Brillux Bürozentrale, Münster (07/26/2012 07:00:00 AM)

Sonnen- und Blendschutz als integrierte Lösung

Ab einer Gebäudehöhe von etwa 20 Metern wird der Einsatz von variablen, außen liegenden Sonnenschutz-Systemen aufgrund der Windbelastung problematisch. Es sei denn, man integriert den neuen Schüco CTB Sonnenschutz, der selbst bei Winden von Orkanstärke seine Funktion erfüllt. Für die neue Bürozentrale des führenden Direktanbieters und Vollsortimenters in Deutschland im Farben- und Lackbereich Brillux erwies sich dieses System als optimale Sonnenschutzlösung in Kombination mit einer systemkompatiblen Elementfassade.

Brillux ist ein Unternehmen, das Farben herstellt und sich somit intensiv mit Farbwirkung und Farbgestaltung auseinandersetzt. So mag es wenig verwundern, wenn auch die Corporate Architecture einen besonderen Zugang zum Thema Farbe sucht. Bei dem neuen Bürogebäude am Standort Münster wird indes der besondere Ansatz von Brillux deutlich - nicht etwa in Farbvielfalt, sondern in farblicher Eleganz und Zurückhaltung.

In der Fassade des Neubaus auf dem Firmengelände in Münster äußert sich die farbliche Zurückhaltung in einer funktional-puristischen Gestaltung, die die natürlichen Farben der verwendeten Materialien wie Glas und Aluminium in den Vordergrund stellt und Farbe sehr behutsam zur Betonung der Strukturen nutzt.

Umfangreiche Bemusterung
Den Bochumer Architekten Vervoorts & Schindler erschien es im Zuge der Bauherrenberatung als bester Weg, die feinen farblichen Variationsmöglichkeiten und Wirkungen in An- und Durchsicht anhand einer Musterfassade zu demonstrieren. So wurde auf dem Freigelände von Brillux eine Musterfassade, bestehend aus zwei Elementfeldern einschließlich Brüstungen, errichtet. Unterschiedliche Typen von Sonnenschutz- und Wärmedämm-Isoliergläsern mit hinterlackierten Glasscheiben in verschiedenen Farbtönen konnten so in ihrer Wirkung und im Zusammenspiel miteinander unter variablen Licht- und Witterungsbedingungen beurteilt werden. Außen liegender Sonnenschutz und innen angeordneter Blendschutz waren wesentliche Elemente dieser Musterfassade, die den Bauherren letztlich dabei unterstützte, die für Ihn funktional und ästhetisch optimale Gestaltungslösung zu finden.

Elementbauweise und Modulmontage
Für die Fassade wurde eine Sonderlösung auf Basis der Schüco Elementfassade USC 65 mit 85 mm Pfostenbreite entwickelt. Die Elementbauweise ermöglichte es, funktionsfertige Fassadenmodule einschließlich Glas, Paneel, Blech und Isolierung unter kontrollierten Bedingungen in der Werkstatt zu bauen, wodurch ein Höchstmaß an Präzision und Qualität in der Fertigung sichergestellt werden konnte.
 
 
Der flächenbündig in die Elemente integrierte Schüco Sonnenschutz CTB ermöglicht auch im geschlossenen Zustand harmonische Fassadenansichten.



In der Gesamtansicht dominiert der puristische Ausdruck der Fassadenbaustoffe Glas und Aluminium.
Die 2500 mm breiten und 4100 mm hohen Modulelemente wurden inklusive des integrierten Einbauraumes für den Sonnenschutz in Rahmenbauweise gefertigt. Dabei sind die Fassadenprofile über T- und Eckverbinder zu Rahmen verbunden worden. Für den Transport entwickelte man eine spezielle Transportbox, in der die Elemente liegend transportiert wurden. Beim Abladen auf der Baustelle drehte man die über 400 kg schweren Elemente um 90° und beförderte sie mit Hilfe eines Krans direkt an die Fassadenposition. Dort wurden die Fassadenelemente an Konsolen montiert, die zuvor am Rohbau befestigt und gesichert worden waren. Die mit Gummidichtungen versehenen Randprofile benachbarter Fassadenelemente schob man während des Montagevorganges auf der Baustelle labyrinthartig ineinander. Dieses ermöglicht die Aufnahme von Dehnungen und Verformungen und die Sicherstellung des geforderten Wärme- und Schallschutzes sowie der Luft- und Wasserdichtigkeit in den Fugen zwischen den Elementen. Im Eckbereich der Fassade setzte man spezielle 90°-Ganzglasaußenecken ein, die einen eleganten Übergang ohne innen liegende Eckpfosten ermöglichten.

Sonnen- und Blendschutz zentrale Themen
Aus funktionaler und gestalterischer Sicht waren Sonnen- und Blendschutz zentrale Themen bei der voll verglasten Fassade des 38 Meter hohen Brillux Gebäudes. Es galt, eine Lösung zu finden, die mit einer modernen Modulfassade kompatibel sein musste. Problematisch erschien dabei die Gebäudehöhe von rund 40 Metern und die exponierte Lage des Büroturms, die bei konventionellen außen liegenden Systemen funktionale Einschränkungen ab 6 - 7 Windstärken bedeutet hätten. So kam den Architekten der neue Schüco CTB Sonnenschutz aufgrund seiner problemlosen Einsetzbarkeit bis Windstärke 11 sehr gelegen. Umso mehr, als er aus gestalterischer Sicht eine flächenbündige, optisch ansprechende Integration in das Fassadensystem ermöglichte.

Die besondere Lamellenform bietet dabei eine Kombination aus maximalem Wärme- und Sonnenschutz und gleichzeitig optimaler Transparenz für die Sicht nach außen. In dem siebenstöckigen Gebäude ist das System optimal für den Blick schräg nach unten ausgerichtet. In dieser Blickrichtung erhöht sich die Transparenz auf ca. 35 %. Durch die konkave Innenkontur der Lamelle wird die Durchsicht für das Auge erleichtert. Die konvexe Außenkontur der Lamellen wiederum sorgt für eine diffuse Lichtreflexion außen, die tagsüber trotz der Transparenz des fein strukturierten Lamellenbehanges eine Sicht von außen nach innen verhindert.

Insbesondere die hohe Windstabilität ermöglicht eine uneingeschränkte Nutzung im Sommer, wodurch eine sommerliche Überhitzung der Büroräume praktisch ausgeschlossen ist. Ein weiterer Vorteil ist die flächenbündige Integration des Sonnenschutzes in die Fassade. Nach der Montage der Fassadenelemente konnte der Sonnenschutzbehang mit der Antriebswelle in die vorbereiteten Lagerkonsolen eingeschoben werden. Der Behang wurde in die Führungsschienen eingeschoben und die Endlagen elektronisch eingestellt. Am Ende wurde die äußere Fassadenplatte in die Agraffenhalter eingehängt und damit der Einbauraum des Sonnenschutzes geschlossen.

Neben dem außen liegenden und durch die Gebäudetechnik automatisch gesteuerten Sonnenschutz wurde innen ein Blendschutzrollo und in Teilbereichen, zusätzlich zum Blendschutzrollo, auch noch ein Verdunkelungsrollo angebracht. Als Einbauraum für die innen liegenden Blend- und Verdunkelungssysteme wurde der Zwischenraum von Fassade und Geschossdecke genutzt. Die innen liegenden Blendrollos sind durch die Mitarbeiter individuell steuerbar, um eine optimale Lichtsituation für ihren Arbeitsplatz zu erreichen.

Farbakzente und Materialien
Im Gebäudeinneren nimmt die Gestaltung in Farbe und Werkstoffen die Themen der Fassade auf - u. a. durch Glasbrüstungen und gläserne Geländerausfachungen und eine Farbgestaltung vornehmlich in schwarz, weiß und grau, ergänzt um Schallschutz-Akustikplatten aus Kirschholz. Dezent findet das Brillux Rot Anwendung in der Rahmung der Eingangstür und in der Gestaltung der Eingangshalle, weitere wesentliche Farbakzente werden mit Licht gesetzt, so durch die abendliche Beleuchtung der Rahmen und Stützen des gesamten Gebäudes und den angestrahlten Sockelbereich. Die Farben aus dem Farbenkreis, Teil des Brillux Erscheinungsbildes, tauchen auf der Rückseite des Büroturms in Gestalt einer schwarzen Folie auf, die bei nächtlicher Illumination wie Regenbogenfarben wirken.


Schüco Sonnenschutz CTB - Die Vorteile im Überblick

Windstabilität: vollständige Funktionsfähigkeit bis Windstärke 11, orkanartigem Sturm
Sonnenschutz: komplette Abschattung ab 20° Sonnenstandshöhe, nur 2 Prozent der Sonnenenergie gelangen im Sommer in den Innenraum
Lamellenform: konvex außen für optimale Abschattung, konkav innen für optimale Durchsicht; bis zu 35 % Transparenz von innen
Oberfläche: keine Reflexionen durch Lamellenform und eloxierte Oberfläche; kratzfest
Design: Behang aus feinen Aluminiumlamellen mit durchgehender Profilansicht auf der Außenseite für einen besondere Fassadenoptik
Fassadenintegration: vollständig in die Fassade integrierbar mit der Behangführung in den Fassadenprofilen

Bautafel

Neubau der Brillux Bürozentrale in Münster

Bauherr: Brillux GmbH & Co. KG, Münster
Architekt: Vervoorts & Schindler Architekten BDA, Bochum
Verarbeiter: ARGE Jäger/Feldhaus: Jäger Bauelemente GmbH, Essen; Feldhaus Fenster und Fassaden GmbH & Co., Emsdetten





Schüco – Grüne Technologie für den Blauen Planeten.
Das ist saubere Energie aus Solar und Fenstern. Und der Beitrag, den Schüco mit zukunftsweisenden Gebäudehüllen für die Umwelt leistet. Genauer, durch Energy3: Energie sparen – Energie gewinnen – Energie vernetzen. Fenster- und Fassadensysteme sparen nicht nur Energie durch optimale Wärmedämmung, sondern gewinnen auch Energie dank effizienter Solarlösungen. So entsteht ein Energieüberschuss, der durch intelligentes Vernetzen nutzbar wird. Für Gebäudefunktionen ebenso wie für das tägliche Wohnen und Leben. Ergebnis: ein bedeutender Schritt Richtung Energieautarkie - zur nachhaltigen Schonung natürlicher Ressourcen. Und für eine sichere Zukunft. Schüco ist mit 5.400 Mitarbeitern und 12.000 Partnerunternehmen in 78 Ländern aktiv und hat in 2011 einen Jahresumsatz von 2,23 Milliarden Euro erwirtschaftet.
Weitere Informationen unter www.schueco.de