Europäische U-Werte lösen nationale K-Werte ab (02/04/2002)

 
Merkblatt erläutert die neuen U-Werte /
Energieeinsparverordnung führt die europäischen Wärmeschutznormen ein /
Europäische U-Werte lösen nationale k-Werte ab

 
Der Wärmeschutz durch Fenster, Türen und Fassaden wird künftig in europäischen U-Werten angegeben, welche die bisherigen k-Werte ersetzen. Dabei ist vor allem zu beachten, dass die U-Werte nach anderen Verfahren ermittelt werden als die bisherigen k-Werte: Die Bestimmung der U-Werte führt in der Regel zu anderen, zumeist höheren Werten. Die Veränderungen in Zuordnung und Berechnung erläutert das neue Merkblatt "Die richtigen U-Werte von Fenstern, Türen und Fassaden" vom Verband der Fenster- und Fassadenhersteller e.V.

U-Werte sind nicht identisch mit den k-Werten. Diese Feststellung ist der Ausgangspunkt des Merkblattes. Sprachlich wird aus kV (=Verglasung), kR (=Rahmen) und dem zusammenfassenden kF (=Fenster) nun in europäischem Englisch Ug (=glazing), Uf (=frame) sowie Uw (=window). Doch sachlich sind erstens die Bestimmungsverfahren der einzelnen Faktoren verändert. Und zweitens fließt in die Gesamtberechnung des Fensters Uw nun auch noch ein neuer Wert ein, der längenbezogene Wert Psi. Mit Psi wird der Wärmedurchgangswert im Übergangsbereich von Glas und Rahmen bezeichnet. Wie diese neuen Werte ermittelt oder gemessen werden, erläutert das Merkblatt ausführlich. Dabei wird auf die Faktoren Glas, Rahmen und Randverbund einzeln und umfassend eingegangen.

Weiterhin stellt das Merkblatt die Ermittlung der neuen U-Werte für Türen (UD) und Fassaden (Ucw) dar; dabei steht D für englisch door und cw für curtain walling. Ergänzt werden die Darstellungen des Merkblattes durch eine nützliche Tabelle zum Verhältnis der Einzelwerte von Verglasung (Ug) und Rahmen (Uf), bezogen auf den U-Wert des Gesamtfensters (Uw).

In der Zusammenfassung des Merkblattes heißt es dann schließlich über Fenster aus hochwertigem Rahmen und modernen Wärmedämmgläsern, dass sie mit einem Uw-Wert von etwa 1,6 bis 1,8 "im Hinblick auf die Wärmedämmung und den Materialeinsatz weltweit die bestmögliche Kombination" darstellen.

Solange noch nicht alle auf dem Markt erhältlichen Profilsysteme und Verglasungen nach den neuen U-Werten eingestuft worden sind, gilt eine Übergangsregelung mit vereinfachten Umrechnungsformeln von k nach U. "Mit unserem Merkblatt wollen wir dazu beitragen, dass der Wechsel zu den mit der Energieeinsparverordnung eingeführten neuen europäischen U-Werte sich möglichst schnell und korrekt vollzieht", erklärte Dipl.-Ing. Frank Koos vom Verband der Fenster- und Fassadenhersteller, "Fensterbauer, Planer und Bauherren müssen nun rasch umlernen, um Missverständnisse und Fehlinformationen zu vermeiden."

Das Merkblatt mit der Bezeichnung ES.01: 2002-01 löst das Merkblatt ES.01: 1998-11 ab. Mit einem Umfang von 16 Seiten ist es zum Preis von 2,- Euro beim Verband erhältlich und kann über den Online-Shop bezogen werden. Verbandsmitglieder erhalten ein Exemplar des Merkblatts kostenlos.