DORMA: Umsatz wächst mit Akquisitionen auf 613 Mio. Euro (10/04/2002)

 
Trotz schwierigen Umfeldes Rekord-Cashflow von 66,8 Mio. Euro

In dem wirtschaftlich von Licht und Schatten geprägten Geschäftsjahr 2001/2002 (30.06.) hat die DORMA Gruppe ihren Netto-Umsatz um 7 Prozent auf 613,3 Mio. € (Vorjahr: 573,3 Mio. €) gesteigert. Dabei ist das organische Wachstum von 2,6 Mio. € durch einen nahezu gleichen Betrag aus Währungsverlusten wieder kompensiert worden. "Insofern trugen rechnerisch lediglich die Akquisitionen mit 40,3 Mio. € zum Wachstum bei", betonte Dr. Michael Schädlich, Geschäftsführer der DORMA Gruppe, im Verlauf der Bilanzpressekonferenz. Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes konnte ein Ergebnis vor Steuern (EBT) von 26 Mio. € erwirtschaftet werden, dass zudem noch durch Sondereinflüsse belastet war, allerdings unter dem Rekordergebnis des letzten Jahres lag.
Dr. Schädlich wies auf negative Währungseinflüsse und Einmaleffekte aus Akquisitionen und Konsolidierungen hin. "Diese haben mit rund 20 Mio. € das Ergebnis buchmäßig belastet, sodass ein vergleichbarer Ergebniswert von 46 Mio. € zum Vorjahr angebracht wäre", erläuterte der Geschäftsführer. Positive Effekte hätten hingegen frühzeitig eingeleitete Kostensenkungsmaßnahmen sowie die konsequente Senkung des Umlaufvermögens im Rahmen des Projektes "Working Capital" ausgelöst. Der Cashflow habe so im Berichtsjahr eine Rekordhöhe von 66,8 Mio. € (57,8 Mio. €) erreicht, betonte Dr. Schädlich. Durch Ausschöpfung aller Kostensenkungspotenziale erwartet DORMA am Ende des laufenden Geschäftsjahres 2002/03 die Rückführung an das gewohnte Ertragsniveau. Mit den getätigten Akquisitionen strebt die Gruppe einen Umsatz von dann deutlich über 700 Mio. € an.

Licht und Schatten in den Märkten

Im Berichtsjahr 2001/02 seien teilweise in für DORMA wichtigen Märkten rückläufige Entwicklungen zu verzeichnen, so der CEO. Wichtigster Markt sei nach wie vor die Region Zentraleuropa. Dr. Schädlich: "Inklusive Akquisitionen konnten wir unsere Umsätze in dieser Region zwar um 2,1 Prozent steigern. In Anbetracht der Entwicklung in der deutschen Bauindustrie ist aber auch der sich unter Abzug des Akqusitionseffekts ergebende leichte Rückgang um 1,2 % bereits als Erfolg zu werten". Gleiches gelte für die insbesondere nach dem 11. September unter schwierigsten Marktbedingungen arbeitende "DORMA Group of North America", deren Umsätze ohne Akquisitionen lediglich um 2,7 Prozent zurückgingen. Unter Berücksichtigung des Rumpfgeschäftsjahres der akquirierten Modernfold Inc. stiegen die Umsätze in Nordamerika sogar um 27,4 Prozent zum Vorjahr.

"Südamerika hat ein beispielloses Desasterjahr hinter sich. Wenngleich auch ein Großteil der Effekte Währungseffekte sind, bleibt dennoch zu vermerken, dass das Geschäft in Südamerika in manchen Monaten bis zu 50 Prozent zurückgegangen ist", sagte der Geschäftsführer. Positive Entwicklungen sind in den DORMA Regionen Skandinavien und Baltikum (Skanbalt) mit einem Umsatzzuwachs von 6 Prozent, Südosteuropa mit 13,2 Prozent und Frankreich mit 10,6 Prozent zu erkennen. Auch Großbritannien/Irland (+7,9%), Südeuropa (+7,7%) und Emerging Markets (+10,1%) haben sich positiv entwickelt. Im schwierigen asiatischen Markt konnte der Umsatz um 9,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Die außergewöhnlich hohe Wachstumsrate in Australien von 26,5 Prozent ist durch Akquisitionen im Vorjahr zu erklären. Dr. Schädlich wies darauf hin, dass dort auch ohne Akquisitionen ein positiver Trend zu vermelden gewesen wäre.

DORMA steuert gegen

Waren die ersten Monate des Geschäftsjahres noch durch eine aggressive Budgetplanung expansiv geprägt, hat DORMA auf die Schockerlebnisse des 11. Septembers sofort reagiert. Dr. Schädlich: "Wir haben die Kapazität durch Feierschichten und Extra-Feiertage in den wesentlichen Produktionsstätten zurückgeführt, ein Kostensenkungsprogramm und eine Personalreduzierung eingeleitet". Der zu Beginn des Geschäftsjahres noch laufende Personalaufbau wurde seit September drastisch umgekehrt und führte in der Jahresendbetrachtung auf vergleichbarer Basis zu einer Reduzierung um insgesamt 38 Stellen. Die DORMA Gruppe hatte zum 30.06.2002 inklusive Akquisitionen 5.735 Beschäftigte. Darüber hinaus hat DORMA die Investitionen deutlich gestreckt und priorisiert. Im weiteren Verlauf des Berichtsjahres ist das weltweit angelegte Fit for Future-Kostensenkungsprogramm für das Geschäftsjahr 2002/2003 formuliert und vorbereitet worden.

Deutliche Zuversicht

Trotz der wirtschaftlichen Rezession herrscht bei DORMA nach wie vor Mut und Selbstvertrauen, die Zukunft aktiv zu gestalten. Im Laufe des Geschäftsjahres bot sich die Möglichkeit, die Schiebewand-Aktivitäten bei DORMA-Glas abzurunden und durch die Akquisitionen der Gesellschaften Hüppe Raumtrennsysteme, Marktführer in Europa und Asien, und Modernfold Inc. , Nummer zwei in den USA, zu ergänzen. Damit stieg DORMA mit einem Schlag und zur Überraschung der Branche zum Weltmarktführer für Raumtrennsysteme auf. "Selbstverständlich war die Integration dieser Akquisitionen eine weitere operative Belastung für die Organisation", erläuterte der Geschäftsführer.

Darüber hinaus galt es, die zum 01.07.2001 eingeführte neue Struktur "DORMA Global" umzusetzen. Eine Struktur, die eine klare Aufgabenteilung zwischen
• der strategisch führenden DORMA Holding
• den ergebnisverantwortlichen Geschäftsbereichen - den Divisionen - und
• 13 ebenfalls lokal ergebnisverantwortlichen Regionen vorsieht.

Durch die Akquisition von Hüppe Raumtrennsysteme und Modernfold wurde eine fünfte Division "Movable Walls" gebildet. Der CEO wies darauf hin, dass dies im Grunde die erste Bewährungsprobe für die Expansionsfähigkeit der neuen Organisation gewesen sei. "Eine Bewährungsprobe, die wie wir meinen, hervorragend bestanden wurde", so Dr. Schädlich.

Ausblick

Von den Weltmärkten ist in absehbarer Zeit keine nachhaltige Belebung zu erwarten. DORMA wird so im laufenden Geschäftsjahr das Hauptaugenmerk auf Kostensenkungspotenziale richten, um das Unternehmen fit für die Zukunft aufzustellen. Dr. Schädlich ist zuversichtlich: "Wenn Schatten da ist, muss auch irgendwo Licht sein. Die DORMA Organisation ist voller Licht und Kraft, das Unternehmen selbst ist voller Kraft und Reserven. Schöpfen wir daraus."


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