Roto will auch 2014 wachsen (06/12/2014 07:00:00 AM)

Erreichte und neue Ziele

Trotz „eher noch steigender Marktrisiken“ will die Roto Frank AG auch 2014 auf Wachstumskurs bleiben. Nach Aussage des Vorstandes rechtfertigt der bisherige Jahresverlauf „alles in allem“ die Zuversicht des international tätigen Bauzulieferers „in eigener Sache“. Bereits 2013 sei es ihm gelungen, sich besser als Märkte und Wettbewerber zu behaupten. Danach erzielte der Hersteller von Beschlagtechnik und Wohndachfenstern einen Umsatz von knapp 658 Mio. Euro. Damit habe man das Vorjahresniveau von 652 Mio. Euro um etwa 1 % übertroffen, während die für das Unternehmen relevanten Märkte laut Dr. Eckhard Keill wertmäßig durchschnittlich um 8 bis 10 % verloren. Wie der Vorstandsvorsitzende außerdem betont, kletterten die Verkaufserlöse sogar auf ein neues „Allzeit-Hoch“ in der Firmengeschichte und lösten damit den alten Rekord aus 2011 (656 Mio. Euro) ab. Wer sich derart gegen einen in Summe negativen Markttrend stemme, müsse „vieles gut gemacht haben“. Bei Roto gehöre dazu nicht zuletzt eine konsequente Kundennutzen-Strategie, die sich auch mit Blick auf die Zahlen immer mehr als „richtig und effizient“ erweise.

In der Division Fenster- und Türtechnologie sei der Umsatz 2013 gegenüber 2012 nach einem schwachen ersten Quartal dank eines „sukzessiven Aufholprozesses“ am Ende konstant geblieben. Signifikante regionale Unterschiede auf der einen und die in der Wettbewerbsbetrachtung „starke Roto-Position“ auf der anderen Seite prägten danach abermals das Bild. Gestiegene Umsätze meldet Keill z. B. für die USA, Lateinamerika, einige europäische Staaten wie Frankreich sowie für China, während er dagegen etwa in Deutschland und Russland stagnierende bzw. gesunkene Verkaufszahlen registrierte.

Als „konkret geschäftsrelevant“ bezeichnet der Unternehmenschef die strategischen Akquisitionen in Kanada (Kauf der Firma Fasco im Herbst 2012) und Brasilien (Erwerb des Beschlagspezialisten Fermax im Frühjahr 2013). Die dadurch spürbar verbesserten Wachstumsperspektiven und Marktpositionen würden am Beispiel des Fußball-WM-Landes durch den direkten Sprung auf Platz 2 besonders deutlich. Weitere Marktanteilsgewinne stünden in den USA und Europa (Frankreich, Italien, Türkei) zu Buche.

Die Division Dach- und Solartechnologie schloss den Angaben zufolge 2013 mit einem moderaten Umsatzplus ab. Ihr sei es gelungen, den witterungsbedingten Einbruch zu Jahresbeginn in den nächsten Quartalen durch jeweils kräftige Zuwachsraten zu kompensieren. Das beruhe primär auf dem im Unterschied zur generellen Marktsituation „sehr erfolgreichen“ Kerngeschäft mit Wohndachfenstern. Speziell gelte das für den Hauptmarkt Deutschland sowie Italien, Österreich und Ungarn. Der in der jüngeren Vergangenheit negative Solarsektor schrumpfte inzwischen auf eine für die künftige Gesamtentwicklung zu vernachlässigende „Restgröße“, erklärt Keill.

Eingetretene Effekte

Auf Gruppenebene liege die Relation zwischen Auslands- und Inlandsgeschäft unverändert bei etwa zwei Drittel zu ein Drittel. Die Mitarbeiterzahl des Bauzulieferers habe im Jahresdurchschnitt ca. 4.400 betragen. Der Anstieg um rund 300 gegenüber 2012 spiegele ausschließlich die Firmenkäufe in Kanada und Brasilien wider. Die Reduzierung der Sachinvestitionen resultiere aus der unter dem Strich negativen Markttendenz, die vermutlich auch 2014 keine Kapazitätserweiterungen erfordere.
 
 


Während die für Roto relevanten Märkte 2013 einen durchschnittlichen Wertrückgang um 8 bis 10 % verzeichneten, erzielte der Bauzulieferer selbst ein Umsatzplus von rund 1 % auf knapp 658 Mio. Euro. Die Verkaufserlöse der Gruppe kletterten den Angaben zufolge damit sogar auf ein neues Rekordniveau in der Firmengeschichte. 2014 will der Hersteller von Beschlagtechnik und Wohndachfenstern weiter auf Wachstumskurs bleiben, obwohl er die Marktentwicklung insgesamt nach wie vor skeptisch einschätzt.
Grafik: Roto



Eine konsequente Kundennutzenorientierung sieht Roto auch künftig als „wichtigen Erfolgsfaktor“ an. Das zuletzt während der Branchenmesse „fensterbau/frontale“ in den Mittelpunkt gerückte Prinzip: Systematische Steigerung der Leistungskraft bei Produkten und Services, um die Marktpartner noch wettbewerbsfähiger zu machen.
Foto: Roto
Die Ertragssituation im Berichtsjahr stuft der Unternehmenschef gerade mit Blick auf das schlechte Marktumfeld als „nicht unbefriedigend“ ein. Nach seinen Worten zeigten ein striktes Kostenmanagement, effiziente Prozesse sowie die Realisierung moderater und zugleich nötiger Preisanhebungen die gewünschten Wirkungen. Insgesamt habe Roto die „entscheidenden Hausaufgaben gemacht“. Dank der stabilen wirtschaftlichen Verfassung sei es im Übrigen möglich gewesen, die Akquisitionen im Wesentlichen aus eigenen Mitteln zu finanzieren.

Noch zu früh

Den Märkten traut der Vorstandsvorsitzende 2014 „erneut nur wenig zu“. Stattdessen überwiege die Skepsis, so dass er mehrheitlich weitere Rückgänge erwartet. Erschwerend komme die „völlige Unkalkulierbarkeit“ einzelner Märkte wie Russland hinzu. Mittlerweile laufe auch der bisherige Wachstumsmotor China „nicht mehr ganz rund“. Dem stünden begrenzte regionale „Hoffnungsträger“ gegenüber. Ob und in welchem Umfang Deutschland am Ende dazu gehöre, sei noch offen.

Die Roto-Gruppe strebe „Kontinuität im Erfolg“ an. Sie wolle sich einerseits so weit wie möglich von negativen Märkten abkoppeln und andererseits überproportionale Wachstumschancen etwa in Nord-, Mittel- und Lateinamerika aktiv nutzen. Als konkretes Umsatzziel wird ein Plus zwischen 2 und 5 % genannt. Bis einschließlich Mai liege man per saldo „leicht über diesem Korridor“. Allerdings zeige der aktuelle Trend eher nach unten. Daher sei es für eine belastbare Geschäftsprognose derzeit zu früh.

Drei zentrale Faktoren bilden, wie es heißt, das Fundament einer weiter positiven Firmenkonjunktur. Keill: „Erstens ist Roto wirtschaftlich kerngesund und bietet den Marktpartnern deshalb die erforderliche Sicherheit. Zweitens erschließen wir vorhandene Wachstumspotenziale u. a. durch strategische Akquisitionen und deren zügige Integration in die Gruppe. Drittens sorgen unsere Internationalität, Innovationskraft und die gelebte ‚Nah am Kunden’-Maxime für die nötige Kompetenz und Differenzierung gleichermaßen.“

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