Passivhaus in Jaderberg bei Oldenburg (08/16/2002)

 
Das Passivhaus ist die konsequente Weiterentwicklung des Niedrigenergiehauses. Passivhäuser sind Gebäude, in denen sowohl im Winter als im Sommer die thermische Behaglichkeit ohne ein aktives Heizsystem garantiert werden kann. Und das besondere daran ist eine so große Verringerung des Wärmebedarfs, dass neben einer hocheffizienten Wärmerückgewinnung durch ein komfortables Lüftungssystem die „kostenlosen“ Energiebeiträge aus der eingestrahlten Sonnenenergie, der Eigenwärme der im Haus lebenden Personen und der Wärmeabgabe von Geräten ausreichen, um das Gebäude angenehm warm zu halten. Um dies sicherzustellen, bedarf es höchster Qualität von Gebäudehülle, Haustechnik und von guten Fenstern und Befestigungssystemen, wie beispielsweise beim Passivhaus in Jaderberg.

Energieeinsparung durch effiziente Fensterelemente

Die geräumige Villa liegt in einer eher ländlichen Gegend in der Wesermarsch, nahe Oldenburg. Hier gibt es noch Neubaugebiete, in denen diese großzügige Bauweise zulässig ist. Südländischer Baustil, konventionelle Bauweise, zweigeschossig, mit rückspringendem Obergeschoss, die Fassade mit weißem Klinker verblendet, dazu eine attraktive Dachlandschaft, Balkon, Terrassen, alles, was das Herz begehrt. Im Erdgeschoss geräumige 167 qm Wohnfläche, im Obergeschoss noch einmal ca.127 qm. Ein Traum von einem Haus, außen großzügig geplant, aber innen energiebewusst und umweltverträglich ausgestattet.

Bei genauer Betrachtung wird schnell klar, wie wichtig die Rolle der Fenster in diesem Passivhaus ist. Bei der Planung kam es besonders darauf an, möglichst Wärmebrücken zu vermeiden und auf effiziente Energieeinsparungen zu achten. Nach innen hin so dicht wie möglich, nach außen so dicht wie nötig. Spezielle Passivhausprofile sollten es sein und zwar pflegeleicht, die Farbe passend zu der Fassade, in Weiß und das Rahmenmaterial in pflegeleichtem Kunststoff.

Mit der Herstellung der Bauelemente und deren Montage beauftragte der private Bauherr den traditionellen Oldenburger Handwerksbetrieb Friedrich Ahlers GmbH. Das Familienunternehmen bietet im Raum Bremen/Oldenburg spezielle hochwertige Bauelemente an. Als innovativer Handwerksbetrieb hat sich der WERU-Verarbeiter im Laufe der Jahrzehnte vom traditionellen Tischlereibetrieb zum kreativen Bauelementehändler mit repräsentativem Bauelementestudio entwickelt. Gute Produkte und gute Beratung sind sein Anspruch. Im Bereich Fensterbau übernimmt der Handwerksbetrieb von der Anfertigung bis hin zur Montage die komplette Projektabwicklung seiner technisch ausgereiften Bauelemente aus Kunststoff, aus Holz und aus Holz-Aluminium und Aluminium.
 
Das neue Passivhausfensterprofil

In die Stadtvilla in Jaderberg wurden insgesamt 50 pflegeleichte Kunststoff-Fenster eingebaut. Bei dem Profil handelt es sich um eine Produktentwicklung für Passivhäuser, welche speziell für Weru entwickelt worden ist. Die schmalen Ansichtsbreiten von 113 mm bei Rahmen und Flügel gewähren einen großen Lichteinfall und sorgen für einen zusätzlichen Energiegewinn. Die Rahmenprofile sind mit einem eingeschobenen PU-Dämmkeil ausgerüstet, der optimale Wärme-dämmung und Behaglichkeit verspricht, aber auch Tauwasserbildung verhindert. Ihre schöne Optik erhalten die pflegeleichten Fenster durch die abgerundeten Profilkanten. Darüber hinaus sind die Rahmen zu
100 % recyclebar. Der schräge Überschlag im Glasfalz von 15° sorgt für guten Wasserablauf. Die eingeclipsten Glasleisten sind auf Gehrung eingepasst und für den Energiegewinn zusätzlich mit einer anextrudier-ten Dichtung ausgestattet. Alle weiteren Dichtungen sind aus EPDM-Material, auswechselbar, verrottungsfrei und witterungsbeständig. Die tiefe Tropfnut bürgt für höchste Schlagregendichtheit. Das Wasser gelangt nicht bis an die innere Dichtung bzw. an den Beschlag. Die Entwässerung liegt verdeckt und erfolgt über eine Vorkammer. Trotz seiner geringen Bautiefe erreicht das Weru-Passivhausfenster im eingebauten Zustand einen UR-Wert von 0,85 W/m2K. Als Glas verwendet die Fensterbauer das spezielle wärmedämmende WERU-Ultratherm 4/10/4/10/4. In Sachen Beschlag wählte der Bauherr die innovative Beschlagtechnik von Roto und entschied sich für die neuen NT-Beschläge mit der neuen Technologie in Edelstahloptik.

Schnittzeichnungen 2. Passivhausfenster WERU mit Wärmedämmkeil
und Version mit SFS Befestigern

Justierbare Rahmenmontage vermeidet Wärmebrücken

Die Planung und Montage der Passivhaus-Fensterelemente gewinnt vor dem Hintergrund der verschärften Verordnungen eine anspruchsvollere Qualität und erfordert eine sorgfältige Arbeitsvorbereitung. Für die Montage aller Bauelemente wählten die Fensterbauer das bereits mehrfach bewährte JB-D Montagssystem von SFS Stadler. Hierbei handelt es sich um ein justierbares Fenstermontagesystem, speziell für wärmegedämmte Wandkonstruktionen. Danach erfolgt die Montage - vom ersten bis zum letzten Fenster - nach den geltenden Bestimmungen der verschärften Wärmeschutzverordnung und zwar im Bereich der Wärmedämmung, so, wie es die zu erwartende neue Energie-einsparungsverordnung demnächst verbindlich vorschreibt. Mit herkömmlichen Montagehilfsmitteln und Befestigern war das auf der Baustelle in Jaderberg nicht möglich. Auf Grund der geringen Bautiefe benötigte man besonders lange Einbauanker. Die gesamten Lasten mussten über das Befestigungssystem abgetragen werden. Hier reichte es nicht aus, wie in der Praxis sonst üblich, mit biegeweichen Laschen zu arbeiten. Auch Holz- oder PVC-Keile, wie sie für die Fenstermontage häufig verwendet werden, waren in der Wärmedämmschicht nicht einsetzbar.
Mit biegesteifen Stellschienen wurde die Lastabtragung des Fenstergewichtes im Mauerwerk sichergestellt. Die Befestigungsanker wurden seitlich am Blendrahmen vormontiert, so dass die Fenster im senkrechten Zustand lediglich nur noch in die Fassade justiert und eingestellt werden mussten. Nach diesem Befestigungsprinzip ließen sich die Rahmen problemlos nachjustieren.
 
 
Weitere Informationen:

SFS intec GmbH & Co. KG
FasteningSystems IF
In den Schwarzwiesen 2
D-61440 Oberursel/Ts.
www.sfsintec.biz
Telefon 06171 – 70 02 – 0
Fax zum Nulltarif 0800 – 08 44 822

Bauelemente
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Am Patentbusch 4
D-26125 Oldenburg
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