Heilbronner Industriedenkmal in neuem Glanz (08/11/2006 07:00:00 AM)


Aufgestockter Siloturm mit moderner Funktionsglastechnik
Das alte Industriegebiet am Ufer des Neckars in Heilbronn erstrahlt seit kurzem in neuem Glanz. Nach zwei Jahren ist das denkmalgeschützte Gebäude "Am Kaiser's Turm" – kurz AKT – komplett saniert und setzt fortan Baustil übergreifende Akzente im neuen Neckarpark. Zudem wurde das Industriedenkmal durch neue Bauten erweitert, die mit ihren Flächen für Dienstleistungs- sowie Einzelhandelsunternehmen wieder Leben in das Gebiet bringen werden. Blickfang ist ein Glaskubus auf dem 30 Meter hohen Siloturm. Das hierfür verwendete Glas ist ein Produkt modernster Funktionsglastechnik mit selbstreinigender Außenseite und hochwertigem Sonnenschutz des Glasherstellers Pilkington.

Das AKT ist bereits von weitem sichtbar: Auf dem 30 Meter hohen Siloturm, der aus dem Hauptgebäude ragt, prangt die markante rote Kaiser's-Leuchtreklame – das Wahrzeichen des alten Heilbronner Industriegebietes. Den Turm umgab ursprünglich nur ein dreigeschossiges Industriegebäude mit Anlieferungsbereichen, wie es in den Jahren 1936 bis 1939 in Auftrag gegeben wurde. Der Bauherr war Josef Kaiser, Sohn der Gründer der bis heute bekannten gleichnamigen Supermarktkette. Bis ins Jahr 2001 wurde das alte Industriegebäude von der Tengelmann-Gruppe, zu der auch Kaiser's gehört, für die Verwaltung und das Lager genutzt.



Der 30 Meter hohe Siloturm wurde um einen zweigeschossigen Glaskubus aufgestockt. Das absturzsichere und selbstreinigende Funktionsglas lieferte der Glashersteller Pilkington.
 
Vorbild Neckarkiesel
Nach der Stilllegung begannen die Überlegungen, wie man das Areal revitalisieren könnte. Die Entscheidung fiel schließlich zugunsten des Entwurfs des Heilbronner Architektenbüros müller architekten. Der Plan beinhaltete, dass die Grundfläche des Industriedenkmals um das Dreifache auf etwa 14.500 m² vergrößert wird. Der bisherige Stahlbeton-Klinkerbau sollte um einen Neubau erweitert werden, der sich aus zwei verschieden großen, zweigeschossigen Ellipsen mit Dachgeschoss zusammensetzt. Die architektonische Grundidee lieferten die Kieselsteine im Neckar, die in ihrer organischen Form einen Kontrapunkt zur geradlinigen Bauhaus-Architektur des bestehenden Gebäudes bilden. Die Ellipsen werden durch einen Glasbau im Dachgeschoss und eine Membrankonstruktion über der Freiterrasse im ersten Obergeschoss miteinender verbunden.
Erbaut wurden die Ellipsen in Massivbauweise mit Flachdecken, Stahlbetonstützen und Verbundträgern. Zuvor war eine aufwändige Bohrpfahlgründung bis in den Neckarkies notwendig. Als Material für die Außenhaut entschieden sich die Architekten für Streckmetall bestehend aus Roh-Aluminium, das sich um beide Ovale zieht und bei Sonnenlicht an im Wasser glitzernde Kiesel erinnert.
 


Das AKT in Heilbronn wurde in zwei Jahren Bauzeit komplett saniert und durch zwei ellipsenförmige Bauten in Massivbauweise erweitert.


Krönender Glaskubus
Für den Siloturm haben die Architekten einen acht Meter hohen, zweigeschossigen Glaskubus mit einer Stahl-Glas-Fassade entworfen, der Platz für ein Panoramarestaurant mit einem beeindruckenden Ausblick über Heilbronn bietet. Die Aufstockung des Glaswürfels erfolgte durch eine Stahlskelett-Konstruktion. Umhüllt wird sie von einer großflächig verglasten, filigran profilierten Pfosten-Riegel-Konstruktion. Dabei wurde ein möglichst glatter Glaskubus mit rahmenloser Querlüftung angestrebt. Für die nächtliche Illumination sorgt eine spezielle Beleuchtung mit RGB-Steuerung, die auf beiden Ebenen rundum innen an der Fassade anliegt. Sie kann parallel unterschiedlichste Farbszenarien streuen und dazu noch gedimmt werden. Alle sichtbaren Innenraumleuchten sind mit LED-Technik bestückt und unterstützen durch ihre geringe Wärmeentwicklung die Klimatechnik.
  

Modernste Funktionsverglasung
Das verwendete Glas erfüllt die Erwartungen der Bauherren sowohl unter ästhetischen als auch unter funktionalen Gesichtspunkten. Optisch setzen die flächenbündigen Fensterscheiben sowie der Einsatz der neutral anmutenden Verglasung einen reizvollen Kontrast zu dem denkmalgeschützten Industriegebäude. Auf funktionaler Ebene vereinen die maximal 1,5 x 3,5 Meter großen Scheiben gleich mehrere Eigenschaften. So erfüllt das außen positionierte Pilkington OptilamTM Verbundsicherheitsglas (VSG) mit 12 mm Dicke und doppelter Folie alle Anforderungen an die Absturzsicherung. Der für den Sonnenschutz geforderte g-Wert von max. 40% wird durch die beiden im Objekt eingesetzten Sonnenschutztypen - Pilkington SuncoolTM HP 70/40 und Pilkington Suncool™ HP 53/40 - erreicht. Ein weiteres besonderes Merkmal ist die selbstreinigende Eigenschaft dank Pilkington ActivTM. Auf der Außenseite der Scheiben (Pos. 1) ist eine Titandioxid-Beschichtung


 

Ausblick vom Siloturm auf Heilbronn.

Fotos: Dietmar Strauss, Besigheim
dauerhaft eingebrannt, die auf zweifache Weise wirkt. Im ersten Schritt
reagiert die Beschichtung mit der natürlichen UV-Strahlung im Tageslicht und zersetzt organische Verschmutzungen. Der nächste Regen spült die gelösten Schmutzpartikel dann ab. So sparen die Betreiber Geld, da Reinigungsarbeiten deutlich seltener notwendig werden, und die Gäste des Restaurants können die ungetrübte Aussicht auf Heilbronn und seine Weinberge genießen.

Weitere Informationen
Pilkington Deutschland AG
Werk Gladbeck
Hegestraße
45966 Gladbeck
Tel.: +49 (0) 20 43/40 56 60
Fax: +49 (0) 20 43/40 56 66
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www.pilkington.de/activ
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Quelle: crossrelations GmbH