IPH / HOLZALU-Forum / Wintergartenverband "umweltgerechtes Bauen und Wohnen mit Holz, Glas und Metall" (06/17/2002)

 
Die erste gemeinsame Veranstaltung der Initiative ProHolzfenster, dem HolzAlu-Forum und dem Wintergartenfachverband fand am 07./08. Juni in Rotenburg an der Fulda statt. Ein Signal an Politik und Öffentlichkeit, Holz als bevorzugten Werkstoff zu verwenden, wurde auf dem 4. Kongress für Fenster, Fassaden und Holzwintergärten aus Holz und Holz-Metall, gesendet. Sehr zufrieden waren die Veranstalter mit der Resonanz der über 200 Teilnehmer.

In einer gemeinsamen Erklärung forderten die Veranstalter, die öffentliche Beschaffungs- und Förderpolitik am Ziel der nachhaltigen Entwicklung auszurichten. Dabei gehe es auch um die Sicherung von Arbeitsplätzen, da die Herstellung von Holzfenstern Arbeits- und Ausbildungsplatzintensiv sei. Konkrete Forderungen für die öffentliche Förderung und Beschaffung seien:

1. Vorrang der Nutzung regenerierbarer Rohstoffe gegenüber nicht erneuerbaren Rohstoffen
2. Vergleichende ökologische Bewertung von Produkten und Produktionsverfahren unter Berücksichtigung der ökologisch günstigsten Produkte
3. Bewertung und Berücksichtigung der Arbeitsplatzeffekte.

Neben eigenen Anstrengungen brauche es dazu Verbündete: Zu einer Podiumsdiskussion waren deshalb Vertreter führender Umweltverbände, wie Greenpeace und WWF, genauso geladen wie Vertreter aus Politik und Gewerkschaft. Auch der Präsident des deutschen Forstvereines, Henning Graf Kanitz, und Stefan Lechtenböhmer vom Wuppertaler Institut waren beteiligt. Kontrovers diskutiert wurden die unterschiedlichen Zertifizierungssysteme. Den Umweltverbänden wurde vorgeworfen, sie verunsicherten mit Aufrufen zum Boykott unzertifizierter Hölzer die Verbraucher und öffneten damit dem Werkstoff PVC Tor und Tür.
Die Vorsitzende der Initiative ProHolzfenster, Nicole von Oesen, begrüßte in ihrer Eröffnungsrede die Initiative der Bundesregierung, die einen Rat für Nachhaltigkeit gegründet hat. Im gleichen Atemzug bedauerte sie, dass in diesem Rat kein einziger Vertreter der Forst- und Holzwirtschaft eine Stimme habe.

Mit dem Adenauer-Zitat "Die Lage war noch nie so ernst" beschrieb Nicole von Oesen die Situation der Fensterbranche. "Wir stecken mitten in der größten Krise seit 50 Jahren", sagte die rührige Vorsitzende der IPH. Sie appellierte an die Versammelten, sich aktiv zu engagieren und verwies auf den Mitgliederzuwachs der Initiative ProHolzfenster von 264 im Juni 2001 auf 313 Mitglieder im Juni 2002, der ein positives Zeichen sei.
Neu in den IPH-Vorstand wurden Thomas Volmer (Volmer Fenstertechnik, Brakel-Brökendorf) und Heinz Blumenstein (Winkhaus GmbH & Co. KG, Telgte) berufen. Sie ersetzen die ausgeschiedenen Vorstände Manfred Hampel (HMB Planungsbüro für Fassadengestaltung, Biberbach) und Achim P. Häffner (Michael Weinig AG, Tauberbischofsheim).

Fachthemen und Unterhaltung
Unter dem Motto "Umweltgerechtes Bauen mit Glas und Holz" sollten dem Fachpublikum vorhandene Chancen aufgezeigt werden. Das Programm für die zweitägige Veranstaltung war prall gefüllt: Während der Freitagnachmittag ganz im Zeichen der Frage stand, wie Politik und Verbände zur Förderung nachwachsender Rohstoffe stehen, widmeten sich die Vorträge am Samstag fachspezifischen Themen, u. a. Marketing und Verkauf, Energieeinsparung, Einsparpotentialen bei HolzMetall-Konstruktionen, Wintergärten sowie dem Forschungsprojekt "Holzfenster der Zukunft".
In der begleitenden Ausstellung "Produkte, Partner und Ideen pro Holz" präsentieren sich Firmen aus dem Fensterbau- und dem Zuliefererbereich. Beim "Get together" am Freitagabend konnten die Gäste nicht nur Erfahrungen austauschen und Kontakte knüpfen, sondern sich auch von der stimmgewaltigen Rock- und Bluessängerin Joy Flemming mitreißen lassen.