Deutsche Welle produziert Radio hinter Herholz-Türen (11/13/2003 01:49:19 PM)

 
Von Bonn in die ganze Welt

"Achtung Sendung" verrät das rote Licht über der Tür. Über einer von knapp 900 Türen, die der Ahauser Hersteller Herholz für die neue Zentrale des Deutschen Auslandsrundfunks in Bonn geliefert hat.

Im Frühjahr 2003 hat der Umzug von Köln nach Bonn begonnen, eine Premiere in Deutschland, denn zum ersten Mal zieht ein ganzer Sender bei laufendem Betrieb um - eine logistische wie technische Meisterleistung. Der aufwändige Parallelbetrieb im Wege einer Standortkopplung soll im September abgeschlossen sein. Damit findet dann eine lange, von Skandalen geschüttelte Geschichte endlich ihr positives Ende: der Schürmannbau, die bekannteste Bauruine Deutschlands, ist fertiggestellt. Mit einem Festakt im Juni wurde nicht nur das neue Funkhaus eingeweiht, sondern auch das 50-jährige Bestehen der Deutschen Welle gefeiert.
 
Ein kurzer Rückblick: Im Jahre 1989 beginnen die Bauarbeiten für das von Professor Schürmann entworfene Gebäude, das ursprünglich als Abgeordnetenhaus geplant war. Doch die Geschichte funkte dazwischen: die Wiedervereinigung und der damit verbundene Umzug des Parlaments in die neue alte Hauptstadt Berlin machen das Abgeordnetenhaus in Bonn noch vor seiner Fertigstellung überflüssig. Doch damit nicht genug - ein Hochwasser im Dezember 1993 überflutet den Rohbau, dessen Fundament sich dadurch schief absenkt. Die Bauruine gerät in die Schlagzeilen: Abriss oder kostspielige Sanierung - der Bund entschließt sich zur Sanierung und zur Umwandlung in ein technisch hochmodern ausgerüstetes Funkhaus.

Heute ist aus dem skandalumwitterten Bau ein moderner, blendend weißer Gebäudekomplex aus neun mit Brücken verbundenen Einzelgebäuden geworden, ein architektonisches Highlight inmitten einer naturnahen Gartenlandschaft mit wunderbarem Blick auf den Rhein. Die klare Linienführung, viel Glas und lichtdurchflutete Räume schaffen ein angenehmes Ambiente, in dem es sich gut arbeiten lässt. Die sieben Sendekomplexe für die Hörfunkprogramme bestehen jeweils aus einem Regieraum, zwei Sprecherräumen und einem redaktionellen Vorbereitungsraum. Darüber hinaus stehen neun Produktionsstudios, rund 50 Audioworkstations, an denen die Redakteure Beiträge vorproduzieren und 150 Editierstationen zur Nachbearbeitung zur Verfügung. Im gesamten Studiobereich wird digitale Technik eingesetzt.
Damit in den Studios und Senderäumen absolute Ruhe gewährleistet ist, ist der überwiegende Teil der von Herholz gelieferten Türen mit Schallschutzfunktionen versehen. Ein besonderer Aufbau der Türblätter verbunden mit speziellen Bodendichtungen lässt Lärm und Geräusche vor der Tür. Die eingesetzten Türblätter der Schallschutzklassen 2 und 3 halten Schall bis zu 32 Dezibel, teilweise bis zu 37 Dezibel aus den Räumen fern, so dass ein ungestörter Sendebetrieb garantiert ist.

Passend zur Architektur des neuen Gebäudes wurde für alle Türelemente die Oberfläche Resopal in der Farbe weiß gewählt. Die meisten der Elemente sind mit Oberblenden versehen und fügen sich so harmonisch in die weiß eingerahmten raumhohen Verglasungswände ein. So entsteht eine freundlich-helle, lichtdurchflutete Atmosphäre. Außerdem passen die Türen zu Einbauschränken und Wandverkleidungen, mit denen sie eine Einheit bilden. Vor allem die im Objektbau häufig eingesetzte, zeitgemäße Flächenbündigkeit von Zarge und Türblatt ermöglicht es, die Türen als designorientierten Teil der Innenarchitektur zu sehen. Türblatt und Zarge bilden durch die Flächenbündigkeit eine harmonische Einheit und schaffen so ein ästhetisches Ambiente. Klare Linien, eine reduzierte Formensprache und puristisches Design ergeben eine attraktive Türenoptik, die sich - wie beim Schürmann-Bau - hervorragend in eine moderne, anspruchsvolle Architektur einfügt.

Die Faszination der Flächenbündigkeit bietet Herholz inzwischen übrigens auch für den privaten Wohnbereich an - "Design F" heißt der neue Serienstar aus Ahaus. Eine absolute Innovation, denn die Tür mit dem erstaunlichen Preis-Leistungsverhältnis fällt nur in Sachen Design aus dem Rahmen.
 
 
(Quelle: Herholz Vertrieb GmbH & Co. KG)