Viele Bundesländer schreiben Rauchmelder für zuhause vor (08/24/2012 07:00:00 AM)

Jedes Jahr verunglücken in Deutschland rund 500 Menschen tödlich durch Brände, die meisten davon in den eigenen vier Wänden. Die große Mehrheit stirbt dabei nicht an Verbrennungen, sondern an einer Rauchvergiftung. Trotzdem kommt die flächendeckende Ausstattung des Wohnraums mit Rauchmeldern nicht recht voran. Dabei könnten die Geräte viele Leben retten, und das Nachrüsten ist kinderleicht.
Mit 72 Prozent hält eine deutliche Mehrheit der Deutschen Rauchmelder für "wichtig" oder "sehr wichtig". Das geht aus einer aktuellen repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Marplan hervor, die im Auftrag des Energiemanagementunternehmens Techem durchgeführt wurde. In derselben Umfrage gaben allerdings nur rund die Hälfte der Befragten an, in ihren privaten Wohnräumen Rauchmelder installiert zu haben. Ein Versäumnis, das im Brandfall tödliche Folgen haben kann.

Rauchmelder-Pflicht in vielen Bundesländern
Wie wichtig die flächendeckende Ausrüstung aller Wohnungen mit Rauchmeldern ist, haben inzwischen auch viele Bundesländer erkannt. In den meisten Ländern sind Rauchmelder im privaten Wohnbereich inzwischen Vorschrift bei Neu- und Umbauten. In der Regel müssen Bestandsgebäude im Laufe einer bestimmten Frist nachgerüstet werden. Solche gesetzlichen Regelungen in der jeweiligen Landesbauordnung existieren bislang in Hessen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Bremen und Sachsen-Anhalt.
Doch auch die anderen Bundesländer bauen nach und nach die Rauchmelder-Pflicht aus. Noch im Juli 2012 läuft in Rheinland-Pfalz die Übergangsfrist aus. Ab 12. Juli müsse nalle Rheinland-Pfälzer ihre Wohnungen mit Rauchmeldern ausgestattet haben – sowohl im Neubau wie auch in bestehenden Wohnungen. Ab November sollen Rauchmelder auch in Niedersachsen Pflicht werden. Bayern und Nordrhein-Westfalen werden voraussichtlich noch in 2012 eine entsprechende Vorschrift erlassen

Trotzdem liegt auch hier der Anteil an Haushalten mit Rauchmelder nur bei 63 Prozent. In den Ländern ohne gesetzliche Regelung gibt es in 46 Prozent aller Haushalte Rauchmelder. Ein Grund für die immer noch recht niedrige Verbreitung: Die Menschen wissen gar nichts von der Installationspflicht. In der Marplan-Umfrage gaben 71 Prozent der Befragten an, von entsprechenden gesetzlichen Regelungen nichts zu wissen.

Im Schlaf wird Rauch nicht wahrgenommen
Laut der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb) werden etwa zwei Drittel aller Brandopfer nachts im Schlaf vom Feuer überrascht. Das Tückische hierbei: Im Schlaf funktioniert der menschliche Geruchssinn nicht. Der Rauch wird nicht wahrgenommen. Wertvolle Sekunden oder gar Minuten vergehen bis die Rauchkonzentration und die Temperatur derart ansteigen, dass das Brandopfer schließlich erwacht. Dann allerdings ist es oft zu spät.

Rauchmelder nicht vom Wühltisch kaufen
Nicht zuletzt wegen der recht jungen gesetzlichen Vorschriften zu Rauchmeldern, ist das Angebot in letzter Zeit massiv gestiegen. Inzwischen liegen Rauchmelder sogar in Supermärkten als Sonderposten auf dem Wühltisch. Für den Verbraucher ist es dadurch nicht leichter geworden, ein qualitativ hochwertiges und somit sicheres Gerät zu erkennen.

Qualität erkennen
Gesetzlich müssen Rauchmelder der Norm "EN 14604" entsprechen. Diese legt unter anderem die Mindestlautstärke des Alarms, sowie einige Mindeststandards im Bereich der Funktionalität fest. So müssen die Geräte beispielsweise so gebaut sein, dass der Rauch von allen Seiten gleich gut eindringen kann. Außerdem muss der Rauchmelder einen Testknopf zur Funktionsüberprüfung des Alarms haben und auf einen notwendigen Batteriewechsel 30 Tage vorher durch ein wiederkehrendes Warnsignal hinweisen.

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