"Energie-Ellipse" verbindet Tradition und Zukunft
DIETENHOFEN/MERKENDORF - Im mittelfränkischen Dietenhofen steht eine neue Kirche, die mit ihrem ungewöhnlichen Erscheinungsbild Aufsehen erregt. Glas und Stahl bestimmen das Aussehen der ellipsenförmigen St. Bonifatius Kirche. Das Einzigartige: Die Glasfassade besteht aus rund 650 m² Sonnenschutzglas mit Ornamentstruktur – 14 Stück sind mit einem speziellen Kunstdruck versehen. Die Gläser in Sonderanfertigung lieferten die Glaswerke Arnold.
Die 24 Meter lange und 16 Meter breite St. Bonifatius Kirche in Dietenhofen überrascht mit einer ausgefallenen Architektur, die zugleich moderne und traditionelle Ideen verwirklicht. Diözesenbaumeister Karl Frey hat einen ellipsenförmigen Zentralbau entworfen, der an erste Bauformen menschlicher Zivilisation, wie z.B. das Zelt, erinnern soll. Die Entscheidung zum Oval hat noch einen weiteren Grund: Haupt- und Nebenachse der Ellipse bilden ein imaginäres Kreuz. Die Form der Kirche rückt Geschichte und Tradition in den Fokus. Das bildet einen spannenden Kontrast zur Glashülle, die St. Bonifatius ein futuristisches Erscheinungsbild verleiht. Modern ist die Kirche übrigens nicht nur unter architektonischen Gesichtspunkten. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und eine Heizung, die Erdwärme nutzt, machen den Neubau zur ersten energieautarken Kirche Deutschlands, zu einer regelrechten "Energie-Ellipse".
Wechselnde Eindrücke
Außen- und Innenhülle der "Energie-Ellipse" bilden gemeinsam eine zweischichtige Haut, in der Lichteinfall und Lüftung geregelt werden. Dies hat Auswirkungen auf die Optik des Gebäudes. Je nach Lichteinfall verändert sich der visuelle Eindruck des Glaspalasts. Die Innenhülle ist geprägt von handbemalten und eingebrannten Elementen, die für ein Farbenspiel im Innenraum sorgen.
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Für die Fassade wurde ausschließlich heißgelagertes Einscheibensicherheitsglas (ESG-H) verwendet. Die Außenhülle der St. Bonifatius Kirche besteht aus einer Stahlkonstruktion, die mit 370 Sonnenschutzgläsern Solarlux scandic (Ug-Wert 1,1 W/m²K) versehen ist. Die Beschichtung der Sonnenschutzgläser kombiniert Sonnenschutz und Wärmedämmung und unterstützt damit die Energieeffizienz des Gebäudes.
Bei einem Abschnitt der Außenfassade haben sich die Glasveredler, Architekten und Künstler etwas Besonderes überlegt. Um der Glashülle einen künstlerischen Akzent zu verleihen, wurden 14 Scheiben mit einem Sondersiebdruck versehen – er vermittelt die Leidensgeschichte Christi. 14 Gläser zeigen die 14 Stationen des Kreuzwegs. Gestaltet wurden sie von Rudolf Ackermann aus Eichstätt.
Um diese architektonisch und künstlerisch anspruchsvolle "Energie-Ellipse" umzusetzen, haben die Unternehmen der Arnold Glas Gruppe intensiv zusammen gearbeitet. Für den Siebdruck war Cristalux (Kirchberg) zuständig. Die Beschichtung (in Dietenhofen wurde das Modell scandic verwendet) fand bei arcon (Feuchtwangen) statt, ehe die Isolierglasproduktion durch die Glaswerke Arnold (Merkendorf) fertig gestellt wurde.
Glaswerke Arnold GmbH & Co. KG
Heiko Hannig
Neuseser Straße 1
91732 Merkendorf
0 98 26 / 656 0
www.arnold-glas.de |
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