Fenstertrend Großformat (08/19/2010 07:00:00 AM)

Interview mit Alfred Dinkelborg, Bereichsleiter Produktmanagement von Winkhaus
Im privaten Wohnumfeld ebenso wie in gewerblichen oder öffentlichen Bauten liegen große Fenster im Trend. Auch Einbruchhemmung und Absturzsicherung werden zunehmend in Fenstern gefordert. Dasselbe gilt für Wärme- und Schallschutz.

Mit dem Fensterformat und der Schutzleistung der Verglasung steigen auch die Flügelgewichte. Diese Entwicklung stellt Fensterbauer vor immer neue Herausforderungen. Zumal bei modernen Fenstern neben der Funktion zunehmend auch die elegante Optik in den Vordergrund rückt. Geschosshohe Glasflächen in dezenten Rahmenkonstruktionen ohne sichtbare Beschlagteile werden derzeit häufig nachgefragt.

Wie die Beschlagindustrie Fensterbauer bei dieser anspruchsvollen Aufgabenstellung unterstützen kann, fragten wir Alfred Dinkelborg, Bereichsleiter Produktmanagement von Winkhaus.

In Deutschland und den angrenzenden Nachbarländern wächst die Nachfrage für große Fenster, die gehobene Ansprüche an die Ästhetik erfüllen. Was tun die Beschlaghersteller, damit Fensterbauer schritthalten können?

Alfred Dinkelborg: Große Flügelgewichte und Fensterformate stellen die Beschlagindustrie vor die Aufgabe, äußerst belastbare Materialien und Konstruktionen zu schaffen, die sich auch in der täglichen Praxis des Fensterbauers bewähren. Winkhaus entwickelte bereits vor über zwanzig Jahren bei verdeckt liegenden Beschlägen ein wirkungsvolles Konzept zur Abtragung hoher Lasten vom Flügel in den Rahmen. Eine spezielle Stange war das Ergebnis eingehender Forschung, die die Winkhaus Ingenieure seinerzeit patentieren ließen. Seither verbessern wir sowohl dieses Konzept als auch unsere aufliegenden Standardbeschläge im Hinblick auf extreme Tragfähigkeit stetig weiter.

Welche innovativen Lösungen hält Winkhaus im Unterschied zu anderen Marktteilnehmern für Fensterbauer bereit?

Alfred Dinkelborg: Mit activPilot Select bieten wir ein verdeckt liegendes Beschlagsystem, das modular aufgebaut ist und sich an den Abläufen im Fensterbaubetrieb orientiert. Gegenüber bisherigen Systemen zeichnet es sich besonders durch deutlich verbesserte Montage- und Einhängemöglichkeiten aus. Der Verarbeiter kann hiermit Fenster aus Holz oder Kunststoff bis zu 150 Kilogramm Flügelgewicht und einer Flügelgröße von drei Quadratmetern realisieren. Unseres Wissens ist activPilot Select das einzige Beschlagsystem im Markt, das mit allen gängigen Kunststoffprofilen von einem unabhängigen Prüfinstitut systematisch getestet wurde und dabei seine hohe Belastbarkeit bewiesen hat.
 
 

Alfred Dinkelborg, Bereichsleiter Produktmanagement von
Winkhaus


Alfred Dinkelborg: "Wir kennen kein anderes vollverdecktes Beschlagsystem, das wie activPilot Select hinsichtlich seiner Tragfähigkeit so systematisch von unabhängigen Prüfinstituten getestet wurde."
Müssen wir künftig mit noch höheren Formaten und Gewichten im Fensterbau rechnen? Kann die Beschlagindustrie dabei mitziehen?

Alfred Dinkelborg: Ja, ich rechne damit, dass Fenster zusehends schwerer werden. Wir testen bereits sehr erfolgreich die Funktionsfähigkeit unserer verdeckten Beschläge bei weit höheren Flügelgewichten. Dabei erweist sich activPilot Select als extrem belastbar. Allerdings müssen auch die Profilsysteme diese Lasten sicher aufnehmen können. Derzeit erzielen wir in Tests gute Erfolge mit einem Stahlprofil und erreichen dabei für Dreh-Kipp-Beschläge eine Tragfähigkeit von fast 200 Kilogramm. Auch bei den aufliegenden Bandseiten werden wir weitere Versuche mit höheren Flügelgewichten durchführen. Als seriöses Unternehmen geben wir endgültige Belastungswerte jedoch erst an unsere Kunden weiter, wenn unsere Systemlösungen auch die gängigen Prüfungen gemäß EN 1191 beziehungsweise 13126-8 durchlaufen haben. Sie sehen, die Industrie ist in Bewegung, und wir werden den Fensterbauer im Markt nicht alleine lassen.



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