LIGNUM erwartet besseres Investitionsklima erst für 2003 (06/03/2002)

 
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet die Lignum Technologie AG, weltweit führender Hersteller von Maschinen und Anlagen für die holzbearbeitende Industrie, mit einem Umsatzrückgang. Als Ursache gab Vorstandssprecher Klaus Bukenberger auf der Bilanzpressekonferenz in Stuttgart den schwachen Auftragseingang des Jahres 2001 sowie das nach wie vor weltweit trübe Investitionsklima an. "Die Konjunkturerholung lässt auf sich warten. Vom vielbeschworenen Aufschwung im zweiten Halbjahr 2002 sind wir noch weit entfernt", so Bukenberger. Zwar habe sich die Auftragslage in den letzten Monaten wieder verbessert, eine nachhaltige Erholung für die Investitionsgüterindustrie erwartet der Global Player allerdings nicht vor 2003. Mit den weitgehend bereits 2001 durchgeführten Maßnahmen zur Kapazitätsanpassung und Kostensenkung sieht sich Lignum für den prognostizierten Umsatzrückgang gut gerüstet und ist zuversichtlich, auch 2002 wieder ein nachhaltig positives Ergebnis zu erwirtschaften.

Für die weitere Entwicklung des Unternehmens zeigt sich Klaus Bukenberger verhalten optimistisch: "Zum Jahresende 2002 wollen wir bei Auftragseingang und -bestand über den Werten von 2001 liegen. Und für den nächsten konjunkturellen Aufschwung, den wir jedoch nicht vor 2003 erwarten, sind wir hervorragend aufgestellt. Mit unserer klaren Positionierung, der einzigartigen Produktpalette und unserem starken Serviceangebot sind wir sehr zuversichtlich, als einer der Gewinner aus der Konjunkturschwäche hervorzugehen. Sobald sich der Investitionsstau in unserer Branche auflöst, werden wir davon überproportional profitieren."

Ungeachtet der derzeit schwierigen Situation auf den Weltmärkten treibt die Gesellschaft den Ausbau ihres weltweiten Vertriebs- und Servicenetzes weiter voran. So hat die Lignum Gruppe ihre Präsenz 2001 und 2002 in Korea, Polen, Australien, Indien, China und Südamerika verstärkt. Zudem konnte mit der Übernahme von 51 Prozent der Gebrüder Bütfering Maschinenfabrik das Produktangebot um den Bereich Schleifen erweitert werden. Weitere Schritte seien geplant, um insbesondere den Handwerksbereich zu stärken. Der Vorstand will damit gerade in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten die Position als klare Nummer eins der Branche weiter ausbauen.

Entwicklung im ersten Quartal 2002

Mit 128 Mio. € blieb der Umsatz der Lignum Gruppe im ersten Quartal 2002 deutlich hinter dem mit 181 Mio. € noch sehr starken Vorjahresquartal zurück. Neben der schwachen Auftragslage zum Jahresende 2001 und dem realisierten Kapazitätsentzug im 1. Quartal 2002 führt der Vorstand die Einbußen auch auf fehlende Auslieferungen im Auftaktquartal nach einem Auslieferungsschub im vierten Quartal 2001 zurück. Die geringe Auslastung führte zu einem schwachen Ergebnis unter den Erwartungen. Beigetragen habe hierzu auch, dass der volle Kosteneffekt aus den durchgeführten Kapazitätsanpassungsmaßnahmen erst ab dem zweiten Quartal einsetzt. Bei Auftragseingang und -bestand verzeichnet Lignum eine langsame Erholung und Stabilisierung und liegt seit April im Plan. In den ersten drei Monaten gingen der Auftragseingang von 167,5 auf 136,8 Mio. € und der Auftragsbestand von 244,1 auf 201,6 Mio. € zurück. Gegenüber dem vierten Quartal 2001 verbesserte sich der Auftragsbestand allerdings bereits wieder um rund 22 Prozent.

Trotz der im ersten Quartal 2002 neu hinzugekommenen 192 Mitarbeiter der akquirierten Bütfering Maschinenfabrik hat sich die Mitarbeiterzahl im Lignum Konzern gegenüber dem Jahresende 2001 verringert. So waren als Folge der durchgeführten Kapazitätsanpassungsmaßnahmen zum 31. März 2002 noch 5.267 Mitarbeiter in der Gruppe beschäftigt nach 5.324 zum 31. Dezember 2001.
 
Im Jahr 2001 steigerte die Lignum Gruppe ihren Umsatz um knapp sechs Prozent auf 760,3 Mio. € (i.V.: 718,2 Mio. €) und konnte damit in einem nahezu stagnierenden Markt ihren Weltmarktanteil nochmals leicht steigern. Den von 626,0 auf 535,3 Mio. € zurückgegangenen Auftragseingang führt das Unternehmen auf die Konjunktur- und Marktschwäche in vielen wesentlichen Hauptmärkten und der damit verbundenen deutlich abnehmenden Investitionsneigung im Jahresverlauf zurück. Im Branchenvergleich konnte sich Lignum mit diesem Auftragsrückgang allerdings gut im Markt behaupten - so brachen die Auftragseingänge bei Holzbearbeitungsmaschinen nach Angaben des VDMA in Deutschland 2001 sogar um rund 31 Prozent ein. Schwach verlief das Jahr für Lignum insbesondere im Inland und in den USA, positiv entwickelten sich hingegen die Märkte in Italien, Frankreich, Skandinavien und den GUS-Staaten sowie in China. Der Auslandsanteil erhöhte sich von 69,5 auf 71,3 Prozent.

Das schwächere zweite Halbjahr führte insgesamt zu einem verschärften Wettbewerb mit einer erheblichen Zunahme des Margendrucks, so dass der Lignum Konzern sein Rekordergebnis des starken Jahres 2000 nicht erreichen konnte. So verringerte sich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 84,1 auf 71,4 Mio. €, und das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ging auf 43,1 Mio. € (i.V.: 54,9 Mio. €) zurück. Der Jahresüberschuss beläuft sich auf 25,3 Mio. € (i.V.: 36,9 Mio. €) vor der Ausschüttung an stille Gesellschafter im Rahmen des Mitarbeiterbeteiligungsprogramms. Reagiert hat Lignum auf die bestehenden Überkapazitäten im zweiten Halbjahr mit umfassenden Maßnahmen zur Kostensenkung und Kapazitätsanpassung im Personalbereich.

Mit 35,2 Mio. € (i.V.: 34,5 Mio. €) hat Lignum auch im Jahr 2001 wieder kräftig in die Weiterentwicklung des Konzerns investiert. Schwerpunkte waren Investitionen in Grundstücke und Gebäude sowie die Modernisierung des Maschinenparks und weitere Rationalisierungsinvestitionen.

Unternehmenshintergrund

Als Global Player mit über 5.000 Mitarbeitern und einer Präsenz in mehr als 60 Ländern weltweit ist die Lignum Technologie AG hervorragend positioniert und mit ihrem Portfolio als umfassender Systemanbieter und Technologiepartner einzigartig. Als Holding steht die Lignum Technologie AG auf drei Säulen: Neben den beiden großen Maschinenbaueinheiten von Homag und IMA vervollständigt die schuler business solutions mit ihrer Kernkompetenz in Software, Consulting und E-Business als wachstumsstarke Dienstleistungseinheit das Angebot. Zum Konsolidierungskreis der Lignum Technologie AG zählen insgesamt 16 produzierende Gesellschaften sowie 29 Vertriebs- und Servicefirmen.