Empfehlungen zur Qualitätssicherung von Beschichtungen
Der Verband Fenster + Fassade, Frankfurt am Main, hat das Merkblatt HO.04: Empfehlungen zur Qualitätssicherung von Beschichtungssystemen überarbeitet. Die neue Fassung löst die erste Ausgabe dieses Merkblatts vom März 1999 ab.
„Die Qualitätssicherung der Oberflächenbeschichtung war bisher immer mehr oder weniger das Stiefkind im Bereich der Holzfensterherstellung“, so Diplom-Holzwirt Eike Gehrts, der im Auftrag des Verbands die Überarbeitung des Merkblatts betreut. „Die erste Ausgabe des Merkblatts gab zwar bereits Empfehlungen für die Qualitätssicherung von Beschichtungssystemen, jedoch waren diese z.T. mit einem erheblichen Aufwand verbunden, der für die kleinen und mittelgroßen Holzfensterhersteller nicht darstellbar war.“ Daher wurde dieses Merkblatt in der Praxis kaum angewendet.
In diesem Sinne wurden die Empfehlungen im überarbeiteten Merkblatt so gefasst, das in den meisten Fällen visuelle Kontrollen ausreichen, die in regelmäßigen Abständen schriftlich dokumentiert werden. Mit dieser Dokumentation berücksichtigt das Merkblatt auch wichtige Forderungen der Europäischen Produktnorm für Fenster und Außentüren (DIN EN 14351-1) bezüglich der Werkseigene Produktionskontrolle (WPK) als Beitrag zur Sicherstellung der Dauerhaftigkeit der Produkte einschließlich der angewendeten Anstriche über einen angemessenen Zeitraum. Gemessen werden nur noch die Viskosität/Dichte von Imprägnierungen und Flutprodukten bei der Wareneingangskontrolle sowie die Nassschichtdicken bei der Applikation der Oberflächenbeschichtung.
Großen Wert legt das Merkblatt auch auf die Anpassung der Qualitätssicherung an die innerbetrieblichen Gegebenheiten. Ausdrücklich wird in dieser Hinsicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Beschichtungslieferanten empfohlen. „Durch entsprechende Liefervereinbarungen, für welche das Merkblatt die Grundlage bildet, kann der Holzfensterhersteller seinen eigenen Aufwand bei der Wareneingangskontrolle von Beschichtungssystemen erheblich vermindern“, so Gehrts. Die enge Zusammenarbeit zwischen Holzfensterhersteller und Beschichtungslieferant wird auch in dem für die Dokumentation der Qualitätssicherung bei der Applikation der Beschichtung empfohlenen „Schichtenheft“ aufgegriffen. Dieses wird vom Holzfensterhersteller geführt und vom technischen Kundendienst des Beschichtungslieferanten bei dessen turnusmäßigen Besuchen gegengezeichnet.
„Die Empfehlungen des überarbeiteten neuen Merkblatt HO.04 bilden weiterhin eine Grundlage für die Eigenüberwachung der Oberflächenbeschichtung im Rahmen der RAL-Güteüberwachung für Fenster und Haustüren nach RAL-GZ 695“, so Gehrts abschließend.
Das VFF-Merkblatt HO.04 kann über den Online-Shop auf www.window.de bestellt werden. Die Schutzgebühr beträgt 6,00 Euro. Für eine personalisierte PDF-Datei beträgt die Schutzgebühr 60,- Euro. Mitglieder des Verbandes erhalten je ein Exemplar kostenlos. |