Keine Angst vor stürmischen zeiten (10/18/2012 07:00:00 AM)

Gaulhofer Fenster bestehen HurricanE-Test

Bilder von Hurricanes, die Wohnhäuser binnen Minuten in Schutt verwandeln, laufen Jahr für Jahr über unsere Fernsehschirme. Der US-amerikanische Bundesstaat Florida ist besonders gefährdet und hat deshalb die strengsten Vorschriften für den Einsatz von Fenstern entwickelt. Als erster industrieller Fensterproduzent Europas hat Gaulhofer vor kurzem die Prüfungen für das Starksturm-Zertifikat bestanden und sich damit enorme Marktchancen eröffnet.

Schauplatz der Hurricane-Tests war Tampa/Florida. Das renommierte Fenstertestlabor Architectural Testing prüfte 20 verschiedene Fenstermodelle des steirischen Herstellers auf ihre Hurricane-Resistenz. Am Prüfstand waren Standardfenster, wie sie in Österreich üblich sind. Einzig die Verglasung wurde modifiziert und durch eine spezielle Folie verstärkt.
 

Foto: © Gaulhofer
Während in den USA Fenster üblicherweise nach außen oder über einen Schiebemechanismus von unten nach oben geöffnet werden, schwenken die Fensterflügel europäischer Herkunft nach innen. Auf den ersten Eindruck ein Nachteil bei schweren Windlasten. Die Gaulhofer-Fenster haben den enormen Drücken im Testlabor aber dennoch problemlos standgehalten.
„Diese Starksturmzertifikate ermöglichen erstmals den Einbau unserer Fenster in Florida und anderen US-Staaten mit hohem Hurricane-Risiko“, erklärt Dr. Manfred Gaulhofer, geschäftsführender Gesellschafter der Gaulhofer Industrie Holding. „Schon bisher haben wir in den USA vor allem hochwertige Holz- und Holz-Alu-Fenster verkauft. Bauherren, die auf Qualität setzen, bevorzugen europäische Produkte, wenn es um Fenster geht.“ Aufgrund der Hurricane-Zertifikate und der damit verbundenen Zulassung in allen Staaten der USA erwartet Gaulhofer eine Exportsteigerung um bis zu 300 % in der nahen Zukunft.

Der Elchtest für Fenster
Bei der Hurricane-Prüfung werden Fenster enormen Belastungen ausgesetzt. Für die erste Qualitätsstufe wird am Prüfstand Sog und Druck simuliert, wie er bei Gebäuden in Sturmzonen entsteht. Halten die Fenster stand, werden sie intensiver Beregnung ausgesetzt. Sollte das Fenster durch die erste Windprüfung etwas beschädigt sein, würde Wasser eindringen, der Test abgebrochen und negativ abgeschlossen. Fenster, die diese beiden Prüfungen bestehen, erhalten das Strukturtest-Zertifikat und dürfen in allen Staaten der USA ohne besonderes Hurricane-Risiko eingesetzt werden.
Bei gegebener Dichte folgt der Impact Test, in dem der Fensterrahmen und die Verglasung dem Beschuss des Fensters mit Holzmasten ausgesetzt werden. Halten sie stand, folgt ein Cycling-Test, der das Fenster binnen weniger Minuten 4500-mal Sog und Druck aussetzt. Die Prüfung gilt als bestanden, wenn nach Beendigung aller Schritte keine Risse im Fensterrahmen entstanden sind und die Verglasung gehalten hat. Nur ein geschlossenes Fenster kann den sturmbedingten Überdruck in einem Gebäude amerikanischer Bauweise vermeiden, der es zum Einsturz bringen würde.
Solchen Belastungen, wie sie die Natur oder ein Testlabor in Florida erzeugen, können Fenster nur standhalten, wenn sie in bester Qualität hergestellt und mit großer Präzision eingebaut werden. „Deshalb werden wir weiterhin alle Holz- und Holz-Alu-Fenster für den amerikanischen Markt in unserem Werk in Übelbach bei Graz herstellen und dann per Schiff nach Übersee transportieren“, erklärt Gaulhofer. „Unsere Partnerfirmen in den USA sind bestens geschult und erhalten natürlich jede Unterstützung unserer Spezialisten, wenn es um Sonderformate oder Fragen der Anwendungstechnik geht.“

Starksturmresistenz auch in Österreich relevant
Wenn wir in Österreich auch keine Stürme wie in Florida kennen, so leben wir doch auch nicht auf einer Insel der Seligen. Die schlimmsten Sturmschäden erlebte Österreich, als im Jänner 2007 Kyrill über Teile Ober- und Niederösterreichs fegte. Er knickte große Bäume wie Streichhölzer und richtete enorme Schäden an Gebäuden an. Häufiger noch als Sturmkatastrophen dieses Ausmaßes treten in Österreich Starkstürme mit Hagel auf. Allein im Jahr 2004 betrug der gesamte durch Hagelsturm verursachte Schaden hierzulande weit über 20 Millionen Euro. Dazu Gaulhofer: „Natürlich brauchen wir in Österreich keine sturmsicheren Fenster wie in Florida. Aber es ist schon gut zu wissen, dass unsere Holz- und Holz-Alu-Fenster schon in der Standardausführung höchsten Belastungen standhalten.“


Video zum Hurricane-Test 2012 in Tampa/Florida: http://www.youtube.com/user/FENBLIK