Bundesverband Wintergarten e.V. (05/24/2011 07:00:00 AM)

Jahrestagung 2011 unterstreicht solide Basis der Branche
Der Bundesverband Wintergarten e.V. hat seine diesjährige Mitgliederversammlung und Jahrestagung 2011 in Magdeburg durchgeführt.
Bevor der für die Fachbetriebe öffentliche Teil begann, trafen sich die Verbandsmitglieder zunächst zu ihrer Mitgliederversammlung. Knapp die Hälfte der Mitglieder und Fördermitglieder waren vertreten und entlasteten den Vorstand für das Geschäftsjahr 2010 auf der Grundlage der Berichte über den satzungsgerechten Einsatz der finanziellen Mittel sowie die Prüfung der ordnungsgemäßen Buchführung.
Der bisherige 2. Vorsitzende Rudolf Trauernicht wurde auf eigenen Wunsch aus seiner Verantwortung in den Ruhestand entlassen. Seine Verdienste um die Gründung und Entwicklung des Verbandes sowie seine langjährige aktive Mitarbeit an der Spitze des Verbandes wurden mit der Ernennung zum Ehrenmitglied gewürdigt.

Wintergartenbauer in einem Boot: Die Jahrestagung 2011 des Bundesverbandes Wintergarten e.V. war Anlass für eine Schleusenfahrt auf Elbe und Mittellandkanal.

Foto: Bundesverband Wintergarten e.V.
In den Vorstand wurden Rainer Trauernicht (TS Aluminium, Großefehn) und Peter Ertelt (Schreinerei Ertelt, Bruchköbel) kooptiert. Rainer Trauernicht übernahm die Position des 2. Vorsitzenden. Peter Ertelt wurde zum Vorsitzenden des Fachausschusses Holzwintergarten berufen.

Zu Beginn des öffentlichen Teils der Jahrestagung begrüßte der Magdeburger Bürgermeister Dr. Rüdiger Koch die über 130 Anwesenden. Er präsentierte die wechselvolle Geschichte der Stadt und lud die Teilnehmer ein, nicht nur in der Stadt zu tagen, sondern auch die Sehenswürdigkeiten kennen zu lernen. Interessante Bauwerke belegen die Bedeutung der Stadt bereits im frühen Mittelalter als Sitz der ersten deutschen Könige. Bedeutende wissenschaftliche Erkenntnisse und technische Entwicklungen sind mit dem Namen von Magdeburg verbunden. Die gegenwärtig rasant wachsende Bedeutung der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt als Wirtschaftsstandort bildet einen guten Hintergrund für die Wahl als Tagungsort.
Der 1. Vorsitzende, Dr. Steffen Spenke, aus Berlin leitete dann mit seiner Begrüßung in den fachlichen Teil der Tagung über.
Im Zentrum der fachlichen Vorträge standen diesmal verschiedene Fragen der Verglasung. Der Sachverständige Günther Mattes stellte das Problemfeld „Glasbruch“ ausführlich vor. Matthes erläuterte die vielfältigen Ursachen für Glasbruch. Prinzipiell gebe es keinen „schicksalhaften“ Glasbruch, jeder Schaden könne auf eine konkrete Ursache zurückgeführt werden. Allerdings stelle sich die Frage der Verhältnismäßigkeit des Aufwandes gegenüber dem des entstandenen Schadens. Ausgehend von einer ausführlichen Analyse verschiedener Ursachen für Glasbrüche stellte er die verschiedenen Bruchbilder dar.
Am Nachmittag des ersten Tages stand dann eine Besichtigung der Floatglasproduktion von Euroglas in der Nähe von Magdeburg auf dem Programm. Die Teilnehmer erlebten die beeindruckende Floatglaswanne in einem der modernsten Glaswerke Europas in Funktion, von der Beladung mit den Ausgangsstoffen bis hin zum automatischen Abstellen der fertigen Rohglasscheiben.
Danach ging es zur „Schleusenrundfahrt auf Elbe und Mittellandkanal“ mit dem Motorschiff Sachsen-Anhalt. Dort klang auch der ereignisreiche Tag stimmungsvoll aus.
Am zweiten Vortragstag beschäftigte sich Martin Reick (Flachglas Markenkreis) mit dem Thema „Glasstatik nach TRLV und neuer DIN 18008“. Reick erläuterte das Procedere der Umwandlung deutscher Normung in gültige europäische Normen und räumte mit einer Reihe von „Mythen“ auf, die im Zusammenhang mit diesen Veränderungen immer wieder in der Branche zu hören seien.
Steffen Schäfer (Interpane) sprach zum Thema „Geneigter Einbau von Isolierverglasungen – Welche U-Werte gelten wo?“ Schäfer erläuterte das unterschiedliche physikalische Verhalten von Verglasungen bei unterschiedlichen Geometrien, da sich die für den Wärmedurchgang maßgebliche Konvektion in verschiedenen Neigungswinkeln unterschiedlich verhält. Da die Normung zu Vergleichszwecken die Angabe im vertikalen Zustand vorschreibt, gab Schäfer hier wertvolle Hinweise für die Praxis, wenn es um die Information des Endkunden oder um Wärmebedarfsberechnungen geht.
Jürgen Nahr (Euroglas) richtete die Aufmerksamkeit der Anwesenden zum Abschluss des Themenbereichs „Glas“ auf das Problem des Außenkondensats auf modernen, hochwertigen Isoliergläsern. Diese Begleiterscheinung aufgrund besonders guter Dämmwerte der Verglasung kann als „notwendiges Übel“ durch die Verbesserung der Produkte verstanden werden. Nahr stellte eine Innovation aus seinem Haus vor, mit der die Wirkung dieses Kondensats sichtbar vermieden werden kann.
Anschließend erhielten die Teilnehmer neben dem Verglasungsthema noch Informationen zu zwei weiteren Themenbereichen: Ralph Meck (Darmstadt) referierte über die verschiedenen Möglichkeiten des Internets und ihre Relevanz für Wintergartenbauer. Der Verkaufstrainer Mike Dierßen machte den Teilnehmern deutlich, dass es nicht ausreicht, solide Fachkenntnisse zu Produkt und Firma zu besitzen, sondern dass für die Überzeugung der Kunden und damit einen erfolgreichen Verkauf auch die Begeisterung für sein eigenes Angebot sichtbar und überzeugend zum Ausdruck kommen muss, um auch die Kunden zu überzeugen und damit erfolgreich zu sein.

Begleitet wurde die Jahrestagung auch dieses Mal wieder von einer „Foyer-Ausstellung“, auf der Ausstattungs- und Zulieferfirmen der Branche ihre Produkte, Lösungen und Dienstleistungen vorstellten. Für viele Teilnehmer wurde dadurch die Attraktivität der Veranstaltung noch zusätzlich gesteigert.

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