VFF - Neues Merkblatt zum Beschichten von Stahlteilen im Metallbau (09/30/2002)

 
Haftfestigkeit, Wetterbeständigkeit, Korrosionsschutz und Ästhetik - all dies wird von der Beschichtung von Stahl-Bauteilen erwartet. Diese hohen Anforderungen kann nur eine entsprechende Güte der Beschichtung erfüllen. Dabei kommt es auf den Beschichtungsstoff genauso an wie auf den Untergrund und dessen Vorbehandlung. Bezogen auf Stahl und verzinkten Stahl, werden diese Zusammenhänge für den Metallbau detailliert dargestellt in einem neuen Merkblatt vom Verband der Fenster- und Fassadenhersteller e.V.

Zur Verlängerung der Standzeit erhalten Stahlteile, die als Bestandteile von Fassadenkonstruktionen eingesetzt werden, einen Korrosionsschutz. Dieser besteht entweder aus organischen Beschichtungen oder einem metallischen Überzug in Form einer Verzinkung, gegebenenfalls mit zusätzlicher Beschichtung. Dabei ist es wichtig, dass das Beschichtungssystem auf die erwartete Belastung abgestimmt ist. Das Merkblatt erläutert daher zunächst die der EN ISO 12944 entstammenden sechs neuen Korrossivitätskategorien und deren Abhängigkeit von der Schutzdauer und der Zugänglichkeit in Abhängigkeit von der Beanspruchung durch die Umgebung. Dabei wird ein Zusammenhang zu den aus DIN 55928 bekannten drei Korrossionsschutzklassen hergestellt. Weitere Anforderungen werden an das dekorative Aussehen, das Beschichtungssystem und die korrosionsschutzgerechte Gestaltung gestellt.

Nach den Anforderungen stellt das Merkblatt die einzelnen Phasen und Formen der Durchführung dar: die Oberflächenvorbereitung, die Auswahl des Beschichtungssystems und schließlich die beiden Formen der handwerklichen und der industriellen Beschichtung. Hinweise auf die Gütesicherung für stückverzinkte Bauteile sowie auf nationale Besonderheiten schließen den Textteil des Merkblatts ab.

Von besonderem Nutzen dürften die Ablaufpläne sein, die den Schlussteil des Merkblatts bilden. In übersichtlichen Flussdiagrammen wird darin der gesamte Ablauf der Beschichtung, unterschieden nach handwerklicher und industrieller Beschichtung, dargestellt. Die vier Ablaufpläne beschreiben die Beschichtung von rohen unbehandelten Stahlteilen (1), die Stückverzinkung von Stahlteilen mit oder ohne nachfolgender Beschichtung (2), die Beschichtung von bandverzinkten und bandlegierverzinkten Stahlteilen (3) sowie die Beschichtung von galvanisch verzinkten Stahlteilen (4). Begriffserläuterungen im Anhang stellen eine weitere nützliche Hilfe dar.

Das Merkblatt ist eine Gemeinschaftsproduktion deutscher, österreicher und schweizer Verbände unter Federführung des Verbandes der Fenster- und Fassadenhersteller e.V. "Das schwierige Thema der Beschichtung von Stahlteilen im Metallbau wird in dem neuen Merkblatt umfassend erläutert und praxisgerecht dargestellt," erklärte Dipl.-Ing. Frank Koos vom Verband der Fenster- und Fassadenhersteller, "mit diesen Informationen ist der Stand der Technik im Interesse von Planern und Herstellern nachvollziehbar dokumentiert."

Das Merkblatt St.01: 2002-09 hat einen Umfang von 22 Seiten und ersetzt das Merkblatt St.01: 1997-04. Es ist gegen einen geringen Kostenbeitrag beim Verband erhältlich und kann über den Online-Shop unter www.window.de bezogen werden. Verbandsmitglieder erhalten das Merkblatt kostenlos.


Nähere Informationen:

Verband der Fenster und Fassadenhersteller e.V.
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