Post Tower Bonn: Sinfonie in Weißglas (04/24/2003)

 
Unsichtbar und daher technisch bemerkenswert ist die Vielfalt der Funktionsglas-Anwendungen im Post Tower. Da sämtliche Verglasungen auf der Basis der eisenoxidarmen Weißgläser vom Typ Pilkington Optiwhite gefertigt wurden, sind die einzelnen funktionalen Unterschiede der Verglasungen optisch nicht wahrnehmbar. Alle Gläser erscheinen hell, klar und ohne farbliche Tönung - so wollte es der Architekt Helmut Jahn.

Die Architekten schöpften die anwendungs- und produktionstechnischen Möglichkeiten der Glaskombinationen in einer beispiellosen Bandbreite aus. So findet man Wärmedämmbeschichtungen und Edelglasfüllung für die Fassadenverglasungen, Schallschutzgläser für innere Trennwände, Sonnenschutzbeschichtung in Kombination mit keramischem Siebdruck und vollflächigem emaillierten Siebdruck, rutschhemmender und blickdichter Siebdruck für die begehbaren Böden und Glastreppen sowie Mehrfach-Funktionsgläser in Kombination mit den unterschiedlichen Typen und Klassen von Sicherheitsgläsern.

Die Funktionsgläser leisten einen wichtigen Beitrag zur Ökobilanz des Gebäudes. Im Vergleich zu konventionell gebauten Hochhäusern wird dem Post Tower von Experten ein um rund ein Drittel reduzierter Gesamtenergieverbrauch attestiert. Erhebliche Anteile an diesen Einsparungen sind der Doppelfassaden-Konstruktion zuzuschreiben, die durch ihr "Luftpolster" im Winter wärmedämmend und im Sommer klimatisierend wirkt.