Durch Kommunikation zum Weltklasseathlet (11/02/2017 07:00:00 AM)

Teambildung, miteinander reden und sich so gegenseitig besser Kennenlernen - das ist besonders für die acht jungen Menschen wichtig, welche im Herbst ihre Ausbildung bei der TMP Fenster + Türen GmbH begonnen haben. Nur so können sie sich besser in ihr zukünftiges Team integrieren, dort ihre Stärken einbringen, Schwächen erkennen und an deren Beseitigung arbeiten. Sich besser Kennenlernen - das ist beim "Delphin Junior" möglich. Dieses Treffen aller TMP-Azubis hat schon eine langjährige Tradition

In diesem Jahr gab es eine besondere Überraschung. "Leistungsbereitschaft und Leistungswillen wollen wir heute am Beispiel eines Spitzensportlers kennen lernen", begrüßte TMP-Geschäftsführer Bernhard Helbing am vergangenen Donnerstag (26.10.) als Gast den Speerwerfer Thomas Röhler. Auch Bernhard Schönau, Bürgermeister von Bad Langensalza war der Einladung gern gefolgt und hatte auch gleich das "Goldene Buch" der Kurstadt mitgebracht, in das sich der Olympiasieger von 2016 eintragen durfte. "Das ist eine Wertschätzung der Leistung und der Tatsache, dass er trotzdem immer mit beiden Füßen auf dem Boden geblieben ist", freute sich Schönau. Er habe selbst Leistungssport gemacht und wisse genau, wie dieser "das Leben prägt".

"Wir können in dieser globalisierten Welt nur bestehen, wenn wir Leistung bringen." Für Röhler spielt hier die "Kommunikation" eine besondere Rolle. "Sie hat mich von der Mittelklasse zum Weltklassenathlet gemacht." Analysieren, Lernen, Optimieren und ein gewisses Risiko lautet seine persönliche Herangehensweise. Mit Niederlagen hält er sich dabei nicht lange auf: "Meist weiß ich sofort, was falsch war." Röhler schaut lieber auf Siege. "Vom Besten lernen … immer und überall und von jedem", lautet seine Empfehlung. Derzeit sieht er etwa 40 Sportler im internationalen Umfeld als Gegner, "von denen mich etwa 20 besiegen können". Deshalb müsse er ständig sowohl an der Schnellkraft als auch an der Wurftechnik arbeiten. Besonders wichtig sei der Anlauf. "Innerhalb von 200 Millisekunden bremse ich dann ab und mein linker Fuß muss ein Gewicht von etwa einer Tonne aufnehmen", erläuterte Röhler den staunenden Jugendlichen. Die Wurftechniken seien enorm vielfältig und jeder Sportler müsse hier seine eigene Lösung finden. Eine gewisse Risikobereitschaft, auch mal etwas Neues zu probieren, gehöre dazu. Bei allem müsse er aber Warnsignale des Körpers ernst nehmen und sofort mit seinem Trainer darüber sprechen. "Wenn etwas nicht stimmt, redet mit euren Verantwortlichen, damit nichts Schlimmes passiert", gibt Röhler seine Erfahrungen weiter.
Als besondere Ehrung durfte sich Thomas Röhler ins "Goldene Buch" der Stadt Bad Langensalza eintragen.

TMP-Geschäftsführer Bernhard Helbing probierte den Trainingsspeer von Thomas Röhler aus.

Olympiasieger Thomas Röhler sprach über Motivation, Erfolge und Risikobereitschaft.
Bildquelle: Michael Schlutter
Höchstleistungen seien für ihn als Sportler zwar selbstverständlich, könnten aber nicht an jeden Tag gebracht werden. "Sprecht im Team untereinander, wenn einer nicht gut drauf ist und helft ihm so", rät Röhler. Im Training und als Vorbereitung auf wichtige Wettkämpfe habe er seinen eigenen Rhythmus entwickelt, den der mit "Crocodile-Mode" bezeichnet. "Ein Krokodil liegt manchmal tagelang nur auf der Lauer und wenn ein Beutetier kommt, dann schlägt es mit aller Kraft und Schnelligkeit zu." Mit dieser Taktik könne er sich gezielt auf Höchstleistungen vorbereiten. Beim Essen beachte er keine besonderen Regeln, antwortete Röhler auf eine entsprechende Frage. Sein Körper signalisiere ihm schon, was er brauche. Dazu könne auch Schokolade gehören. Nahrungsergänzungsmittel brauche der Mensch nicht, lautet seine Meinung. "Die Natur bietet alles, was wir brauchen."