Verdecktliegende Nachrüstung mechanischer Sicherungstechnik an Fenstern und Fenstertüren (09/30/2002)

 
Wohnungseinbruch- sind Sie der Risikotyp?

Manche Menschen gehen davon aus, dass es immer die anderen trifft. Eine ziemlich risikofreundliche Einstellung. Es gibt viele Gründe, warum das Thema Einbruchhemmung in den letzten Jahren so sehr im Branchenmittelpunkt stand und weiterhin noch steht. Ein Blick in die Statistiken der Kriminalpolizei oder der Sachversicherer macht es sehr schnell deutlich. Alle zweieinhalb Minuten wird in Deutschland eine Wohnung aufgebrochen: Insgesamt werden so pro Jahr etwa 170.000 Einbruchsdelikte erfaßt. Die Polizei registrierte ein Schadensvolumen von über 320 Mio Euro im vergangenen Jahr. Die Aufklärungsquote liegt bei lediglich ca. 10 %. Kein Wunder, dass selbst Optimisten jetzt mehr Sicherheit für die eigenen vier Wände wollen. Um das zu schützen, was ihnen lieb und teuer ist. Deshalb empfiehlt es sich, die Aufmerksamkeit auf vorbeugende Maßnahmen zu richten und Einbrechern erst gar keine Chance zu geben.

Warum "Sicherheit" bei Fenster und Fenstertüren immer wichtiger wird!
 

Ungesicherte Fenster sind die Schwachstelle Nr. 1. Über 80 % aller Einbrüche erfolgen über Fenster und Fenstertüren. Nach Aussage des Bundeskriminalamtes geben die meisten Täter bei Einbruchversuchen auf, wenn die massiv mechanische Sicherheitseinrichtung unüberwindlich erscheint. Deshalb muß darauf geachtet werden, was in den Fenster steckt. Viele Komponenten eines Fensters sind für eine wirksame Einbruchhemmung bestimmend. An erster Stelle die Wahl des richtigen Sicherheitsbeschlages. Als Verbindungselement zwischen Flügel und Rahmen muss er besonders stabil ausgeführt werden, um die Einbruchsursache Nr. 1 - Hebeln am Rahmen - möglichst lange und wirkungsvoll zu verhindern.
Weitere Details sind die Ausstattung mit einbruchhemmenden Glasscheiben, die Stabilität des Fenstermaterials sowie die fachgerechte Montage oder Nachrüstung des Fensters vor Ort.


 
 
Modulare Sicherheit mit System
 

Systemsicherheit lautet das Stichwort, das sich im Zusammenhang mit dem verdecktliegenden Sicherheitsbeschlagsystem FAVORIT SI line S-ES aus dem Hause Siegenia anbietet. Erstmals wurde hier ein echtes modulares Konzept realisiert, das Sicherheitskomponenten bereit hält, die in den Widerstandsklassen WK1 bis WK3 Schritt für Schritt ergänzt werden können. Zusätzliche Sicherheitsstufen nach DIN V ENV 1627 ff bauen auf den gleichen Standard-Beschlagelementen auf. Diese werden bei Realisierung der jeweils nächsthöheren Sicherheitsstufe (z.B. WK2) durch zusätzliche Module ergänzt. Die Beschlaglösung ermöglicht eine problemlose Nachrüstung von Sicherheitselementen vor Ort-optimal angepasst an sich verändernde Sicherheitsbedürfnisse.
 


 




In verschiedenen Sicherheitsstufen werden die Anforderungen nach DIN V ENV 1627 ff und AhS nach RAL-RG 607/13 (Standard und Extra) erfüllt: Alle vier Ecken des Fensters sind durch S-ES Bauteile mit Pilzzapfen gesichert - eine wirksame Prävention gegen Aufbruchversuche durch körperliche Gewalt und mehr Einbruchschutz beim Einsatz von Hebelwerkzeugen. Ein sperr- oder abschließbarer Handhebel vereitelt ein Verschieben des Beschlags, wobei die Hebelbefestigung durch einen Anbohrschutz abgedeckt ist.


 
 
Zusätzliche Pilzkopfverriegelungen leisten schließlich noch mehr Widerstand gegen schweres Werkzeug und erfüllen damit die Anforderungen der Widerstandsklasse 2 und 3 nach DIN V ENV 1627 ff. Eine Sicherheitsverriegelungsstelle besteht aus einem S-ES Pilzkopfzapfen und einem S-ES Stahlschließblech. Der hohe Aushebelschutz entsteht durch die optimale Hintergreifung des gehärteten Pilzkopfzapfens im Sicherheitsschließblech

Eine weitere Absicherung lässt sich erreichen, wenn mechanische Sicherungseinrichtungen mit elektronischen kombiniert werden. Hierzu eignet sich z.B. die bis VdS-Klasse C zugelassene elektronische Verschluss- und Öffnungsüberwachung AEROCONTROL oder die Siegenia-Aubi FUNKSENSORIK in Verbindung mit einer Alarmanlage.
 
Vorgehensweise einer verdecktliegenden Nachrüstung nach DIN 18104 Teil 2

Im Beschlagbereich können Holzfenster mit 4 und 12 mm Falzluft sowie Kunststofffenster mit 12 mm Kammermaß in Anlehnung an WK1/AhS, WK2 oder WK3 nachgerüstet werden. Einschränkungen der DIN V ENV 1627 ff müssen beachtet werden, da nicht mehr alle Konstruktionseigenschaften des eingebauten Fensters verändert werden können. Die Nachrüstung am Fenster gliedert sich in folgende Arbeitsschritte, die weder Veränderungen an der Optik noch an der Funktionalität bedeuten:
 

• Objektbesichtigung vort Ort
• Aufnahme der Ist-Situation
• Beschreibung der Anforderungen
• Aushängen des Fensterflügels
• Abschrauben der alten Flügelbeschlagteile
• Einbau der neuen Sicherheits-Beschlagteile mit Pilzzapfen
• Montage des abschließbaren Fenstergriffs mit Anbohrschutz
• Einbau des Flügels im Rahmen
• Auf Wunsch und wenn möglich: Sicherheitsverglasung vornehmen
• Einbau der Sicherheits-Schließbleche
• Einstellung, Justierung des Flügels, Funktionstest


 
Nach Abschluß der Nachrüstung hat der Kunde ein einbruchhemmendes Sicherheitsfenster mit folgenden Vorteilen und Nutzen:

• Keine optischen Veränderungen
• Keine Veränderungen in der Funktionalität
• Kein Lärm und Schmutz während der Umrüstarbeiten
• Geprüfte Beschlagsicherheit durch Pilzkopfzapfen
• Preiswerte Lösung mit hohem Sicherheitseffekt

Die neue Norm für die Nachrüstung
 

Mit der neuen Norm DIN 18104 Teil 2 soll als Alternative zur bereits vorhandenen DIN 18104 Teil 1 eine weitere Grundlage zur Bewertung von Nachrüstprodukten geschaffen werden. Sie legt ein Verfahren für Nachrüstprodukte fest, die nachträglich im Falz von Tür- und Fensterelementen montiert werden und somit den Widerstand dieser Elemente gegen Einbruch soweit erhöhen, dass das Überwinden mit einfachen Werkzeugen erschwert wird (zum Beispiel einbruchhemmende Drehkippbeschläge oder Hintergreifsicherungen). Ausgeschlossen sind Einsteckschlösser. Anforderungen an diese Produkte werden in DIN 18250 und DIN 18251 gestellt.
 
Mit dieser Norm soll deutlich gemacht werden, dass bei Fenstern neuerer Bauart durch Austausch der vorhandenen im Falz eingelassenen Standard- Dreh- oder Drehkippbeschläge gegen einbruchhemmende Sicherheits-Drehkippbeschläge eine effiziente Nachrüstung möglich ist. Künftig steht somit auch für diesen Bereich der mechanischen Nachrüstung eine Prüfgrundlage zur Verfügung. Eine Nachrüstung mit im Falz eingelassenen einbruchhemmende Beschlägen wird einer Nachrüstung mit aufschraubbaren Produkten oft vorgezogen. Die Gründe dafür sind



• Bessere Optik
• Einfachere Bedienung bzw. Handhabung
• Sorfortige Genehmigungen der Wohnungsbaugesellschaften und privaten Hausbesitzer bei diesen Veränderungen am Fenster


weitere Informationen:
SIEGENIA-FRANK KG
Beschlag- und Lüftungstechnik
Postfach 10 05 01
57005 Siegen
Telefon 0271/3931-0
Telefax 0271/3931133

e-Mail: post@siegenia.de
www.siegenia.de