EINE STUNDE FÜR DIE HOCHWASSEROPFER ARBEITEN (08/28/2002)

Spenden-Appell von Dieter Philipp, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH)

Die Hilfsbereitschaft der Deutschen gegenüber den Opfern der Hochwasserkatastrophe ist beeindruckend. Hier zeigt sich, dass schuldlos von einem solchen Unheil betroffene Mitbürger mit der tatkräftigen Solidarität aller rechnen können. Gerade auch Handwerker helfen in allen Bereichen aktiv mit. Sie legen Hand an als Helfer von THW oder Katastrophenschutz, von Hilfsorganisationen oder einfach so, weil sie gebraucht werden. Viele Menschen fahren immer noch am Wochenende oder nach Feierabend an die Deiche, füllen etwa Sandsäcke.

Wer nicht selbst anpacken kann, hilft mit großzügigen Spenden. Die Website www.handwerk.de dokumentiert die Vielfalt der bereits angelaufenen Hilfsaktionen.

ZDH-Präsident Philipp: "Gerade im Handwerk fühlen alle mit den in Not geratenen Betrieben, den Unternehmern und ihren Mitarbeitern. Deshalb mein Appell: Wer nicht in den Hochwassergebieten mit anpacken kann, soll dies im heimischen Betrieb tun - und den Lohn für seine Arbeit spenden. Ob tarifliche Arbeitsstunde oder zusätzliche Überstunde: Mindestens eine Stunde sollten alle Handwerkerinnen und Handwerker spenden. Der Betrieb sollte seinen Anteil oben drauf packen. So sammeln wir Millionen für die notwendige schnelle Hilfe im Hochwassergebiet."

ZDH-Präsident Dieter Philipp hatte diesen Vorschlag vergangene Woche erstmals in der BILD-Zeitung gemacht, jetzt hat die Bundesregierung reagiert. Sie will in dieser Woche den Weg frei machen, alle Lohnbestandteile, die als Spenden an die Hochwasseropfer gehen, steuer- und abgabenfrei stellen. Spenden brutto für netto - so stärkt die Bundesregierung die Hilfsbereitschaft und erhöht zugleich die Beträge, die bei den Hilfesuchenden direkt ankommen. Einzelheiten der notwendigen Änderung der Entgeltverordnung wird der ZDH Handwerkskammern und Fachverbänden nach der Entscheidung der Bundesregierung mitteilen.

Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) hat von Anfang an darauf hingewiesen: Die Bewältigung der Hochwasserschäden ist eine nationale Aufgabe. Aber nicht jede nationale Aufgabe muss gleich mit Steuererhöhungen finanziert werden. Eine Stunde arbeiten für die Hilfen der Hochwasseropfer bedeutet: Solidarität wird in Deutschland gelebt und nicht ausschließlich auf staatliche Programme abgewälzt.

Allein das Handwerk hat über 5,5 Millionen Beschäftigte. ZDH-Präsident Philipp appelliert: "Packen Sie im heimischen Betrieb an und spenden Sie. Betriebsinhaber unterstützen so ihre Kollegen, die den Betrieb verloren haben und wieder bei Null anfangen müssen. Arbeitnehmer und Lehrlinge helfen so den Kolleginnen und Kollegen, die um den Erhalt ihrer Arbeitsplätze bangen müssen."

Als Spendenkonto steht das zentrale Konto der Aktion "Handwerker helfen Handwerkern" zur Verfügung. Kontonummer 13327810, Landesbank Berlin, Bankleitzahl: 100 500 00.