2003 wird ein entscheidendes Jahr für den Schweizer Fenstermarkt (02/11/2002)

 
Der Schweizer Fenstermarkt ist im Jahr 2001 mengenmäßig um etwa 2,8 % gewachsen und hat sich damit in etwa erwartungsgemäß entwickelt. Allerdings sind die ohnehin schon tiefen Preise weiter unter Druck geraten und nochmals um im Schnitt ca. 3 % gefallen, wodurch wertmäßig bereits ein Rückgang des Gesamtmarktes um 0,8 % zu verzeichnen ist, wie die neueste Marktstudie der Berater von InterConnection ergibt.

Während die abgesetzte Menge am Schweizer Markt im Vergleich mit den deutschsprachigen Nachbarländern noch durchaus positiv war (Österreich und Deutschland hatten Marktrückgänge zu verzeichnen), ist das Preisniveau am Schweizer Fenstermarkt weiter gesunken. Dadurch konnte die Industrie in Nettopreisen (ex-works, ohne Handelsspannen und Montage) nur mehr rund 785 Millionen Franken erlösen, verglichen mit 791 Millionen Franken im Jahr davor. Diesem Preisdruck halten viele Unternehmen nicht mehr stand, neben prominenten Konkursen kam es auch bereits zu vielen Betriebsschließungen, vor allem im Bereich der Klein- und Mittelbetriebe. Immerhin konnten die Betriebe trotz der schwierigen Marktsituation ihren Beitrag zur Erhaltung der schweizerischen Arbeitsplätze leisten: Waren bei den TOP-50 Schweizer Fensterherstellern im Jahr 2000 noch insgesamt 4.261 Mitarbeiter beschäftigt, ging die Gesamtzahl der Beschäftigten bei denselben 50 Unternehmen im Jahr 2001 nur minimal, auf 4.223, zurück.

Bei den Rahmenmaterialien kommt der Siegeszug der PVC-Fenster etwas ins Stocken. Sie dominieren zwar nach wie vor mit einem mengenmäßigen Marktanteil von 43,5 % verglichen mit 42,9 % im Jahr davor den Markt, Holz-Metall-Fenster konnten im Jahr 2001 aber ein deutlich höheres Wachstum erzielen und ihren Marktanteil von 19,0 % auf 19,7 % deutlich steigern. Metall-Fenster stagnieren, während Holz-Fenster nach wie vor Mengeneinbußen hinnehmen müssen und nur mehr einen mengenmäßigen Marktanteil von 32,0 % erzielen können.

Die Westschweiz (Fribourg, Vaud, Valais, Neuchâtel, Genève und Jura) stellt schon seit Jahren die dynamischste Region für den Fenstermarkt dar und konnte Ihren Marktanteil im Jahr 2001 auf 21,6 % steigern, während das Mittelland weitere Einbußen hinnehmen musste und nun nur mehr 37,8 % des Marktes darstellt. 40,6 % des Marktes werden in der Ostschweiz und in Liechtenstein erwirtschaftet.

Die Zukunftsaussichten sind nicht vielversprechend: So ist im 1. Quartal 2001 die Anzahl der baugenehmigten Wohnungen um 8,2 %, verglichen mit dem Vorjahresquartal, zurückgegangen, im 2. Quartal 2001 ist die Zahl der baugenehmigten Wohnungen mit –19,8 % gegenüber dem Vorjahr geradezu eingebrochen. Für das Gesamtjahr 2001 wird ein Rückgang der Baugenehmigungen von mindestens –15 % im Vergleich zum Vorjahr erwartet. Der Einbruch der Baugenehmigungen im Jahr 2001 wird sich erst im Jahr 2003 auf den Fenstermarkt durchschlagen, dann aber mit voller Wucht: Im Jahr 2003 erwarten die Berater von InterConnection in der Schweiz einen Rückgang des Fenstermarktes mengenmäßig um –10,7 % sowie wertmäßig um – 13,7 %.

In der Prognoseperiode bis 2004 erwarten die InterConnection Analysten einen weiteren Anstieg der Holz-Metall-Fenster auf einen Gesamtmarktanteil von 21,0 % und einen leichten Anstieg der PVC-Fenster auf 44,9 % des Marktes, Metall-Fenster stagnieren und Holz-Fenster gehen auf 29,3 % des Marktes zurück.

Doppelt betroffen von der Swissair-Pleite ist die Fensterindustrie rund um die Ballungsräume Genf und Zürich: Neue Lärmvorschriften in der Schweiz hätten die Flughafenbetreiber gezwungen, die Wohnungen von mindestens 55.000 Anwohnern mit neuen Schallschutzfenstern auszustatten. Besonders praktisch: Die Kosten dafür wären über erhöhte Flughafengebühren auf die Fluggäste abgewälzt worden – diese Investitionen sind begreiflicherweise vorerst gestoppt.

Der IC-Market Monitor Panel ® Fenster in der Schweiz 2001 ist eine detaillierte Markt- und Branchenanalyse über den Schweizer Markt. Er enthält Marktzahlen in Menge und Wert für die Jahre 1998-2001 und Entwicklungsprognosen bis 2004f, detaillierte Umsatz- und Absatzzahlen sowie Marktanteile der TOP-50-Anbieter in der Schweiz. Die Studie ist ab sofort bei der InterConnection Consulting Group erhältlich.
 
 
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Der Markt auf einen
Blick

2003 kommt ein
deutlicher Rückgang

Die Menge gerät ins Wanken

Holz 2003 unter 30 %
 

Holz-Metall auf der Siegerstraße
 

Geht's noch billiger?
 

Beispiel aus der Studie: BCG-Portfolio
 
 
 
 
(Quelle: IC InterConnection Consulting Group)