Wicona: Vodafone-Zentrale in Lissabon (12/08/2004 01:48:03 PM)


Raffinierte Lichtsteuerung prägt Fassadenästhetik / Internationale Kooperation / Lebendiges Kunstwerk / Hohe Anforderungen an Profiltechnik

Es gibt Gebäude, die durch ihre charakteristische Gestalt einen Anspruch auf Unverwechselbarkeit signalisieren. Der neue Verwaltungsbau der Vodafone Portugal in Lissabon gehört sicherlich zu jenen Objekten, deren ausgeprägte architektonische Handschrift national wie international für Aufmerksamkeit sorgen. In diesem Fall ist es insbesondere die Fassade, die in punkto Optik, Technik und Klimaregulierung den Status der absoluten Besonderheit erfüllt. Sie ist das Ergebnis einer beispielhaften grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.

Daran sind unter anderem das portugiesische Architekturbüro A. Burmester Arquitectos Associados S.A. sowie der auf moderne Fassadentechnik spezialisierte italienische Verarbeiter Lorenzon Techmec System S.p.A. maßgeblich beteiligt. Für die technische Projektberatung sowie für die Lieferung der Aluminium-Profilkonstruktionen für die Fassade zeichnete der deutsche Systemanbieter Hydro Building Systems GmbH, Ulm, verantwortlich. Mit Wicona-Elementfassaden und -Pfosten-Riegel-Fassaden trug der Ulmer Systemanbieter ebenso zur europäischen Kooperation bei, wie die italienische Schwester Hydro Building Systems S. p. A. Italien, deren Manager der Projekt-Division, Ugo Favaretto, die komplette Projektleitung übernommen hatte.

Auffälligstes Merkmal des Neubaus sind weiße, in vertikaler Richtung faltbare Aluminium-Paneele, die vor den Fassadenfenstern der beiden Seitenflügel des in weitausladender Hufeisenform angelegten Verwaltungssitzes angeordnet sind. Räumlich gekantete Blechkassetten, die vor den nicht-transparenten Fassadenbereichen fest montiert sind, vervollständigen den Eindruck des Gebäudes als felsiges Gebirge. Je nach Lichteinfall werden die Paneele geöffnet oder geschlossen und



Fassade mit tausend Gesichtern: die faltbaren weißen Beschattungssysteme, die automatisch und individuell den jeweiligen Lichtbedarf steuern, prägen als "Perpetuum mobile" das sich ständig verändernde Antlitz des Vodafone-Neubaus in Lissabon. Die reflektierenden Sonnenstrahlen werden von den weißen, vertikal faltbaren Aluminium-Paneelen zurückgeworfen. Das Spiel von Licht und Schatten macht die Außenhaut zu einem lebendigen Kunstwerk. Über 9.000 Quadratmeter Wicona Elementfassaden WICTEC EL und mehr als 1.500 Quadratmeter der schmalen Pfosten-Riegel-Konstruktionen WICTEC 50 vermitteln zudem dem Neubau die Wirkung transparenter Schwerelosigkeit und Anmut.
(Foto: Wicona)
verändern durch ihre jeweilige Faltung das Gesicht der Fassade. Dieses intelligente Beschattungs- und Lichtsteuerungssystem mit seinen zahllosen Öffnungsvarianten auf der gesamten Länge der beiden Seitenflügel verwandelt die Außenhaut in ein lebendiges Kunstwerk, dessen Gestalt in ständiger Bewegung zu sein scheint und dem Betrachter unvorhergesehene Ansichten bietet. Das Öffnen und Schließen der Paneele bis zur völligen "Blindheit" des Gebäudes, also bis zum kompletten Verschließen aller transparenten Fassadenbereiche, wird über Computer gesteuert und lässt sich zugleich der individuellen Arbeitssituation und dem persönlichen Tageslichtbedarf anpassen. Das optische Spektrum der Faltungen reicht von völlig plan parallel zur Fassade bis hin zu abgestuften Faltungen bis zum Winkel von 90 Grad zur Hauswand.

Ein besonderer Augenmerk galt dem Aluminium-Profilsystem. Es musste sowohl für die sachgerechte Aufnahme von Isoliergläsern geeignet sein, als auch den rationellen Einbau der patentierten Beschattung (nebst Motor) sowie der feststehenden Blechkassetten ermöglichen. Der Bauherr stellte besonders hohe Anforderungen im Hinblick auf den Wärme- und Schallschutz der Konstruktion. Gleichzeitig wurde aus Sicht des Metallbauers eine höchst wirtschaftliche und zeitsparende Form der Verarbeitung und Montage vorausgesetzt. Die Entscheidung fiel letztlich zugunsten einer Wicona-Objektkonstruktion auf der Basis der Elementfassade WICTEC EL.

Die über 9.000 Quadratmeter WICTEC EL Elementfassaden wurden in der Werkstatt komplett mit Verglasungen und Brüstungselementen vorgefertigt und dann in einer genau festgelegten Reihenfolge in vorher ausgerichteten Fassadenanker vor Ort montiert. In Lissabon erfüllen die Ulmer Elementfassaden mit ihren großen Spannweiten den Wunsch nach größtmöglicher Transparenz. Der Schallschutz dieser Elemente entspricht den Vorgaben der DIN 4109, die Uf- Werte bieten einen hohen Wärmschutz gemäß DIN EN ISO 10077.

Zusätzlich zur Elementfassade lieferte die Hydro Building Systems GmbH über 1500 Quadratmeter WICTEC 50 Pfosten-Riegelfassade. Diese Systemkonstruktion mit der sehr schmalen Ansichtsbreite von nur 50 Millimetern ist Grundlage für ebene, senkrechte und abgewinkelte Vorhangfassaden sowie für geneigte, beziehungsweise dreidimensionale Glasdachkonstruktionen und Raumstrukturen. Ebenso wie die Elementfassaden sind die klassischen Pfosten-Riegel-Fassaden ein prägender Bestandteil des Neubaus, dem es nicht an ausgefallenen architektonischen und technischen Finessen mangelt.

Der Haupteingang des Gebäudes wirkt wie ein rundum verglaster Tunnel. Künstliche Teichanlagen an den dominanten, bis zum Boden reichenden Glasfronten verstärken die indirekte Lichtreflexion, während motorbetriebene horizontale Beschattungsanlagen auf dem Dach den direkten Lichteeinfall steuern. Die über 50 Meter breite Querspange zwischen dem Nord- und dem Südflügel wurde als gläserne, sich über mehrerer Geschosse erstreckende Brücke erschaffen. Diese Bauteile wurden in der Gesamtlänge vormontiert, um eine sichere und rasche Bauweise zu ermöglichen, und anschließend mit einem Kran angehoben und Stockwerk für Stockwerk mit großer Sorgfalt übereinander montiert. In Lissabon ist allen Beteiligten eine künstlerisch anspruchsvolle und technisch herausragende Synthese aus kreativer Architektur, intelligentem Licht- und Energiemanagement und vorbildlicher High-Tech-Ausstattung gelungen.
 
 
Quelle: Bernd Lippe PR- und Kommunikationsberatung