Positive Nachrichten aus der Fensterbranche haben heutzutage Raritätencharakter. Eine solche aber kommt jetzt aus Rietberg-Mastholte. Im Rahmen eines klassischen Management-Buy-Outs haben das Geschäftsführungstrio unter Geschäftsführer Christoph Ruoff, dem Prokuristen und Betriebsleiter Norbert Stichling sowie dem Prokuristen und kaufmännischen Leiter Martin Lahme, aus dem Geschäftsbereich Bauelemente der Pfleiderer AG den Fensterbereich einschl. des Markennamens WIRUS®-Fenster rückwirkend zum 1. Januar 2002 übernommen und firmiert jetzt als "WIRUS Fenster GmbH & Co. KG". Somit ist das Fensterbauunternehmen erstmalig in der 23-jährigen Unternehmens-Geschichte inhabergeführt.
Mehrheitsgesellschafter ist Christoph Ruoff, während Norbert Stichling und Martin Lahme zu gleichen Teilen die restlichen Gesellschaftsanteile halten. Über die Höhe des Kaufpreises sowie die Verteilung des Stimmenverhältnisses wurde Stillschweigen vereinbart.
Mit den 168 Mitarbeitern, die sämtlich übernommen werden, erzielte das Unternehmen im letzten Geschäftsjahr Umsatzerlöse von 24,2 Mio. EURO und gehört somit zu den führenden Fensterbaubetrieben in Deutschland.
Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass die neue Inhaberschaft sehr wohl überlegt die Übernahme konzipiert hat, nachdem der Pfleiderer Konzern Anfang des Jahres verkündete, sich von den baunahen Unternehmensteilen, wie Dämmstoffe, Türen und Fenster, trennen zu wollen. Dr. Ralf H. Bufe, Vorsitzender des Vorstandes der Pfleiderer AG: "Mit dem zügigen Abschluss der Verhandlungen für die Business Unit Fenster beginnt die Verschlankung des Konzern-Portfolios der Pfleiderer AG .
Dabei ist es unsere erklärte Absicht, die zum Verkauf stehenden Bereiche in neue Eigentümerverhältnisse und Gesellschaftsstrukturen zu überführen, die eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung ebenso gewährleisten, wie eine verlässliche Kontinuität der Geschäftsbeziehungen".
Speziell die letzten Bemerkungen Bufe’s treffen auf das neue, alte Management zu. Ruoff und Stichling sind quasi die Männer der ersten Stunde, als die damals noch firmierenden WIRUS W. Ruhenstroth GmbH am 1. August 1979 das Kunststoff-Fensterwerk in Benteler gründete. Die Erfolgsstory war, trotz der Anfang der 80er Jahre abflachenden Fenster-Konjunktur, vorprogrammiert. So wuchs die anfangs sieben Mann-starke Truppe schnell in andere Dimensionen, die in neuen Betriebsräumen im heutigen Rietberg-Mastholte und zur juristischen Selbständigkeit von der Muttergesellschaft 1989 führte.
33.000 m² Betriebs- sowie rund 12.000 m² Produktionsfläche stehen heute zur Verfügung. Hier werden 150.000 Fenstereinheiten pro Jahr als Einzelanfertigung maßgenau just in time produziert.
Von Beginn werden die Fenster unter dem Markennamen WIRUS®-Fenster ausschließlich an den klassischen Bauelementefachhandel bzw. den Wiederverkäufer vertrieben. Diese stringente Vertriebsausrichtung wird von den 850 kontinuierlich kaufenden Partnerbetrieben entsprechend honoriert. Ruoff: "Viele dieser Betriebe stehen schon seit 1979 mit uns in verlässlicher Geschäftsbeziehung."
Dies ist die Grundlage für eine weiterhin erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens. |