EuroWindoor - Europäischer Fenstermarkt mit vorsichtig optimistischer Perspektive (01/31/2003)

 
Die europäische Fenster- und Fassadenindustrie schaut mit gedämpftem Optimismus ins Jahr 2003. Nachdem im Jahr 2002 der Negativtrend gebrochen werden konnte, wird mit 0,9 Prozent für 2003 erstmals wieder ein leichtes Marktwachstum erwartet. Mit 320.000 Beschäftigten in Europa setzten die europäischen Fenster-, Türen und Fassadenhersteller in den beiden letzten Jahren jeweils 38,5 Milliarden Euro um. Das Marktvolumen lag bei jährlich 100,50 Mio. Fenstereinheiten (FE). Zu der positiven Erwartung tragen insbesondere die mitteleuropäischen Beitrittsländer bei.

Nach mittlerweile vierjährigem Bestehen von EuroWindoor, der Interessenvertretung der europäischen Fenster-, Fassaden- und Haustürbranche, fiel die Zwischenbilanz von EuroWindoor-Präsident Alfons Schneider durchaus ermutigend aus: "Die europäische Fenster- und Fassadenbranche hat eine schwierige Zeit hinter sich; vor allem der deutsche Markt als größter Einzelmarkt befindet sich nun schon seit 1995 auf Talfahrt. Um so wichtiger ist es, die Öffnung und Liberalisierung des europäischen Marktes voranzutreiben, für die EuroWindoor sich seit Gründung einsetzt. Der europäischen Bürokratie bei der Etablierung des marktöffnenden CE-Zeichens Beine zu machen, ist eine zähe, oft undankbare Arbeit. Doch wir sind auf einem guten Weg und zuversichtlich, in diesem Jahr noch den Durchbruch zu erleben."

EuroWindoor wurde vor vier Jahren in München auf der BAU 1999 gegründet, um den materialgebundenen europäischen Fensterverbänden FAECF (Aluminium), FEMIB (Holz) und EPW (Kunststoff) eine gemeinsame politische Stimme zu verleihen. Unter dem Motto "Eine Prüfung für Europa" setzte sich EuroWindoor von Anbeginn für einen Abbau der innereuropäischen Handelsschranken ein. EuroWindoor hat mit großem Einsatz bei der Erstellung der europäischen Produktnormen für Fenster, Fassaden und Außentüren wesentlich zur Beschleunigung der Verabschiedung dieser Normen beigetragen, die in Brüssel jetzt auf der Tagesordnung steht. Das Inkrafttreten dieser Normen ist Voraussetzung für die CE-Deklaration. Das CE-Zeichen bescheinigt die Normenkonformität eines Handelsprodukts und erlaubt - gewissermaßen wie ein europäischer Reisepass - den uneingeschränkten Handel dieses Produkts.

Dabei bleibt die Unterschiedlichkeit der europäischen Fenster- und Fassadenkulturen unangetastet. Dass Normenwerk lässt einen großen Spielraum, so dass auch weiterhin die Dreh-Kipp-Fenster in Deutschland, die Fenstertüren in Frankreich oder die Schiebefenster in Spanien typische Architekturelemente bleiben werden. Wie bei den Bauarten gibt es auch bei den Rahmenmaterialien in Europa ganz unterschiedliche Vorlieben. Holzfenster bestimmen das Bild in den Balkanländern , in Skandinavien oder auch in den Mitteleuropäischen Beitrittsländern, Kunststofffenster dominieren auf den Britischen Inseln und in Deutschland, während Italien und die iberische Halbinsel einen auffällig hohen Anteil an Fensterkonstruktionen aus Aluminium vorweisen können.

Und auch dem fortschreitenden Prozessen der Globalisierung der Märkte hat sich EuroWindoor von Anfang an gestellt. Mittlerweile bestehen Kooperationen mit führenden Partnerorganisationen auf beinahe allen Kontinenten. Der Austausch von Marktinformationen, die Verständigung über die politischen Rahmenbedingungen stehen dabei genauso auf dem Programm wie der "Export" der europäischen Fertigungsstandards und Qualitätskriterien. Eine besondere Bedeutung kommt dabei China zu, dem von der Bevölkerungszahl her weltweit größten Einzelmarkt. Hier hat sich in den letzten Jahren eine besonders fruchtbare Kooperation entwickelt, die erst im September mit einer großen Studienreise europäischer Unternehmer durch China einen weiteren Entwicklungsschritt vollzogen hat. Die Eröffnung eines Büros von EuroWindoor in Bejing ist Ausdruck dieser erfolgreichen Zusammenarbeit.

"Nach der erfolgreichen Etablierung des CE-Zeichens in Europa kommt als nächstes die Schaffung einheitlicher Gütestandards für den europäischen Markt auf uns zu. Dies ist eine Angelegenheit, für die wir den Staat nicht brauchen, dafür aber um so mehr die nationalen Branchenführer und Verbände. Erst mit der Einführung europaweiter Qualitätsstandards hat der Verbraucher die Möglichkeit, das Angebot über den Preis hinaus objektiv zu vergleichen."

Eine Fenstereinheit entspricht 1,69 Quadratmeter

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