EPD - Umweltproduktdeklarationen für Beschläge (03/30/2011 07:00:00 AM)


Das Thema Nachhaltigkeit beschäftigt das gesamte produzierende Gewerbe und die Industrie. Verschiedene Öko-Label und Zeichen werden für Gebäude nachgefragt. Der Fachverband der Schloss- und Beschlagindustrie hat sich dem Thema angenommen und in einem Projekt Daten für Beschläge ermittelt und damit, so der Fachverband: „Das Thema für die Branche gelöst“.

In Zeiten knapper werdender Ressourcen gewinnt das Thema Nachhaltigkeit an Bedeutung. Die aktuellen Notierungen der Vormaterialien sprechen eine eindeutige Sprache, das Thema ist auch von der Politik gefordert. Es wird schon allgemein der Begriff „Megatrend Nachhaltigkeit“ verwendet.
Zu Recht, denn Bewertungsverfahren für die Nachhaltigkeit von Produkten werden längst europäisch vereinheitlicht und im technischen Komitee CEN/TC 350 „Sustainability of construction works” normativ festgelegt. In Deutschland hat sich ein Bewertungsschema der DGNB –Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – etabliert, nach welchem zahlreiche Kriterien bewertet werden und in die Gesamtbewertung eines Gebäudes einfließen. Abgefragt werden 6 Gruppen mit über 50 Einzelkriterien.

Bereits in der Vergangenheit häuften sich Anfragen an den Carbon-Footprint oder die Umweltverträglichkeit von Beschlägen, bisher überwiegend im Exportgeschäft, denn: andere Länder verfügen längst über entsprechende Gebäudebewertungen, wie CASBEE (Japan), BREEAM (UK), LEED (USA), HQE (Frankreich). International tätige Investoren wie Banken oder Hotelketten verlangen entsprechende Zertifikate, um über Kosten während der Nutzung und insbesondere nach der Nutzung Kenntnisse zu haben.

Der Fachverband hat sich daher frühzeitig entschieden, in einem Projekt für die verschiedenen Produktbereiche der Beschläge Werte zu ermitteln. Hierzu wurde das PE-Institut in Leinfelden-Echterdingen beauftragt, um nach der Norm DIN ISO 14025
Produktdeklarationen zu erstellen. Deklarationen für Fensterbeschläge, Bänder, Schlösser, Türschließer, Schließzylinder sind fertiggestellt, weitere Deklarationen für besondere Öffnungsarten und Türbeschläge sind noch in Arbeit. Wesentliches Ergebnis sind jeweils die Werte für die verwendete Primärenergie (erneuerbar und nicht erneuerbar), welche dann als Eingangsdaten für Fenster und Türen verwendet werden können. Beschlägen kommt es zugute, dass diese nach jahrzehntelanger Lebensdauer komplett recycelt werden können und daher einen entsprechenden Bonus für den Zustand „End of Live“ erhalten. Das Treibhaus-, Ozonabbau-, Versauerungs-, Überdüngungs- und Sommersmogpotential ist für alle Beschläge so minimal, das es fast nicht berechenbar ist und mit etwa „0“ angenommen werden kann. Die EPDs werden in Kürze veröffentlicht und vom Fachverband der Schloss- und Beschlagindustrie zur Verfügung gestellt. Die ermittelten Werte gelten aufgrund der Datenerfassung nur für Mitglieder des Verbandes.

Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie e.V.
Gütegemeinschaft Schlösser und Beschläge e.V.
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