Neue Studie zur Sonnenschutztechnik in Deutschland: Geregelte Lichtverhältnisse im deutschen Sonnenschutzmarkt (04/29/2002)

  
Der Markt für Sonnenschutztechnik in Deutschland ist im Umbruch begriffen. Im Jahr 2001 wurden in Deutschland Sonnenschutzprodukte im Wert von 755,4 Mio. € verkauft. Dies entspricht einem wertmäßigen Rückgang von 6,3% im Vergleich zum Vorjahr. Am schlechtesten erging es dem Markt in den neuen Bundesländern. Dieser musste einen wertmäßigen Einbruch von 21,7% hinnehmen. In Bayern hingegen konnte bereits wieder ein Wachstum von 0,7% verzeichnet werden. Die Berater von InterConnection Consulting prognostizieren für den Gesamtmarkt einen weiteren Rückgang um 3,2% bis zum Jahr 2003. Der Gesamtmarkt ist damit seit dem Jahr 1998 um wertmäßig 18,3% zurückgegangen, mengenmäßig um 19,1%. Damit steht die Sonnenschutztechnik vergleichsweise besser da als der Fenstermarkt, der im gleichen Zeitraum um 26,1% rückläufig war.
 
Prognosen der Unternehmensberater von InterConnection Consulting sehen auch für die nächsten Jahre keine Besserung voraus. Hinter dieser Gesamtmarktentwicklung verbergen sich allerdings feine Unterschiede: Der Südosten, welcher schon 2001 wertmäßig eine leichte Erholung spürte, wird bis 2003 um weitere 6,0% wachsen. Der Osten wird bis 2003 um nochmals 13,5% sinken. Der Westen, welcher 2001 wertmäßig 26,8% vom gesamten Markt ausmachte, sank im Vergleich zum Vorjahr um 4,4%. Der Markt wird allerdings bis 2003 nochmals um 11,9% fallen. Der Norden weist für die Periode 2000 bis 2001 einen Rückgang von 4,5% auf und wird bis zum Jahr 2003 nochmals um 8,7% fallen. Der Südwesten, welcher 2001 im Vergleich zum Vorjahr 7,0% verlor, wird sich bis 2003 noch
mals um 10,7% verringern. Damit wird er wie der Westen in der Periode von 1998 bis 2003 um rund 25% zurückgehen. Der Rückgang ist in erster Linie auf einen verschärften Preiswettbewerb zurückzuführen. Wie schon im Vorjahr, erfuhr der Markt für Sonnenschutztechnik keine positiven Impulse aus dem Bauhauptgewerbe oder dem Fenstermarkt.
  
Laut den Berechnungen der Firma InterConnection Consulting stellen Markisen relativ gesehen immer noch die größte Produktgruppe dar. Mit ihnen wurden 2001 in ganz Deutschland 233,3 Mio. € erwirtschaftet. Allerdings verzeichneten auch sie einen Rückgang von 8,9% im Vergleich zum Vorjahr. Die mit 89,3 Mio. € Umsatz im Jahr 2001 kleinste Produktgruppe, die Raffstores, verloren im Jahresvergleich 5,0%. Ähnlich erging es den Rollläden (218,6 Mio. €) mit einem Minus von 3,0% und den Jalousien (214,1 Mio. €), die in der gleichen Periode 6,9% verloren. Nachdem der Markt in den Jahren 1999 bis 2001 schon sehr stark zurückgegangen ist, zeigen die Prognosen bis 2003, dass die Rückgänge weniger stark ausfallen werden, zumal die Exporte mit anziehender Weltkonjunktur möglicherweise wieder stärker anziehen werden, als sich dies jetzt abzeichnet.
 
Im Vertrieb nimmt der Fachhandel mit 533,6 Mio. € Umsatz weiterhin eine Spitzenstellung ein. Allerdings verlor auch er im Vergleich zum Vorjahr 8,5%. Er liegt damit zwischen der Industrie (-7,5%) und dem Bereich Do-it-yourself (-9,1%). Einzig der Direktvertrieb konnte mit 3,2% leicht zulegen. Die Prognosen von InterConnection Consulting zeigen jedoch, dass der Fachhandel und der Bereich Do-it-yourself in den nächsten Jahren als Vertriebskanäle an Bedeutung gewinnen werden. Im Jahre 2003 werden über diese beiden Kanäle 79,3% des Umsatzes abgewickelt werden.
 
Der Komfort wird immer wichtiger. Der Anteil an Elektroantrieben bei Markisen stieg 2001 von 26,6% auf 28,4% und wird 2003 37,5% erreichen. Derselbe Trend zeichnet sich bei den Jalousien ab, wo 2001 10,0% (2000: 8,5%) aller Jalousien mit einem Elektroantrieb ausgestattet worden sind. Bis 2003 wird dieser Anteil auf 13,5% gestiegen sein. Der Komfort soll aber nicht nur über den Antrieb gesteigert werden. Die moderne Sonnenschutzanlage ist ein intelligentes System, welches – vom Computer gesteuert – die Lichtverhältnisse in einem Raum automatisch regeln soll.
 
Der Trend hin zur Automatisierung stellt neue Herausforderungen an traditionelle Handwerksbetriebe, bedeutet aber gleichzeitig, dass sich neue Geschäftsfelder entwickeln, welche zunehmend von ausländischen Firmen erfolgreich bedient werden können. In dieselbe Richtung weist der Trend hin zum Im-Glas-Sonnenschutz und zur ganzheitlichen Licht- und Raumgestaltung. Solche Produkte sind für den lukrativen Bürobereich, wo die Frage der optimalen Arbeitsplatzgestaltung immer größeren Raum einnimmt, zunehmend interessanter als die Angebote eines klassischen Jalousienbetriebes. Man kann feststellen, dass die größeren Unternehmen der Branche sich diesen Entwicklungen bereits annehmen. Die kleinen Handwerksbetriebe mögen sich noch fragen, ob eine Neuorientierung für Betriebe dieser Größe Sinn macht. Das Umfeld wird durch diese Entwicklungen für sie jedoch keinesfalls leichter.
 
Der IC-Market Monitor Panel ® Sonnenschutztechnik in Deutschland 2001 ist eine detaillierte Markt- und Branchenanalyse über den deutschen Markt für Rollläden, Markisen, Jalousien und Raffstores. Er enthält Marktzahlen in Menge und Wert für die Jahre 1998 – 2001 und Entwicklungsprognosen bis 2003f, detaillierte Umsatz- und Absatzzahlen sowie Marktanteile der TOP-30 Anbieter in Deutschland. Die Studie ist ab sofort bei der InterConnection Consulting Group erhältlich.
 
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