Produktions- und Verwaltungsbau von Hans Hollein in Taiwan (12/01/2010 07:00:00 AM)

Ein Eisberg in den Tropen
Das neue Produktions- und Verwaltungsgebäude des Solar-Unternehmens E-Ton in Tainan (Taiwan) provoziert: Es ragt wie ein Eisberg aus der Ebene im tropischen Teil der Insel. Das Hauptgebäude ist durch Glas und Putz optisch zweigeteilt. Ein in die Putzfläche eingefrästes Linienmuster, das die Fassade in vieleckige Flächen gliedert und der aus dem Lot gedrehte Kubus sorgen im Zusammenspiel mit mehreren arctic-mint Tönen für die Eisberg-Assoziation. Der Entwurf des österreichischen Architekten Hans Hollein ist aber auch technisch ungewöhnlich: Gedämmt ist das Gebäude mit einem Wärmedämm-Verbundsystem auf einer vorgehängten, hinterlüfteten Konstruktion (beide Systeme von Sto).

Der international erfolgreiche Hersteller von Photovoltaik-Elementen E-Ton Solar Tech ließ sich vom österreichischen Architekten Hans Hollein ein neues Produktions- und Verwaltungsgebäude bauen. Dieser auffällige Kubus steht am Ende eines hundert Meter breiten Boulevards in einem Industriegebiet vor den Toren Tainans, der ältesten Stadt Taiwans. Trotz des weitläufigen Geländes und der niedrigen Bauten im Umfeld des Grundstücks entwarf Hans Hollein einen großen, kompakten Baukörper, der aus zwei ineinandergeschobenen Würfeln mit einer Seitenlänge von 50 Metern besteht.

Beide Kuben unterscheiden sich in ihrer Materialität; der eine ist mit Glas verkleidet, der andere hat eine durchgängig geschlossene Haut. Diese 5.000 Quadratmeter große Fläche erhielt einen polygonalen Linienverlauf. Dieser erinnert laut Hollein an ein „Eisbruch-Muster“. Drei unterschiedliche, aber jeweils metallicfarbene Putzstrukturen verstärken die Wirkung. Ungewöhnlich ist die bautechnische Umsetzung: Das Linienmuster wurde in die Oberfläche des Wärmedämm-Verbundsystem (StoTherm Classic) eingefräst. Das WDVS selbst wurde aber nicht direkt auf der tragenden Wand appliziert, sondern auf einer vorgehängten, hinterlüfteten StoVentec-Fassade. Möglich wurde die komplexe Umsetzung des Entwurfs des europäischen Architekturbüros im 9.000 Kilometer entfernten Taiwan durch das internationale Sto-Netzwerk, sprich die reibungslose Zusammenarbeit der österreichischen Sto Ges.m.b.H. (Villach) mit T-Sto Ltd. in Taipeh.

Taiwans Hitze dringt nicht in den „Eiswürfel“: Eine Kombination aus WDVS und VHF schützt das neue Gebäude des Solarherstellers E-Ton in Taiwan (Entwurf: Hans Hollein, Wien) vor dem tropischen Klima. Durch die aus dem Lot gedrehte Flucht und die polygonal gegliederte Fassade ist der Bau auch eine Landmarke im weitläufigen Gelände mit niedriger Bebauung.
Foto: Light House Image, Taipei, TW


Eine verglaste Brücke verbindet Haupt- und Nebenbau.
Foto: Light House Image, Taipei, TW
In diesem Gebäudeteil sind die Produktionshallen untergebracht, gestapelt auf vier Geschossen. Lediglich im Erdgeschoss bleibt etwas Platz für die Lieferzone. Im gläsernen Bauteil befindet sich ein neungeschossiger Bürotrakt. Einige Meter davon abgerückt, durch eine Glasbrücke mit dem Hauptbau verbunden, dient ein fünfgeschossiges, kegelstumpfförmiges Gebäude mit einer Sichtbetonfassade als Lager für die technischen Betriebsmittel der Produktionshalle.

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Bautafel
Bauherr: E-Ton Solar Tech, Tainan, Taiwan
Architekt: Atelier Hollein, Wien, Österreich
Standort: Keji 2nd Rd., Annan District, Tainan, Taiwan
Sto- Kompetenzen: Fassadendämmsystem „StoTherm Classic“ Vorgehängte hinterlüftete Fassade „StoVentec“ Oberputze „Stolit K 1,5“, „Stolit MP“, „Stolit Effect“ Reinacrylatbeschichtung “StoColor Metallic”

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Quelle: pr nord. neue kommunikation