Fensterhersteller Zech nimmt vierten Produktionsstandort in Betrieb (05/24/2012 07:00:00 AM)

Halle von insolventem Fensterbauer Walch in Ludesch angemietet, um Produktionskapazitäten für Expansion nach Deutschland freizubekommen - Vertriebsfirma bei Nürnberg gegründet

Der Vorarlberger Fensterbauer Zech mit Stammsitz in Götzis erweitert seine Produktionskapazitäten um einen vierten Produktionsstandort. So hat Zech Fenster die ehemalige Produktionshalle des insolventen Fensterbauers Walch in Ludesch angemietet. Dort soll ab Juni 2012 mit der Herstellung von großformatigen Hebe- und Schiebetürenelementen begonnen werden, wie der geschäftsführende Gesellschafter Roman Zech gegenüber der Wirtschaftspresseagentur.com erklärte. Diese Großprodukte seien bislang an den Standorten in Götzis und Dornbirn produziert worden, hätten dort jedoch bis zu 30 Prozent der gesamten Produktionsfläche eingenommen. Auch aufgrund der Größe sei das Handling dieser Elemente sehr kompliziert, sagte Zech.

Im zukünftigen Werk 4 in Ludesch verfüge man über ausreichend Platz. Zudem sei das Werk mit zwei Kränen ausgestattet. Dadurch könnten die großformatigen Hebe- und Schiebetürenelemente zukünftig von einer Person bewegt werden, bislang seien sechs Mitarbeiter auch damit beschäftigt gewesen. Das neue Werk werde mit modernen Produktionsanlagen ausgestattet, die von jenen sechs Mitarbeitern bedient werden, die schon jetzt an den anderen Standorten mit der Herstellung dieser Produkte befasst sind. Zech rechnet dafür mit Investitionen von rund 800.000 Euro. Durch diese neuen Anlagen könne man die Produktionszeiten für eine Produkteinheit um bis zu 70 Prozent verringern. Dadurch sei man auch als Anbieter für andere Tischlerei-Unternehmen interessant, die nicht über solch effiziente Produktionsmaschinen für großformatige Hebe- und Schiebetüren verfügen würden, so Zech. Bislang liefert Zech insbesondere an Privatkunden.

Neues Werk in Ludesch angemietet für ein Jahr - danach Kaufoption
Das Werk 4 in Ludesch wurde vorerst einmal für ein Jahr von der Hypo Tirol Leasing angemietet. Danach habe Zech die Option für den Kauf der Halle. "Wenn sich die Halle als geeignet erweist und der Kaufpreis stimmt, dann werden wir das Objekt kaufen. Wenn es nicht geeignet ist oder wir keine Einigung mit dem Verkäufer erzielen, dann werden wir im Bezirk Bludenz ein neues Werk errichten", so Roman Zech. Denn der Fensterbauer benötige unbedingt diesen vierten Standort, um Produktionskapazitäten an den anderen Standorten freizubekommen.

Vertriebsgesellschaft im Großraum Nürnberg gegründet
Der Grund für den Bedarf nach zusätzlichen Produktionskapazitäten liegt nach Angaben von Zech darin, dass das Unternehmen Anfang Mai 2012 eine Vertriebsgesellschaft in Deutschland gegründet hat. Die Zech Fenster GmbH hat ihren Sitz in Heiligenstadt im Großraum Nürnberg und gehört zu 51 Prozent der Zech GmbH in Götzis. 49 Prozent der Anteile an der deutschen Vertriebsgesellschaft halten die zwei Vertriebsmitarbeiter aus dieser Region. Sie hätten auch die Option, weitere Verkäufer an diesen 49 Prozent zu beteiligen. Die Mehrheit der Anteile verbleibe jedoch bei Zech. Die neue deutsche Vertriebsfirma sei ausschließlich auf die Belieferung von Händlern konzentriert. Innerhalb von zwei Jahren soll ein Jahresumsatz von bis zu fünf Millionen Euro erzielt werden. "Wenn diese Aufträge aus Deutschland hereinkommen, dann benötigen wir die zusätzlichen Produktionskapazitäten an den bisherigen Standorten, die wir durch die Verlagerung der Großobjekte in das neue Werk 4 gewonnen haben", so Roman Zech.

Die Produktionsstandorte von Zech befinden sich in Götzis (Werk 1) und Dornbirn (Werk 3). Ebenso in Götzis befindet sich das Werk 2 für die Herstellung der Kunststofffenster. Mit Ludesch kommt jetzt das Werk 4 hinzu. Eine Vertriebsniederlassung hat das Unternehmen auch in Tübach in der Schweiz. Ebenfalls zur Gruppe gehört die Zech Klimatechnik GmbH, an der Roman Zech jedoch Minderheitsgesellschafter ist. Ein Joint Venture gibt es außerdem in China. Die Firma ZEHAO in Quzhou gehört Zech zu 49 Prozent, die Mehrheit hält der chinesische Partner Haosheng-Group. In der Gruppe werden rund 170 Mitarbeiter (ohne China) beschäftigt. (gübi)