Westag & Getalit - Schwierige Rahmenbedingungen führen zu starkem Umsatzrückgang (08/28/2002)

 
Nach einem sehr schwierigen Start in das neue Geschäftsjahr musste die Westag & Getalit AG im ersten Halbjahr 2002 einen deutlichen Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahr hinnehmen. So lag der Umsatz mit 81,4 Mio. € um 13,0 % unter dem Vorjahreswert. Allerdings zeigte sich im zweiten Quartal eine Stabilisierung der Nachfrage, wenn auch vorerst auf niedrigem Niveau. In der Sparte Sperrholz/Schalung wird weiterhin kurzgearbeitet, in der Sparte Türen/Zargen in Teilbereichen. Die Exportquote betrug im Berichtszeitraum 14,7 % (Vorjahr 14,1 %).

Der Umsatz der Sparte Sperrholz/Schalung verringerte sich um 19,5 % auf 13,2 Mio. €. Die Ursache für den Umsatzverlust bleibt weiterhin ein sehr harter Wettbewerb bei gleichzeitig fallender Nachfrage.

Der Umsatz der Sparte Türen/Zargen sank gegenüber dem Vorjahreswert um 20,0 % auf 35,5 Mio. €. Während die Sparte ihren Umsatz in 2001 entgegen dem Branchentrend beinahe halten konnte (-2,4 %), war es der Sparte im ersten Halbjahr 2002 nicht möglich, sich dem weiteren Branchenabschwung zu entziehen. Mit neuen zusätzlichen Produkten und vermehrter Vertriebstätigkeit sehen wir dem zweiten Halbjahr in einem weiterhin sehr schwierigen Umfeld positiv entgegen.

Die Sparte Laminate/Elemente konnte in einem schwierigen Umfeld - auch im Baumarktbereich - weitere Marktanteile gewinnen. Trotzdem musste die Sparte aufgrund der ungünstigen Konjunktur einen Umsatzrückgang um 4,8 % auf 31,1 Mio. € hinnehmen.

Das Ergebnis vor EE-Steuern fiel im Berichtszeitraum auf -0,3 Mio. € (Vorjahr 1,6 Mio. €). Die Hauptursache für den deutlichen Ertragsrückgang war der verringerte Umsatz, der vor allem im Personalaufwand nicht im selben Maß und Tempo durch Kosteneinsparungen kompensiert werden konnte. Im Ergebnis vor EE-Steuern enthalten ist ein außerordentlicher steuerfreier Ertrag in Höhe von 1,0 Mio. €, der durch den Verkauf der Beteiligungsgesellschaft Sperrholz Koch GmbH entstanden ist. Gleichzeitig ist ein außerordentlicher Aufwand von 0,9 Mio. € für Personalabfindungen angefallen. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit, das beide Effekte nicht beinhaltet, stellte sich auf –0,3 Mio. € (Vorjahr 1,7 Mio. €) und war somit im zweiten Quartal 2002 wieder leicht positiv. Dies konnte erreicht werden, obwohl die aufgrund des Personalabbaus zu erwartende Reduzierung des Personalaufwandes größtenteils erst Ende des vierten Quartals 2002 bzw. Anfang des ersten Quartals 2003 wirksam wird.

Die veränderte Marktlage mit nicht voll genutzten Kapazitäten machte eine Überarbeitung des Investitionsplans 2002 erforderlich. So wurden die Investitionsvorhaben von ursprünglich 13,6 Mio. € auf 9,3 Mio. € gekürzt.

Bedingt durch die verringerten Umsätze und die Leistung des Unternehmens erhöhte sich die Personalaufwandsquote im Berichtszeitraum auf 37,1 % (Vorjahr 33,3 %). Der Vorstand sieht dieser Entwicklung mit Sorge entgegen. Überstunden- und Urlaubsabbau, Kurzarbeit sowie ein praktiziertes Anrechnungsverfahren bei Tariferhöhungen konnten zwar den Personalaufwand reduzieren, jedoch nicht im Verhältnis zur verminderten Leistung. Durch gezielten Personalabbau, der etappenweise zum Tragen kommt, wird die Westag & Getalit AG ihre Personalaufwandsquote wieder reduzieren können, obgleich die derzeitige Auftragslage und –struktur das Vorhaben erschwert. Der Vorstand rechnet aus heutiger Sicht zum Jahresende mit einer Personalstärke von ca. 1.310 Mitarbeitern (Vorjahr 1.410 Mitarbeiter). Die anfallenden Restrukturierungskosten sind – soweit abschätzbar – vollständig im Halbjahresabschluss zurückgestellt worden.

Unwägbarkeiten in der konjunkturellen Entwicklung sowie eine weiter verminderte Bautätigkeit erschweren eine verlässliche Prognose für dieses Jahr. Trotzdem verfolgt die Westag & Getalit AG das Ziel, aufgrund der neu eingeführten Produkte (insbesondere im Türenbereich) sowie den getroffenen Maßnahmen zur Kostenreduzierung für das Gesamtjahr 2002 ein ausgeglichenes Ergebnis vor EE-Steuern zu erreichen.

Die Hauptversammlung am 27.08.02 in Rheda-Wiedenbrück beschloss, für das Geschäftsjahr 2001 eine Dividende von 0,38 Euro je Stamm- und 0,44 Euro je Vorzugsaktie auszuschütten. Für das Geschäftsjahr 2002 ist aus heutiger Sicht nicht mit einer Dividendenzahlung zu rechnen. Oberstes Ziel des Vorstandes ist und bleibt es, die Westag & Getalit AG gesund und finanzstark zu erhalten.

Die vorstehende Pressemitteilung sowie weitere Informationen über unsere Gesellschaft können über unsere Internetadresse unter www.westag-getalit.de abgerufen werden.