CLIMALIT-PARTNER-Bauglastage 2002: Brandheiß und aktuell (04/22/2002)

 
Die "CP-Bauglastage" haben auch 2002, im sechsten Jahr ihres Bestehens, wieder eine enorme Resonanz gefunden. Die regionalen Veranstaltungen, mit fünf Terminen in Deutschland und einem in Österreich, wurden von etwa 2000 Geschäftsfreunden und Kunden der CLIMALIT-PARTNER besucht: erneut eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Dabei zeigten gerade Architekten und Planer zunehmend Interesse an den kostenfreien Seminaren, auf denen aktuelle Themen zu baurechtlichen Entwicklungen und innovativen Glasanwendungen vorgestellt und diskutiert werden.
 

Bauglas und Brandschutz
In diesem Jahr bildete ein "Dauerbrenner-Thema" den Anfang: "Transparenter Brandschutz - Herausforderung für Planer und Bauausführende". Als Referent konnte wieder ein ausgewiesener Experte gewonnen werden: Dr. Jürgen Wesche vom Materialprüfungsamt Braunschweig erläuterte die Grundlagen des baulichen Brandschutzes, ging auf unterschiedliche Anwendungsbereiche von F- und G-Verglasungen ein und beschrieb die Übergangsregelungen zu europäischen Brandschutznormen und die künftigen Bezeichnungen. In seinem Koreferat stellte Ralf Linden, Geschäftsführer von VETROTECH SAINT-GOBAIN DEUTSCHLAND, innovative Brandschutzlösungen vor, darunter eine punktgehaltene Überkopf-Brandschutzverglasung: eine absolute Weltneuheit, die zurzeit in München zur Anwendung kommt.
Der Brandschutz ist eine nationale Angelegenheit: Auf dem Bauglastag in Österreich referierte daher Helmut Peherstorfer vom IBS Linz über das "brandheiße" Thema. Auch hier gab es ein begleitendes Koreferat: Martin Michlmayr von Eckelt Glas ging auf die neue VETROTECH-Niederlassung in Österreich und deren Produktpalette ein.

Bauglas und Statik
Das zweite Referat war dem "Modernen Glasbau" gewidmet - vor allem dem Thema Glasstatik. Dr. Dirk Bohmann von borit Leichtbau-Technik erläuterte zunächst die rechtlichen Grundlagen eines bauaufsichtlichen Genehmigungsverfahrens und ging dabei vor allem auf den Baustoff Glas ein. In diesem Zusammenhang nannte er verschiedene Verfahren, die zur Bestimmung der erforderlichen Glasdicke eingesetzt werden können, und beschrieb die Finite-Elemente-Methode als den sicher präzisesten, allerdings auch aufwendigsten Weg: Für eine FE-Berechnung benötigt man Software-Unterstützung. Hier setzte das Koreferat an: Norbert Wunderlich, Software-Entwicklungsleiter bei mkt gmbh, stellte das neue Programm GLASTIK Professional vor. Diese Profi-Version des Branchenstandards GLASTIK ermöglicht ab Mitte 2002 als anwenderfreundliche Software die Glasdickenbemessung nach der FE-Methode, wobei auch punktgehaltene Verglasungen und die Einbeziehung von Linien- und Punktlasten möglich sind.

Bauglas und die EnEV
Zum Zeitpunkt der Bauglastage war die Energieeinsparverordnung (EnEV) gerade einen Monat in Kraft: ein top-aktuelles Thema also, das auf den Seminaren nicht fehlen durfte! Frank Koos vom Verband der Fenster- und Fassadenhersteller (VFF) ging detailliert auf die Vorschriften des Regelwerks ein und gab einen Ausblick auf die künftige Entwicklung beim Fenster. In seinem Koreferat präsentierte Joachim Röhner aktuelle Warm-Edge-Randverbundsysteme - Edelstahl, SGG SWISSPACER und TPS - als Antwort auf die neuen Anforderungen.
Der Geltungsbereich der EnEV ist bekanntlich auf Deutschland begrenzt. Daher stand in Österreich ein anderes Thema auf dem Programm: "Spontanbrüche - ein lösbares Problem". Dr. Andreas Kasper, SGGD, erläuterte anhand seiner langjährigen Erfahrung, warum Heat-Soak-Tests das Spontanbruchrisiko bei Einscheiben-Sicherheitsglas zuverlässig minimieren.
 
 
(Quelle: CLIMALIT-PARTNER)