Der Bundesverband Flachglas rät: (04/13/2016 07:00:00 AM)

Gegen große Hitze lohnt der Einsatz von Sonnenschutzglas

Der Frühling ist endlich da und mit ihm steigen die Temperaturen. Das ist bis zu einem bestimmten Maß wunderbar, jedoch kann es besonders im Hochsommer in den eigenen vier Wänden sehr warm werden. Doch dagegen ist ein wirksames Kraut gewachsen: Modernes Sonnenschutzglas lässt Licht und – besonders praktisch in der kalten Jahreszeit – etwas Wärme durch, die große Hitze bleibt jedoch vor der Tür.

Es gibt grundsätzlich zwei Arten von Sonnenschutzglas: Zum einen Gläser mit einer speziellen, metallischen Sonnenschutzbeschichtung, die oft aus Silber besteht und zum anderen adaptive Sonnenschutzmöglichkeiten in Form von Gläsern mit integrierten Systemen oder in Form von schaltbaren Verglasungen.
 
 

Sonnenschutzglas sieht gut aus und schützt vor zuviel Wärme im Gebäude.
Foto: BF/G. Stoverock
So funktionieren die Systeme:
Modernes Sonnenschutzglas mit metallischer Sonnenschutzbeschichtung sieht aus wie normales Fensterglas. Der feine Unterschied dazu liegt in einer sehr dünnen, fast unsichtbaren Edelmetallbeschichtung, die auf einen geringen Wärmedurchlass hin optimiert ist und mit der die Sonnenstrahlen gefiltert werden. „Dabei wird möglichst viel des sichtbaren Lichts hindurchgelassen, während bis zu 80 Prozent der infraroten Strahlung, die wir als Wärme spüren, reflektiert wird“, so der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Flachglas (BF), Jochen Grönegräs. Während diese Eigenschaft statisch ist, also über das gesamte Jahr gleichbleibend anhält, kann man auch Gläser einsetzen, deren Sonnenschutzwirkung veränderbar ist. „Da gibt es zum Beispiel in den Scheibenzwischenraum integrierte Jalousien oder Plissees. Diese lassen sich manuell oder motorisch der individuellen Wettersituation anpassen, bieten wohltuenden Schatten im Innenraum und sorgen für einen optimalen Sichtschutz von außen“, erklärt Grönegräs. Etwas anders funktionieren schaltbare, „elektrochrome“ Verglasungen. Bei ihnen verdunkelt sich das Glas je nach Wettersituation per Knopfdruck in mehreren Stufen von kristallklar bis sattblau, wobei die Durchsicht stets erhalten bleibt.

Wo sollte Sonnenschutzglas verwendet werden?
Grundsätzlich lässt sich sagen: Wo es auf einen kühlen Kopf ankommt, da sollte Sonnenschutzglas zum Einsatz kommen. Davon profitieren beispielsweise großformatige Dachverglasungen und ganzjährig nutzbare Wintergärten ganz besonders, aber auch großflächige Verglasungen, wie sie heute unter anderem im Wohn-/Essbereich vorkommen. „Auch der Einsatz in Büro- und Geschäftsgebäuden macht Sinn, denn einen klaren Gedanken zu fassen ist – man kennt es vielleicht noch aus nicht klimatisierten Automobilen – bei großer Wärme kaum noch möglich“, schließt Grönegräs. BF/DS

Expertentipp: Zwei Werte sind bei Sonnenschutzglas wichtig: Der g- und der Ug-Wert. Der g-Wert bestimmt die Menge der Energie, die das Glas in den Raum hineinlässt. Er liegt bei hochwertigem Sonnenschutzglas zwischen 0,20 und 0,50, das Glas lässt also zwischen 20 und 50 Prozent der Sonnenenergie durch. Der zweite Wert, der Ug-Wert, sollte grundsätzlich möglichst klein sein, dann geht nur wenig Heizungswärme verloren. Der Wert liegt bei Zweischeiben-Sonnenschutzgläsern bei rund einem Watt pro Quadratmeter und Kelvin (W/m2K), bei heute üblichem Dreifachglas bei bis zu 0,5 W/m2K.


Weiteres zu Flachglas unter www.glas-ist-gut.de.