IFT Rosenheim - Brandschutztag (05/27/2002)

 
Fast 150 Fachbesucher kamen zum ersten ift Brandschutztag, um sich aus erster Hand über Normung, Konstruktion und Prüfung zu informieren und eine Brandprüfung life zu erleben.

Der Einladung zum ersten Brandschutztag des ift Rosenheim waren fast 150 Fenster-, Türen- und Fassadenbauer sowie Vertreter der Baustoff- und Zulieferindustrie nach Nürnberg gefolgt. Darunter waren vor allem die Vertreter namhafter Hersteller von Brandschutztüren, -fenstern und -verglasungen.

Herr Dr. Helmut Hohenstein betonte bei der Eröffnung der Veranstaltung die Bedeutung dessen, dass man den Brandschutz nicht nur isoliert sehen dürfe, sondern im Kontext mit den übrigen Anforderungen wie beispielsweise Schall- oder Wärmeschutz. Gerade das neue Konzept der europäischen Normung mit seinem Klassifizierungssystem werde die Zusammenhänge und Abhängigkeiten der unterschiedlichen Anforderungen in einem ganz neuen Licht zeigen.

Prof. Dr. Horst Bossenmayer - Präsident des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt), Berlin - beschrieb die neuen Freiheiten, aber auch die Verantwortung, die sich für Planer und Verarbeiter durch die neuen Produktnormen ergibt. Im Anschluss erläuterte Ulrich Sieberath - Leiter Normung/ Zertifizierung am ift Rosenheim - detailliert das Klassifizierungssystem der Produktnorm für Fenster und Fassaden. Er veranschaulichte, welche Chancen und Risiken dies für die Betriebe bietet. Eine Kombinationsprüfung nach DIN- und EN-Normen bietet den Herstellern die Voraussetzung sowohl für die vom DIBt erteilten allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen nach DIN, als auch für die spätere Erteilung von europäischen technischen Zulassungen. Somit haben die Hersteller von Bauteilen die Gewähr, dass aufwendige Brandschutzprüfungen nicht wiederholt werden müssen.

Nachfolgend verdeutlichten Friedel Hoffend und Andreas Matschi, ift Rosenheim, dass Brandschutzanforderungen erst erfüllt werden können, wenn das Gesamtsystem funktioniert, welches aus Beschlägen, Rahmen, Füllungen, Verbindungsmittel und der Einbaufuge besteht. Wie bei einer Kette versagt stets zuerst das schwächste Glied. Sowohl bei der Konstruktion, als auch bei der Prüfung ist deshalb eine umfassende Erfahrung und Kenntnis über Fenster, Türen und Fassaden sowie deren Zubehörteile für den Erfolg entscheidend. Während der Mittagspause wurden die vielen interessanten Fragestellungen, die sich aus den Vorträgen am Vormittag ergeben hatten, heiß diskutiert.

Am Nachmittag konnten die Besucher dann einen interessanten Brandversuch an einer Holzkonstruktion miterleben. Die Holztür widerstand der intensiven Brandlast 36 Minuten lang mit Bravour. Die Vorführung wurde beim "Ablöschen" mit großem Applaus bedacht. Nach dem Professor Gast das Publikum schon am Vormittag auf die Vielfalt der

Landesgewerbeanstalt neugierig gemacht hatte, fanden sich viele Gäste noch zur Rundtour ein, mit der der erste ift Brandschutztag beendet wurde.