Kontor 19 in Köln (10/04/2006 03:41:07 PM)



Architekten:

Gatermann + Schossig, Köln
 

Projektbeteiligte:

HochTief Construction AG, Essen (Generalunternehmer); Wicona, Ulm (Fassadensystem)
 

Bauherr:

Moderne Stadt, Gesellschaft zur Förderung des Städtebaus und der Gemeindeentwicklung mbH, Köln
 

Fertigstellung:

2006
 

Standort:

Rheinauhafen Köln
 

  

 
 

Baubeschreibung
Städtebaulich reiht sich der Baukörper im Rheinauhafen Köln, zwischen den Lokschuppen des Hafenamtes und den historischen Bayenturm ein. Das oberste Geschoss des Gebäudes staffelt sich nach Süden bis zur Kernzone ab, im nördlichen Teil des Riegels wird die Fassadenflucht des Hauptkörpers fortgeführt. Das Erdgeschoss des Skelettbaus ist in weiten Teilen vollverglast. Eine flexible Grundrissstruktur ermöglicht alle Büroformen vom Großraumbüro bis zum Einzelbüro. Die Büroflächen werden standardmäßig natürlich über die fassadenintegrierten Klappen be- und entlüftet. Das aufeinander abgestimmte Energiekonzept mit Bauteilaktivierung der Betondecken, zentral gesteuerten, tageslichtlenkenden Sonnenschutzlamellen (Retrolamellen) sowie einer Nachtauskühlung über die Klappen, gewährleistet eine Grundkühlung des Gebäudes.

Klimafassade aus geätzten Aluminiumplatten
Entgegen der klaren Horizontalität des Gebäudes bringt die Fassade eine vertikale Struktur ein. Da reihen sich geschosshohe Elemente aneinander, mal 90 Zentimeter breit und transparent, mal 45 Zentimeter breit und geschlossen. Die beiden Grundtypen ordnen sich keinem strengen Rhythmus unter, sondern variieren in ihrer Abfolge. So erscheint die Fassade trotz ihrer klaren Rastermaße lebendig, ja fast ungeordnet. Die äußere Abfolge entspricht jedoch den inneren Notwendigkeiten nach bestimmten Büroformaten. Die Fassade ist mit dem Aluminium-System "Wictec El" realisiert. Sie baut sich aus Elementen von 270 Zentimetern Breite und einer Geschosshöhe von 330 Zentimetern auf. Die Paneele, insgesamt 1.700 Quadratmeter, bestehen aus einem bearbeiteten Aluminium: Die Platten wurden geätzt und eloxiert, erhielten so eine grafische Struktur ohne Richtung und dazu eine Farbigkeit, die zwischen leuchtendem Gold und dunklem Anthrazitgrau changiert. Je nach Licht, Witterung und Betrachtungswinkel zeigt sich die Fassade nun unterschiedlich, mit glänzenden und matten Bereichen, farbig und neutral. Damit nähert sich der Kubus an die verschiedene Farbigkeit seiner historischen Nachbarn an, ohne sie zu imitieren.

  

  


 

Die so genannte IntegralFassade spielt auch eine zentrale Rolle im Klimakonzept des Gebäudes. Das basiert auf einer natürlichen Lüftung und aktivierten Betondecken für die Grundkühlung bzw. Grunderwärmung. Die Fassade integriert knapp 900 motorisch ausstellbare Klappen - in jedem zweiten Glaselement als Oberlicht und als paneelverkleidete Unterbodenklappe. Die Querschnitte sind so gewählt, dass jeder Bürozuschnitt eine ausreichende Belüftung erfährt - und bei gleichzeitig offenen Klappen eine effektive Nachtkühlung garantiert ist. Angesteuert werden die Klappen über eine zentrale Bus-Steuerung. Doch wie beim innen liegenden Sonnenschutz mit tageslichtlenkenden Lamellen kann der Nutzer individuell übersteuern. Nach Innen nehmen die Pfosten unter Abdeckprofilen die elektrischen Leitungen für Klappen und Sonnenschutz

  


Fotos: Wicona
auf. In den 45 Zentimeter breiten Paneel-Nischen lassen sich Flächenheizkörper bündig integrieren. Und schließlich dienen die Fassadenprofile innenseitig zum Andocken von Trennwänden im 135 Zentimeter-Raster.

Damit ist die Fassade nicht nur schützende Wetterhülle, sondern eine multifunktionale, aktiv eingebundene Gebäudekomponente, die unmittelbar auf die Innenqualität wirkt.

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