Bundesverband ProHolzfenster und Tischlerei Timme luden nach Eilsleben (08/02/2011 08:33:47 AM)

Holzfenster trifft Entscheidungsträger
Bundesverband ProHolzfenster und Tischlerei Timme luden nach Eilsleben -
MdB Jens Ackermann fordert steuerliche Anreize für Holzfenster

„Wir lieben Fenster – natürlich aus Holz!“ So lautet der Werbeslogan in der Tischlerei Timme in Eilsleben. Und das merkt man auf den ersten Blick, wenn man die herrlich restaurierten alten Bördehöfe sieht, in der die Bau- und Möbeltischlerei sowie das Tischlereimuseum der Familie Timme zuhause ist. Der Bundesverband ProHolzfenster hatte zusammen mit dem Tischlereibetrieb zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung eingeladen. Vertreter aus Politik, Behörden, Wirtschaft, Architekten und Bauherren waren der Einladung Ende Juni gefolgt, darunter auch der Bundestagsabgeordnete Jens Ackermann.

Der sympathische Familienbetrieb – leistungsstark und mit extrem hohem Qualitätsbewusstsein – wurde 1965 gegründet. Geprägt wird das Unternehmen durch „Meister Timme“, wie der Seniorchef Rüdiger Timme von allen respektvoll genannt wird. Er ist geradezu ein Paradebeispiel eines Handwerksmeisters und Seniorchefs, der sein großes Wissen und Können an die Folgegeneration weitergibt. Bekannt ist das Unternehmen als Lieferant für Fenster und Türen aus Holz, für anspruchsvollen Innenausbau, Treppen, Möbel sowie Restaurierung und Denkmalpflege. Unter anderem produziert man das für die Region typische Harz-Börde- und Heidefenster nach historischem Vorbild, jedoch unter Berücksich-
tigung heutiger Ansprüche an Wärmeschutz, Schallschutz und Sicherheit. Beim Betriebsrundgang führte Christoph Timme durch einen fort-
schrittlichen Handwerksbertrieb mit solidem Fundament, einem jungen Team und besten Zukunftsperspektiven.

„Energieeinsparpotenzial noch lange nicht ausgeschöpft“

Juniorchef Christoph Timme begrüßte die Gäste, informierte über das Unternehmen und outete sich rasch als absoluter Holzfensterfan. „Fenster sind mehr als Glas und Rahmen. Fenster sind die Augen des Hauses – und Holzfenster haben die beste Ökobilanz!“ Heinz Blumenstein vom Bundesverband ProHolzfenster stellte Zweck und Aufgaben des Verbandes vor. Ziel sei es, die Öffentlichkeit für Holzfenster zu begeistern und die Politik zu ermuntern, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen. Im Bereich der Fenster bestehe ein hohes Energieeinspar-
potenzial, das in Deutschland noch lange nicht ausgeschöpft sei. Wertvolle Energie gehe durch veraltete Fenster verloren. Der Geschäftsführer appellierte an die anwesenden Vertreter aus Politik und Verwaltung: „Nehmen Sie bei kommunalen Bauten eine Vorreiterrolle ein und jagen Sie Ihre Heizenergie nicht zum Fenster hinaus.“ Rund 340 Millionen Fenster sind veraltet und müssten dringend saniert werden. Experten gehen davon aus, dass durch den Einsatz neuer Fenster 58,414 Milliarden kWh Strom und nahezu 6 Milliarden Liter Heizöl pro Jahr eingespart werden könnten.

Nachhaltige Werkstoffe mehr fördern

„Der nachhaltige, klimafreundliche Werkstoff und die hervorragenden Dämmeigenschaften von Holz eignen sich besonders gut für Energie-
sparfenster“, sagte Heinz Blumenstein. Außerdem werden Holzfenster überwiegend in regionalen Mittelstandsbetrieben produziert. Das hoch qualifizierte Handwerk sorge für Arbeitsplätze und eine gute Ausbildung. Die Firma Timme gilt gerade in diesem Punkt als Musterbetrieb.
Eine lebhafte Diskussion schloss sich an. „Wir steigen derzeit aus einer Energiequelle aus, wir erleben ein Umdenken bei den Verantwortlichen wie auch in der Bevölkerung. Energie, die wir einsparen und nicht unsinnig verpulvern, brauchen wir nicht zu beschaffen“, sagte der Bundestags-
abgeordnete Jens Ackermann. Und: „Neben den öffentlichen Gebäuden müssen wir unser Augenmerk auf den privaten Bauherren lenken. Es gilt durch steuerliche Anreize dafür zu sorgen, dass sich auch der Klein- und Mittelverdiener das nachhaltige Holzfenster leisten kann.“ Die kommunalen Vertreter deuteten an, in Zukunft dem Holzfenster bei Ausschreibungen wieder ein höherer Stellenwert einzuräumen.
Am Nachmittag referierte Jörg Nebel von der Firma Roggemann zum Thema „Dauerhaft in die Zukunft – Accoya“. Das essigbehandelte Holz für höchste Ansprüche ist widerstandsfähiger und deshalb perfekt für Outdoor-Projekte geeignet. In der Praxis hat es sich bewährt. So wurden in den Niederlanden schon Autobahnbrücken aus Accoya gebaut. Das extrem dauerhafte und aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammende modifizierte Holz findet längst auch im Fensterbau Verwendung.


Bundesverband ProHolzfenster e.V., Zimmerstraße 79-80, 10117 Berlin
Zentrale Rufnummer 0700 / 47438835
E-Mail info@proholzfenster.de, www.proholzfenster.de

Ein Museum, wie es nicht viele gibt
Mit berechtigtem Stolz präsentierte Rüdiger Timme sein Tischlereimuseum. Hier hat es den Besuchern förmlich die Sprache verschlagen bei dem, was hier in liebevoller Arbeit zusammengetragen wurde. Das Museum geht auf eine Profilhobelsammlung zurück, die „Meister Timme“ 1965 begonnen hatte. Heute wird in zehn Räumen und auf über 350 m2 dem Besucher der Arbeitsalltag der Handwerker früherer Jahre nahegebracht. Zur ständigen Ausstellung gehört auch eine Sammlung historischer Fenster. Aber auch 1500 Handhobel, Werkzeuge aus England, China, Holland, eine hölzerne Wasserleitung und vieles mehr gibt es zu sehen. Ein Besuch in Eilsleben lohnt! www.tischlereimuseum-timme.de


Kurzweiliger und interessanter Rundgang: Rüdiger Timme (Mitte) und Christoph Timme (2. v. rechts) führten durch Betrieb und Tischlereimuseum. Unter den Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung war auch MdB Jens Ackermann (5. v. rechts).


Gute Qualität – der beste Erfolgsfaktor! Heinz Blumenstein (2.v. links) und Christoph Timme (rechts) diskutieren mit Tagungsteilnehmern über die verschiedenen Holzarten im Fensterbau.

Fotos: Bundesverband ProHolzfenster