Neues Leben für alte Kunststofffenster (05/22/2013 07:00:00 AM)

Mit Interesse verfolgen die Anwohner der Rotwandstraße im Münchener Stadtteil Giesing die Renovierungsarbeiten an der Wohnanlage des Bauverein Giesing eG. Zur Zeit lässt die 1910 gegründete Wohnungsbaugenossenschaft, die einen Bestand von 1.100 Wohnungen und 35 Gewerbeobjekten verwaltet, einen Wohnblock mit 50 Wohnungen energetisch sanieren. Teil der Maßnahme ist der Austausch der ca. 320 alten PVC-Fenster gegen moderne Energie sparende Kunststofffenster durch das örtliche Fensterbauunternehmen Brigel Bauelemente & Sonnenschutz GmbH. Was auf den ersten Blick wie ein Routinefall wirkt, birgt allerdings eine bemerkenswerte Besonderheit: Die ausgedienten Altfenster werden allesamt an anderer Stelle „ein zweites Leben führen“. Sie landen nicht wie häufig üblich in der Müllverbrennungsanlage, sondern werden per Lkw in die Recyclinganlage der VEKA Umwelttechnik GmbH nördlich von Eisenach transportiert und dort werkstofflich recycelt.

Ressourcenschonung durch Recycling
Organisiert wird das Ganze von der Rewindo Fenster-Recycling-Service GmbH, Bonn. „Unsere 2002 gegründete Gesellschaft will anhand solch konkreter Beispiele zeigen, dass Energieeinsparung und Ressourcenschonung durch Recycling hervorragend zusammen passen“, betonte Geschäftsführer Michael Vetter. „Deshalb haben wir den bundesweiten Wettbewerb „Umweltgerechte Modernisierung“ ins Leben gerufen.“ Bauvorhaben wie die energetische Sanierung in Giesing seien prädestiniert für eine Teilnahme an der Aktion, die unter der Schirmherrschaft des Bundesinstituts für Stadt-, Bau- und Raumforschung durchgeführt wird. Bis 15. November läuft der Wettbewerb noch. Dann entscheidet eine Experten-Jury über die Vergabe des ersten Platzes.

Über 22.000 Tonnen „Regranulat“ aus Altfenstern
Wie geht es nun weiter mit den Altfenstern aus der Rotwandstraße? Im werkstofflichen Recyclingverfahren werden die Materialien in der Thüringer Recyclinganlage komplett voneinander getrennt, bis am Ende wieder nahezu reines PVC-Granulat übrig bleibt - ein wertvoller Rohstoff, aus dem die Hersteller dann wieder neue Fensterprofile mit einem Kern aus Recyclingmaterial fertigen. Letztes Jahr wurden auf diese Weise über 22.000 Tonnen „Regranulat“ gewonnen, was in etwa der Menge von 1,2 Millionen (!) Altfenstern entspricht. „ Es handelt sich beim Rewindo-System um einen echten, geschlossenen Materialkreislauf. Ein sehr sinnvolles Konzept, das Energie und Rohstoffe spart und die Umwelt entlastet“, so Vetter.

Weitere Informationen:
www.rewindo.de