"Revitalisierung" für alte Kunststofffenster (11/11/2011 07:00:00 AM)

Historisches Flair in Kombination mit moderner Technik und Gebäudeeffizienz kennzeichnen die "Kaiserbüros" am Kölner Kaiser-Wilhelm-Ring. Umgeben von Park- und Springbrunnenanlagen, hochwertigen Möbelhäusern und einer vielseitigen Gastronomielandschaft, zählt der Standort zu den begehrten Bürolagen der Domstadt. Nach dem Konzept des 1937 vom Architekten Theodor Merill realisierten "Kaiserbüro I" werden nun bis zum Herbst dieses Jahres weitere Büros in unmittelbarer Nachbarschaft entstehen. Zwei Gebäudekomplexe am Kaiser-Wilhelm-Ring 26 und in der Von-Werth-Straße 15 werden revitalisiert und auf diese Weise dem Standard moderner Büroimmobilien angepasst.

Mehr als nur bloßes "facelifting"
Projektentwickler und Investor ist Dr. Martin Küster, Inhaber der Dr. Küster Grundbesitz GmbH, Köln. Sein Unternehmen ist überwiegend spezialisiert auf Denkmalobjekte in Top-Lagen. Die Revitalisierung soll nach Willen des Bauherren mehr sein als nur bloßes "facelifting" an der Fassade. Zielsetzung ist es, durch die Funktionalität der Bürogebäude Leistungsfähigkeit und Produktivität der dort tätigen Angestellten zu erhöhen. Darüber hinaus sollen Innenarchitektur, Technik und Materialauswahl zu einem Plus an Wohlgefühl für die Mitarbeiter beitragen.

Umweltgedanke kommt zur Geltung
Der Umweltgedanke kommt bei der Revitalisierung der "Kaiserbüros" ebenfalls zur Geltung. So weist das Projekt beim Umgang mit den Bauabfällen eine Besonderheit auf: Im Rahmen der Fassadenerneuerung erhalten die Gebäude neue Alu-Fenster mit wärmeisolierendem Kunststoffkern; zugleich werden 200 alte Fenster aus PVC ausgebaut. Doch kommen die ausgedienten Bauelemente nicht etwa in die Müllverbrennungsanlage, sondern werden werkstofflich recycelt - zu neuen Fenstern mit Recyclingprofilen. Möglich wird dies durch das bundesweite Recyclingsystem der Rewindo Fenster-Recycling-Service GmbH, Bonn. Den Kontakt zu der Organisation stellte Sascha Garibyan, Geschäftsführer des ausführenden Kölner Fensterbauunternehmens HuG Bau GbR, her.

Das Ganze funktioniert so: Die ausrangierten Kunststofffenster werden an der Baustelle in Köln von einem LKW der Fa. VEKA Umwelttechnik GmbH, Hörselberg-Hainich, nahe Eisenach, abgeholt und in deren Recyclinganlage nach Thüringen gebracht. Es handelt sich dabei um einen der beiden auf PVC-Fensterrecycling spezialisierten Partnerbetriebe von Rewindo in Deutschland. Vor Ort durchlaufen die Altfenster dann einen technisch hoch entwickelten Recyclingprozess, bei dem nach und nach alle Fremdbestandteile der Fenster wie Glas, Metall oder Gummi heraus getrennt werden. Das zurückbleibende Alt-PVC wird anschließend noch von restlichen Fremdpartikeln gereinigt. Am Ende des Verfahrens steht dann ein fast 100 Prozent sortenreines Kunststoff-Regranulat, aus dem sich wieder technisch und bauphysikalisch voll funktionstüchtige Recyclingprofile herstellen lassen.

PVC-Regranulat für 800.000 Fenster
Rewindo wurde vor knapp zehn Jahren gegründet und wird von allen namhaften deutschen Kunststoff-Fensterprofilherstellern getragen, darunter in Nordrhein-Westfalen die VEKA AG in Sendenhorst, die profine GmbH in Troisdorf und die Schüco International KG in Bielefeld. Seit der Gründung des Systems im Sommer 2002 ist die Menge der recycelten Kunststofffenster kontinuierlich angestiegen. Im Jahr 2010 konnten über das werkstoffliche Recycling bereits über 18.000 Tonnen PVC-Regranulat gewonnen werden - das entspricht in etwa 800.000 Fenstern.
Mathias v. Bredow

Weitere Informationen:
Fenster-Recycling-Service GmbH
Am Hofgarten 1-2, D-53113 Bonn
Tel. +49 228 921 283-0, Fax +49 228 538 95 94
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