimoz entwarf eine klare Kombination. Er setzte eine horizontal ausgerichtete und ultra-plane Glasfassade in spannenden Dialog mit einem aufgesetzten Zimmerblock. Dessen dynamische Oberfläche lässt mit seinen auffallenden Loggien schon von Aussen luxuriöse und grosszügige Räume vermuten.
 

 

 
Glas, Metall und Carrara-Sichtbeton
Die Erweiterung wurde in Form eines getrennten Flügels realisiert. Dieser bekennt sich zu seinem eigenen Charakter. Seine Modernität ist im Vergleich zum bestehenden Hotel vor allem durch die Fassade deutlich sichtbar.
Dort kommen drei edle Materialien zum Einsatz: Glas, Metall und Sichtbetonstein mit Carrara-Marmor-Zuschlägen. Gerade im Zusammenspiel zwischen den Teilen aus Beton und den Teilen aus Glas wird die eigenständige Architektur des Gebäudekomplexes besonders klar erkennbar.

Horizontal Lining und Privatloggien
Die Ausmasse der Fassade sind beachtlich: sie hat eine Länge von ca. 120 m und ist ca. 24 m hoch.

Architekt Dessimoz unterteilte die riesige Fläche in zwei Hälften und gab ihnen eine leichte Bogenform. Eingebettet in massiven Sichtbeton sind grosszügige Loggien aus Metall und Glas. Sie sorgen für eine natürliche Beleuchtung der Zimmer und bieten zudem - wie riesige Bildschirme - in jedem Zimmer einen herrlichen Panoramablick auf die Bergketten der Alpen und des Jura.

Komplett vormontiert
Die aufwendigen Elemente wurden zeitgleich mit der Errichtung des Rohbaus vormontiert. So konnte wertvolle Bauzeit eingespart werden. Andererseits musste bei der Endmontage jede einzelne Loggia problemlos an die Betonelemente anschliessen. Dafür entwickelte "Serrurerie 2000", der ausführende Metallbauer, auf Basis des Reynaers Concept System 68 eine massgeschneiderte Lösung.

Horizontale Abdeckprofile
Um die Objekthöhe optisch aufzufangen, griff Hervé Dessimoz bei der Gestaltung der Fassade die unterschiedlichen Nutzungen der Geschosse auf. Zwei grosse, querformatige Bereiche geben dem Bau Struktur. Im unteren, öffentlichen Teil des Hotels verwendet er eine Glasfassade in ultra-modernem Horizontal Lining. Mit dem System "Concept Wall 50 HL" von Reynaers Aluminium ist das möglich: Die Glasflächen werden von horizontalen Klemmprofilen gehalten. Aussen tragen die Querprofile markante, spitzbogenförmige Abdeckprofile und geben der Fassade so die horizontale Linienführung. Sonst sind von Aussen keine konstruktiven Elemente sichtbar.

Variable Pfostentiefe
Die innen liegenden Pfosten des Systems CW 50 sind immer nur 50mm breit. Die Tiefe der Pfostenprofile variiert dann je nach der jeweiligen konstruktiven Last der Fassade. Dabei kommt vor allem das Gewicht des Glases zum tragen. Hier sind es pro Glaselement ca. 80 kg. Alle vertikalen Stösse sind dagegen von Aussen beinahe nicht zu erkennen. Nur dunkle, 30 mm breite Kunststoffdichtprofile liegen zwischen den Gläsern. In horizontaler Richtung ist die Fläche bis auf die Glasfugen also völlig plan.

Unsichtbare Fenster in der Fläche
Auch bei völlig glatter Fassade muss nicht auf Fenster verzichtet werden: Die gesamte Fläche ist mit 52 voll automatisierten Senk-Klappfenstern aus dem Reynaers System CW 50 durchsetzt. Verdeckte Flügel sorgen dafür, dass auch die Fensterelemente von Aussen unsichtbar bleiben. So wurden Ästhetik und Funktion optimal verbunden.
Fenster sind noch immer die wesentliche Grundbedingung für ein funktionierendes Energiekonzept, denn mit den Fenstern wird die Abfuhr von Wärme bei Sonneneinstrahlung wesentlich erleichtert: durch simples Lüften.
 
Jeder Gast mit eigener Loggia
Durch die transparente Glasfassade durchflutet Tageslicht das Gebäude. Lobbies und alle anderen offenen Räume erhalten grosszügig Licht und Durchblick am Tag, während sie in der Nacht Einblicke gewähren. Ganz anders in den Gebäudeteilen mit den Hotelzimmern.
Hier bietet Sichtbeton Schutz und hervortretende Panoramafenster lassen das Licht herein. Jedes Zimmer hat seine eigene Loggia, die komplett aus dem "Baukasten" konstruiert ist. Die Struktur der Fassade symbolisiert so perfekt luxuriöse Privatsphäre für jeden Gast.

Individuell gestaltbar - systematisch einfach
Die verwendeten Systeme "Curtain Wall" (Vorhangwand) CW 50 und Concept System CS 68 von Reynaers Aluminium sind umfassende Aluminium-Profilserien. Sie machen verschiedenste Fassaden-verkleidungen, aber auch viele 3-D-Konstruktionen möglich. Durch hochwertiges konstruiertes Aluminium reichen beim Pfosten-Profil nur minimale 50 mm Breite. Die schmalen Pfosten garantieren ein Maximum an natürlichem Licht. Eine konsequente Linienführung und die grosse Auswahl an Varianten schaffen den Architekten und Planern kreative Freiheiten, ohne dabei die ausführenden Metallbauer zusätzlich zu belasten. Diese können die gestalterischen Wünsche erfüllen und gleichzeitig immer mit einem erprobten System arbeiten. Mit allen Vorteilen, die damit verbunden sind: Die 10-jährige Systemgarantie, elektronische Planungstools - um nur einige davon zu nennen.

Komplette Systeme erleichtern Montage
Beim System CW 50 erfolgt die Ableitung event. anstehender Feuchtigkeit durch die vertikalen Pfosten. Die mit EPDM abgedichteten Riegelprofile leiten das Wasser in die Pfosten ein, ohne deren Drainagekammer zu unterbrechen. Bis auf die Aussenseite der Dilatationsfuge - sie wird abgedichtet - wird das ganze System aus zusammen passenden Normelementen zusammengesetzt. Das erleichtert die Montagearbeit und beugt Qualitätsproblemen bei der handwerklichen Verarbeitung vor.

Keine Chancen für den Schall
Gerade beim Crowne Plaza in Genf war der Aspekt Schallschutz besonders wichtig. Liegt doch das Hotel verkehrsgünstig in der Nähe des Genfer Flughafens und ist so erhöhter Belastung ausgesetzt. Mit Schalldämmungswerten von 37 dB(A) beim CS 68 und 45 dB(A) beim CW 50 wird der Fluglärm wirksam geschluckt und die Gäste bleiben ungestört. Die durchgehend frei schwingend gelagerten Gläser nehmen den auftreffenden Schall zunächst zwar auf. Einzeln geraten sie durch die Schallenergie in Schwingung, geben aber nichts an die konstruktiven Elemente weiter. Der Lärm bleibt draussen.

Modernste Methoden aus Tradition
Beim Projekt unter der Federführung der Genfer Strader SA wurde die Leistungsfähigkeit aller beteiligten Unternehmen voll ausgereizt. Schon in der Planungsphase kam es gleichermassen auf Professionalität, Schnelligkeit und natürlich den Preis an. Eine gute Mischung aus langjähriger, internationaler Erfahrung und der Anwendung modernster Methoden verband alle Bau ausführenden Unternehmen.

So setzte Holcim für den Rohbau ausschliesslich selbst verdichtenden Beton und "verlorene" Schalungen ein, für die besonders sparsame Klimatechnik zeichnete sich Alvazzi Technic verantwortlich.

Global Know-how für die Fassade
Der innovative Genfer Metallbauer Serrurerie 2000 SA aus Meinier hatte einen starken System-Lieferanten hinter sich. An den beiden Schweizer Standorten in Frauenfeld und Bussigny unterstützt die Europa-weit agierende Reynaers AG aktiv ihre Kunden. Mit Know-how-Transfer verschafft sie ihren Partnern auf kurzen Wegen Wettbewerbsvorteile eines Global Players. Das Service-Angebot ist breit: technische Unterstützung, Detailierung, Ausschreibungs-unterstützung, Kalkulationssoftware, Trainings und Workshops, kostenlose Abgabe von Werkzeugen sowie Maschinen und auch Vor-Ort-Instruktionen in der Werkstatt gehören dazu.


Factbox BautafelCrowne Plaza in Zahlen
Brutto-Untergeschossfläche 1. UG 6327,2 m2
Brutto-Untergeschossfläche 2. UG 207,3 m2
Gesamt-Geschossdeckenfläche, inkl. UG 18 404,9 m2
Anzahl Stockwerke 9
(1 UG, 1 EG, 6 Stockwerke, 1 Attika)
Umbauter Raum 92 321,28 m3
Baukosten (CFC2) 543 Franken/m3
Beginn der Machbarkeitsstudien Juni 2001
Beginn der endgültigen Projektplanung Dezember 2001
Baugenehmigung März 2002
Bauzeit Mai 2002 – September 2003
  
Factbox LoggiaKennzahlen der Loggia-Elemente
Glasaufbau: Stopray 61/32 Safir 6 mm
E.A. 16 mm Argon
Thriglas SKs 8 mm (pro Scheibe)
Lichttransmission 61 %
Licht-Reflexionsgrad 15 %
g-Wert 32 %
U-Wert 1,1 w/m2k
Schalldämmung 37 db (A)
 
Planlegenden
 
DachverglasungLängsschnitt durch die Dachverglasung im Bereich der motorisierten Lüftungsflügel.
 
Horizontal LiningVon Aussen kaum zu sehen: Durchgehende Pfostenriegel mit eingesetzten Senkklapp-Flügeln

Systemgeber : Reynaers Aluminium
Profilsystem : CW 50-HL
 
Loggia vertikalFür den Bauanschluss der Loggia-Elemente wurde ein spezielles Rahmenprofil entwickelt.
Systemgeber : Reynaers Aluminium
Profilsystem : CS 68


 
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