 Moderne Interpretation
Nach über 50 Jahren kann die Ev.-Luth. Erlöserkirchengemeinde Leipzig ihren Gottesdienst wieder in einer eigenen Kirche abhalten: Im Dezember 2006 wurde der nahezu vollständig aus Spendengeldern finanzierte Kirchenneubau mit Gemeindezentrum im Stadtteil Thonberg fertig gestellt. Gemäß dem Wunsch der Kirchengemeinde sollte das neue Gemeindezentrum hell und einladend sein, ein Ort der Begegnung, welcher einerseits die Kommunikation fördert und andererseits über Oasen der Stille verfügt. Diese Kriterien waren Grundlage für den Realisierungswettbewerb, aus dem die Architektengemeinschaft Zimmermann aus Dresden im September 2003 als Sieger hervorging.
Gebäudeensemble mit quadratischem Grundriss
Der Entwurf der Architekten basiert auf mehreren Baukörpern, die im Gefüge ein Gebäudeensemble mit quadratischem Grundriss formieren. Die Gliederung der jeweiligen Bauabschnitte beruht auf dem Prinzip der Faltung: Einschnitte und Aufkantungen zeichnen ein kontinuierliches Raumgefüge, wobei der Kirchensaal als Solitär im Zentrum der Anlage eingebettet liegt. Sämtliche den Saal umgebenden Baukörper einschließlich des unmittelbar angrenzenden Glockenturmes resultieren aus der Faltung und stehen dadurch in eindeutigem Bezug zueinander. Eine weitere Besonderheit dieses Entwurfskonzeptes: Jede der vier Gebäudeansichten weist eine differenzierte Baukörpergestaltung auf. Zudem prägen ein Wechsel aus offenen und geschlossenen Flächen sowie unterschiedlich große Fassadenöffnungen das Erscheinungsbild.
Fotos: Michael Meschede, MM-Fotowerbung |
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Dreiseitig umlaufendes Fassadenband aus bedrucktem Glas
Die Bedeutung des Sakralraumes spiegelt sich neben seiner zentralen Positionierung und architektonischen Dominanz im Gesamtgefüge auch in der Fassadengestaltung wider. Ein dreiseitig umlaufendes Fassadenband aus bedrucktem Glas löst die Strenge der architektonischen Form auf und setzt im Innenraum Kontraste. Die Farbgebung ist dem Jahresspektrum der Natur entnommen und verleiht dem Raum eine warme und freundliche Atmosphäre, wobei Lichtstimmung und -intensität je nach Sonnenstand variieren.
Farbdruck wurde mit dem OKACOLOR-Verfahren aufgebracht
Der Farbdruck wurde mit dem OKACOLOR-Verfahren des Isolierglasspezialisten OKALUX, Marktheidenfeld, auf eine der Fassade vorgesetzten Isolierverglasung raumseitig aufgebracht. Die andere Seite dieser Verglasung ist im Siebdruckverfahren mit vertikalen Streifen bedruckt. Diese Streifen bewirken, dass die Farbigkeit tagsüber von außen kaum ablesbar ist, sondern lediglich bei Dunkelheit und illuminiertem Kirchenraum sanft durchscheint. Die Architektur des Kirchensaals greift mit dieser Gestaltungsform das traditionelle Thema der Buntverglasung von Kirchenfenstern auf, interpretiert es allerdings mit modernen industriellen Techniken neu. Dieses Umfeld bietet dem Kirchgänger einerseits den zur Meditation notwendigen geschützten Raum, andererseits dringen profane Aspekte durch das aufmunternde Farb- und Lichtspiel und der damit einher gehenden sanften Lichtstimmung in den Raum und schaffen Bezug zur Außenwelt. |
Bauherr |
Ev.-Luth. Erlöserkirchengemeinde Leipzig Thonberg / D |
Architekt |
Architektengemeinschaft Zimmermann, Dresden / D |
Metallbau |
Haga Metallbau GmbH & Co. KG, Lichtenau bei Chemnitz / D |
Bauzeit |
März bis Dezember 2005 |
Verglasung |
OKALUX GmbH Marktheidenfeld / D |
Glasdruck |
OKACOLOR von OKALUX |
Weitere Informationen
OKALUX GmbH
97828 Marktheidenfeld
Tel. +49 (0) 93 91 900-0
Fax +49 (0) 93 91 900-100
info@okalux.de
www.okalux.com
Quelle: Prösler Kommunikation |