Werzalit AG & Co. KG und Siegenia-Frank KG haben gemeinsam den Fensterbanklüfter entwickelt (04/08/2002)

 
Zwei innovative Unternehmen aus der Bauzulieferindustrie, die Siegenia-Frank KG und die Werzalit AG & Co. KG, haben gemeinsam den "Fensterbanklüfter" entwickelt.

Zu einer richtungsweisenden Zusammenarbeit kam es zwischen einem Unternehmen der Beschlag- und Lüftungstechnik und einem Hersteller von Innenfensterbänken. Was zunächst als Brainstorming am Rande einer Möbelmesse im vergangenen Jahr begann, entwickelte sich in der Folge zu einer für die Branche bemerkenswerten Zusammenarbeit. Ausgangspunkt war die Überlegung, etwas für das Produkt Innenfensterbank zu tun. Beide Unternehmen arbeiteten bisher in völlig unterschiedlichen Segmenten der Bauzulieferbranche.

Die SIEGENIA-FRANK KG, 1914 in Siegen gegründet, zählt heute zu den führenden Unternehmen der Beschlag- und Lüftungstechnik. SIEGENIA bietet ein bedarfsorientiertes Programm von hohem technischen Standard. Die Produkte werden ständig weiterentwickelt und den steigenden Anforderungen von Architekten, Fensterherstellern und Bauherren angepasst. Das Unternehmen verfügt im Bereich Technik für Fenster und Raumlüftung über eine gewachsene, aber auch gezielt entwickelte Kompetenz, die inzwischen Weltgeltung erlangt hat.

Die Firmengeschichte von WERZALIT AG & Co. KG im schwäbischen Oberstenfeld ist praktisch auch ein Stück Geschichte richtungsweisender Technologie "rund ums Holz". Vor mehr als 70 Jahren, 1923 gegründet, erlebte das Unternehmen seinen endgültigen Durchbruch, als Werz 1956 sein Verfahren zur Herstellung eines wetterfesten Holzwerkstoffes zum Patent anmeldete: Fein zerspantes Holz zusammen mit hochwertigen duroplastischen Harzen unter Hitze und Druck in vielfältigen Formen zu pressen. Heute sichern mehr als 600 Patentanmeldungen und Warenzeichen in aller Welt das WERZALIT-Know-How. 5 eigene Produktionsstätten und über 12 Lizenzwerke in zahlreichen Ländern arbeiten inzwischen nach dem WERZALIT-Verfahren. Der Abnehmerkreis reicht vom Bau- über den Möbel- und Verpackungsmarkt bis hin zur Gütertransport-Branche. Seit 1987 ist die WERZALIT AG & Co. KG ein Unternehmen der Constantia-Gruppe.

Der nunmehr gemeinsam entwickelte "Fensterbanklüfter" besteht einerseits aus einer fest integrierten labyrinthartigen Luftführung im Lüftungselement. Durch diesen Systemaufbau werden konstante Schalldämmeigenschaften erreicht sowie Schallreflexionen und stehende Wellen im Gerät vermieden. Andererseits bietet der "Fensterbanklüfter" durch ein spezielles Holz-Kunststoff-Komposite mit hoher innerer Dämpfung aufgrund der inhomogenen Materialstruktur besonders geeignete Schallabsorptionseigenschaften.

Das superflache Gerät integriert sich mit seiner minimalen Höhe optimal unter eine Fensterbank mit etwas längerer Blende, sodass es für den Nutzer kaum sichtbar ist. Der "Fensterbanklüfter" ist sowohl für den Einsatz im Neubau als auch für die Anwendung im Altbau geeignet. Mit der Wahl des Luftaustrittes zur Wand bzw. Heizung werden Zugerscheinungen vermieden, und es erfolgt eine angenehme Vorwärmung durch die Heizung. Gleichzeitig werden die Schalldämmeigenschaften aufgrund der gewählten Austrittsrichtung verbessert.

Bei der Anwendung am Bau bietet der "Fensterbanklüfter" eine Reihe von Vorteilen. Das Element kann an die Wandstärke des Baukörpers angepasst werden, wobei die gerade Kulisse einen einfachen Zuschnitt ermöglicht. Aufgrund der Modulbauweise kann das Gerät in Stufen von einer einfachen, manuell betätigten Durchströmöffnung über einen motorisch verschließbaren, mit Gebläse ausgestatteten Lüfter ausgebaut werden. Diese Erweiterungen sind auch nachträglich möglich, wenn eine Spannungsversorgung sichergestellt worden ist. Der "Fensterbanklüfter" kann zudem problemlos in die Hausleittechnik integriert werden und ermöglicht damit eine an den Nutzerbedürfnissen orientierte individuelle Steuerung. Durch den Anschluss der Hausleittechnik an das Internet eröffnen sich zudem weitere interessante Möglichkeiten für den Nutzer. So können die Funktionen vom Büro, vom Auto oder einem anderen an das Internet angeschlossenen Ort gesteuert werden.

Die seit dem 1. Februar 2002 in Kraft getretene Energieeinsparverordnung, ENEV, begrenzt, wie die Wärmeschutzverordnung aus dem Jahr 1995, vereinfacht ausgedrückt, den Energieverbrauch von Gebäuden. Hintergrund ist die Verpflichtung Deutschlands, die Emission des Treibhausgases CO2 bis zum Jahr 2005 um 25 Prozent zu reduzieren. Mit der dichter werdenden Gebäudehülle verbindet sich aber ein Problem: Konnte sich die feuchte Raumluft, deren Anfall sich im Zeitablauf nicht geändert hat, bei älteren und undichteren Gebäuden ihren Weg nach draußen suchen, so entfällt bei dichten Gebäuden dieser Weg. Gleichzeitig müssen die Gebäude so geplant werden, dass der zum Zwecke der Gesundheit und Beheizung erforderliche Mindestluftwechsel sichergestellt wird, d.h. in ausreichendem Maße Frischluft in das Gebäude zugeführt wird. Die Anforderungen der EnEV wurden natürlich bei der Entwicklung des Gerätes entsprechend berücksichtigt.

Die Innovation liegt aber nicht nur in dem jetzt vorgestellten Produkt begründet. Vielmehr ist es auch die Art wie dieses Produkt entwickelt wurde. Statt sich ausschließlich auf die Entwicklungsleistung im eigenen Hause zu fokussieren, hat man erfolgreich den Weg über den Tellerrand gewagt und bei der gemeinsamen Entwicklung dieses Produktes neue Wege beschritten.

Die intelligenten Gebäude von Morgen versprechen den Bewohnern, sie auf eine ungeahnte Ebene des Komforts zu heben. Viele neue Produkte sind hierfür neu zu entwickeln, andere kann man schon heute im intelligenten Haus in Duisburg sehen. Der jetzt auf der Messe Fensterbau frontale in Nürnberg der Öffentlichkeit vorgestellte "Fensterbanklüfter" reiht sich nahtlos dort als ein weiteres innovatives Hightech Produkt ein.
 
 
(Quelle: Werzalit AG & Co. KG)