HT Troplast baut mindestens 100 Arbeitsplätze ab (04/02/2002)

 
Die schlechte Baukonjunktur, derzeit wieder in aller Munde wegen der Holzmann-Pleite, kostet auch in Troisdorf bei dem Kunststoff-Systemgeber HT Troplast AG Jobs. Mindestens hundert Arbeitsplätze von insgesamt 1350 Beschäftigten müssen am Standort Troisdorf abgebaut werden, so eine Aussage des HT-Arbeitsdirektors und Vorstandsmitgliedes Detlef Fahlbusch. Der Abbau soll in Abstimmung mit dem Betriebsrat ohne Entlassungen sozialverträglich mit freiwilligem Ausscheiden sowie Abfindungen, Altersteilzeit und Altersrente geschehen.

Zwar hat der HT-Konzern mit weltweit 5250 Beschäftigten nach dem vor wenigen Tagen festgestellten Jahresergebnis 2001 einen Gewinn vor Steuern von 29,7 Mio. Euro (2000: 28,3 Mio Euro) erwirtschaftet. Doch zu diesem Ergebnis haben hauptsächlich die Konzerntöchter Kömmerling GmbH in Pirmasens und KBE in Berlin und Saarbrücken beigetragen. Sorgenkind ist der in Troisdorf angesiedelte Unternehmensbereich TROCAL-Profile mit etwa 500 Beschäftigten.

Bei den Fenster-Profilen hat es vergangenes Jahr ein Minus von 14 Mio. Euro gegeben und auch im Jahr zuvor wurde ein negatives Ergebnis erwirtschaftet. Das Jahr 2002 zeigt bisher keine Trendwende. Schuld sei die schlechte Baukonjunktur. Wo weniger gebaut wird, werden auch weniger Fenster benötigt. TROCAL ist sehr auf den deutschen Markt konzentriert, liefert an rund 3000 kleine und mittelständische Unternehmen.

Kündigungen sind auf jeden Fall bis zum 30 Juni ausgeschlossen, so Arbeitsdirektor Fahlbusch. Wenn die Maßnahmen nicht ausreichen, ist auch an eine Arbeitsförderungsgesellschaft zum Auffangen von betroffenen Beschäftigten gedacht.

Der Brutto-Umsatz der gesamten HT-Gruppe weltweit konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr um über 25 Prozent auf 848 Mio. Euro (2000: 676 Mio. Euro) gesteigert werden.