Wohn- und Bürohaus folgt der Sonne (10/01/2007 07:00:00 AM)

Harmonie von Design und Funktion
Einzigartig, ungewöhnlich und bis ins kleinste Detail formvollendet – Mit der Realisierung eines ausgeklügelten Baukonzepts verwirklichte der Diplom-Ingenieur Ludwig Holzschuh konsequent seine Vorstellung von dem perfekten Wohn- und Büroprojekt. Am nordwestlichen Rand von Bayern, in Aschaffenburg, hebt sich das außergewöhnliche Bauwerk wohltuend von den umgebenden Wohnbauten ab während es sich gleichzeitig den topografischen Gegebenheiten anpasst. Als Bauherr, Planer und Architekt in Personalunion konnte Ludwig Holzschuh kompromisslos seine Ideen von Design und Funktion in jeder Hinsicht umsetzen. Entstanden ist ein transparenter Bau, der sich durch seine kreisförmig angelegte Grundstruktur und spannungsgeladenen Formen jenseits der üblichen Standards auszeichnet.

Die rund 700 m2 große Bebauungsfläche war ursprünglich für den Bau von drei Reihenhäusern vorgesehen. Von der Stadtplanung Aschaffenburg erhielt der Architekt Ludwig Holzschuh die Möglichkeit, experimentelle Alternativen für die Bebauung vorzustellen. Seine Grundidee, ein Haus nach der Sonne zu bauen, bei dem jeder Raum zur Glasfassade hin geöffnet ist, überzeugte die Stadt und die Realisierung konnte beginnen.

Kreisförmige Grundstruktur
Wesentlich am Holzschuh-Entwurf ist die kreisförmige Struktur, deren Kern außerhalb des Hauses liegt. Eingefasst ist der Mittelpunkt auf der einen Seite vom Kreisbogen des Hauses und auf der anderen Seite vom überdachten Freisitz, der den Gegenpol bildet. Den Kontrast zur Kreisform bilden die vertikalen Stützen, die in Abständen von zehn Grad am äußeren Bogen des Hauses angebracht wurden. "Durch die Verbindung der Stützen zum Kreismittelpunkt bilden sich Trapezflächen innerhalb des Hauses. Diese habe ich als Grundmaß für die gesamte Raumeinteilung genutzt", erklärt Ludwig Holzschuh seinen Entwurf. Demnach richtet sich die Größe jeden Raumes nach der Anzahl der Stützen und der damit gebildeten Trapezflächen. Dieses Prinzip verfolgte Holzschuh konsequent, ohne die vorgegebenen Trapezflächen zu teilen. Immer wieder nimmt der Architekt die strahlenförmige Anordnung der Trapezflächen als Gestaltungselement im Haus auf. So wurde auch der unbehandelte Schieferboden der Geometrie des Hauses zugrunde gelegt.
 

Die Grundidee des Diplom-Ingenieur Ludwig Holzschuh lag darin, ein Haus nach der Sonne zu bauen, bei dem jeder Raum zur Glasfassade hin geöffnet ist.


Die aufwändige Konstruktion des Hauses findet ihr ruhiges Gegengewicht in der sehr zurückhaltenden Wahl der angewandten Materialien Holz, Schiefer und Glas.
Wenige Materialien für viele Aufgaben
Aufgrund der Hanglage des Grundstücks existierte keine ebene Bebauungsfläche. Ludwig Holzschuh bezog diese geografische Gegebenheit in seinen Entwurf mit ein. "Es war mir immer ein Anliegen, mein Haus in das Gelände topografisch einzufügen", so der Architekt. Dabei ging Holzschuh von einer bodennahen Höhe im Mittelpunkt des Gesamtkonstruktes aus, die sich bis zum First auf 8,00 Meter hochzieht. Damit ist das Haus an der niedrigsten Stelle 3, 50 Meter und an der höchsten rund 8,00 Meter hoch.

Die Konstruktion des Hauses findet ihr ruhiges Gegengewicht in der sehr zurückhaltenden Wahl der angewandten Materialien Holz, Schiefer und Glas. "Ich wollte mit wenigen Materialien alle Aufgaben erfüllt wissen", erklärt Holzschuh. Dabei spielte auch der Gedanke der Transparenz und der Orientierung nach der Sonne eine ausschlaggebende Rolle. Als erstes wurde das Skelett des Hauses aus Holz aufgebaut. Auf der Sonnenseite wurde die Fassade komplett verglast, während sie an den sonnenabgewandten Seiten durchgehend mit nordischer Lärche verkleidet ist.
 


Entstanden ist ein transparenter Bau, der durch seine kreisförmig angelegte Grundstruktur und spannungsgeladenen Formen jenseits der üblichen Standards des Wohnungsbaus besticht.


Mit dem dreidimensional verstellbaren Aufnahmeelement
VX 2501 / 3D konnte die Tür passgenau über dem Boden angebracht werden.


Maßangefertigte Glastüren mit vertikalem Holzfries
Im Innenbereich überwiegen die Farben schwarz und weiß. Unbehandelter schwarzer Schiefer ist im gesamten Haus als Fußbodenbelag ausgelegt. Weiße Wände, hohe Ganzglastüren mit Holzelementen aus schwarz gebeizter Buche sowie die Balken des Holzskeletts, die ihren natürlichen Farbton beibehalten, unterstreichen den geometrischen Grundgedanken und die Transparenz des Hauses. "Jedes Teil ist ein Teil des Ganzen. Daher finden sich Formen und Materialien in allen Details wieder", erklärt Ludwig Holzschuh.
Die raumhohen Innentüren aus 12 Milimeter dickem Glas und mit schwarzen vertikalen Holzfriesen auf der Schlossseite sind alle maßangefertigt, wobei die Gestaltung durch den Bau schon klar vorgegeben war. Alle Türen wurden individuell den räumlichen Gegebenheiten angepasst.

SIMONSWERK innovativer Partner
Bereits in der Planungsphase wandte sich Ludwig Holzschuh an SIMONSWERK, den führenden Hersteller von Bändern und Bandsystemen für Türen, Fenster und Tore. In seiner 40-jährigen Berufstätigkeit als Architekt hatte er das Unternehmen aus Rheda-Wiedenbrück als verlässlichen und innovativen Partner kennnenngelernt. "Um meine Ideen umzusetzen, war eine ganz intensive Beratungstätigkeit notwendig. SIMONSWERK hat mich nicht nur bei der Auswahl des richtigen Bandes beraten. Bereits bei der Konstruktion der Türen habe ich direkt mit dem Anwendungstechniker zusammenarbeiten können und sehr viel wertvolle Hilfe erhalten", erzählt Ludwig Holzschuh.

In enger Abstimmung zwischen Architekt, Schreiner und SIMONSWERK wurden die Türen entwickelt und gebaut. Auch bei der praktischen Umsetzung in der Schreinerei war SIMONSWERK-Anwendungstechniker Bertram Friedrich mit dem Architekten vor Ort.

Produktlinie VARIANT VX ist ideale Bandlösung
Bei der Wahl des richtigen Bandes spielten neben den technischen Voraussetzungen auch die optischen Ansprüche des Architekten eine Rolle. "Das extreme Gewicht der hohen Glastüren sowie der Anspruch, dass sie spaltfrei bis zum Boden gehen sollten, stellten hohe Anforderungen an die Bänder", erläutert Ronald Gerstner, Geschäftsführer der Karlheinz Peters GmbH, der zuständigen SIMONSWERK Handelsvertretung.
 
Die Produktlinie VARIANT VX gehört zu den dreidimensional verstellbaren Bandsystemen aus dem Hause SIMONSWERK, mit der die Türen passgenau über dem Boden angebracht werden konnten. "Damit der Verarbeiter allein in der Lage ist, die Tür problemlos einzustellen, ohne dass die Gewichte der Glastür beim Lösen der Aufnahme nach unten wegsacken, haben wir die Aufnahmeserie VX 25 empfohlen", erklärt Anwendungstechniker Bertram Friedrich die Wahl des Bandsystems. So erhielten die Holzblockzargen die verstellbaren Aufnahmeelemente VX 2501 / 3D.

Eine weitere Herausforderung bei der richtigen Bandauswahl bestand darin, dass die raumhohen Ganzglastüren auf der Schlossseite mit vertikalen Holzfriesen versehen sind. Der damit einhergehende Falztiefen-Versatz wurde durch den Verzicht auf Zargen-Querteile ermöglicht. Auf der Bandseite der Glastüren wurde ein normaler Überschlagfalz mit 29,5 Millimeter als Falzgeometrie angebracht, während die Schlossseite einen stumpfen Einschlag von 40 Millimeter hat. Als ideale Bandlösung erwies sich die Glastür-Produktlinie VXG 7990. Die Bänder wurden aus optischen Gründen und aufgrund der hohen Belastung in 120 Millimeter und kantiger Ausführung ausgewählt. Um die klare Linienführung der Gesamtarchitektur zu unterstreichen, wurden die Bänder in gebürstetem Edelstahl geliefert. Für Ludwig Holzschuh stellt das ausgesuchte Bandsystem eine gelungene Symbiose seiner Anforderungen dar: Wartungsfreiheit, hohe Tragkraft und elegante Optik.

Technik des sichtbaren Bandsystems
Für die 68 Millimeter starke Holzhaustür aus schwarz gebeizter Buche wählten Anwendungstechniker und Architekt das Bandsystem VX 7729 in einer 160-er Länge und ebenfalls in der Ausführung Edelstahl gebürstet. Aufgrund des hohen Gewichts wurden drei Bänder an die flächenbündig schließende Tür angebracht. "Ich hätte mich bei der Haustür auch für ein verdeckt liegendes Band entscheiden können. Es war mir aber wichtig, die Technik des Bandsystems zu zeigen, da sie für mich ein Gestaltungselement ist", erläutert der Architekt die Auswahl des Bandsystems.

Das Wohn- und Bürohaus Holzschuh beeindruckt durch Lösungen, die jenseits der üblichen Standards eindrucksvoll umgesetzt wurden - angefangen beim ungewöhnlichen Grundriss über die Gestaltung der Fassade und Energieversorgung bis hin zum Bodenbelag, der Treppe und der außergewöhnlichen Gestaltung der Türen. In allen Bereichen suchte der Architekt nach Details, die ihm schon immer am Herzen lagen, deren Umsetzung in dieser Vielfalt jedoch oftmals nicht möglich ist. Mit der intensiven Unterstützung von SIMONSWERK konnte Ludwig Holzschuh viele Ideen verwirklichen, die nicht nur bandspezifischer Natur waren.

Weitere Informationen
SIMONSWERK GmbH
Bosfelder Weg 5
33378 Rheda-Wiedenbrück
Tel.: 05242/413-0
Fax: 05242/413-117
mail@simonswerk.de
www.simonswerk.de

Quelle: rütter & reinecke