Künstlerische Glasfassade für Islamisches Forum in Bayern
Eine tiefblau schimmernde Glasfassade ziert das neue Zentrum der muslimischen Gemeinde im oberbayerischen Penzberg. Der junge bosnischstämmige Architekt Alen Jasarevic hat das Islamische Forum als Begegnungsstätte der Kulturen entworfen, mit einem ungewöhnlichen filigranen Stahlminarett und einer Fassade aus Tausenden Glasscherben – entwickelt und gefertigt vom Glaskontor Erfurt.
Gebäude wirkt nicht wie eine klassische Moschee
Das im September 2005 eröffnete Islamische Forum in Penzberg ist ein schlichtes Gebäude, das nicht wie eine klassische Moschee wirkt. Mit dem Neubau der Moschee, der wegen Platzmangels nötig wurde, hat die islamische Gemeinde auf Dialog gesetzt und ein Forum geschaffen, das Begegnungen zwischen Christen und Muslimen ermöglichen soll. Gemeinsam mit dem Gemeindevorstand entwickelte der Architekt Alen Jasarevic einen modernen zeitgemäßen Moscheebau, der deutlich von den traditionellen osmanischen Vorbildern abweicht. Für seinen künstlerischen Entwurf mit innovativen Bauelementen wie der Fassade aus Glasscherben und dem stählernen Minarett mit arabischen Ornamenten erhielt Jasarevic den Kunstförderpreis der Stadt Augsburg. |
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Die Fassade aus Tausenden Glasscherben taucht den Gebetsraum in tiefes Blau |
Konstruktion aus blauen Flaschenscherben
Für die Fassade vor dem Gebetsraum plante der Architekt eine Konstruktion aus blauen Flaschenscherben, so dass das einfallende Licht den dahinter liegenden Raum in tiefes Blau taucht. Die Anregung dazu gab ein vom Glaskontor Erfurt in der Nähe von Kronach errichteter Obelisk aus punktgehaltenen Glastrapezen, die mit blauen Flaschenscherben beklebt sind und der bei Nacht, wenn er von innen beleuchtet wird, blau schimmert. Um diese vom Glaskontor Erfurt entwickelte Technik für den Fassadenbau einzusetzen, mussten jedoch für den Glasaufbau und die Verklebung neue Lösungen gefunden werden. So brauchte es ausreichend blaue und andersfarbige Flaschen für die benötigte Anzahl und Größe der Scherben. Die Flaschen wurden von Hand zerkleinert, gesiebt und gewaschen. Um den gewünschten Lichteffekt zu erzeugen, wurden die Scherben im Mischungsverhältnis 80% blau, 20% weiß und pro qm eine Handvoll rot, ebenfalls von Hand, auf eine ESG-Scheibe geklebt bis sie eine undurchsichtige Fläche bildeten. Mit Spiegelrohglas auf der Innenseite und einem Wärmeschutzglas auf der Außenseite wurden die Glaselemente dann zu einem Dreifach-Isolierglas wie SGG CLIMATOP N aufgebaut.
Spezialkleber
Die größte Herausforderung stellte jedoch die Auswahl und Zusammensetzung des geeigneten Klebstoffs dar, denn durch den außergewöhnlichen Aufbau der Fassade waren die Anforderungen an die Verklebung hoch. Das Glaskontor Erfurt entwickelte in Zusammenarbeit mit der Firma Innovative Klebetechnik Zimmermann aus Jena und unter wissenschaftlicher Begleitung von Professor Frank Werner von der Bauhaus-Universität Weimar einen Spezialkleber, der durchgängig aushärtet und dabei nicht nachgasend ist, eine hohe Temperaturwechselbeständigkeit hat, UV-beständig und verträglich mit den Isolierglasmaterialien ist. In einem aufwändigen Verfahren wurden dafür zahlreiche Prüfmuster produziert und Klimawechseltests unterzogen. Das Ergebnis ist eine vom technischen Aufbau und in der Wirkung einzigartige blauleuchtende Glasfassade, die das neue Islamische Forum in das richtige Licht rückt.
Technische Daten
Glasproduzent: Glaskontor Erfurt
Glasaufbau: Dreifach-Isolierglas wie SGG CLIMATOP N bestehend aus
• Spiegelrohglas 7 mm, 16 mm SZR
• SGG PLANILUX ESG H 8 mm, 15 mm SZR
• ESG H SGG PLANITHERM FUTUR N 8 mm |
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Blau schimmernde Fassade des Islamischen Forums Penzberg aus blauen, roten und weißen Flaschenscherben
Fotos: SAINT-GOBAIN GLASS Deutschland |
Weitere Informationen
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Quelle: barke+partner büro für kommunikation
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