1. Solarlux-Architekturforum – Plattform für zukunftsorientiertes Handeln (07/19/2010 07:00:00 AM)

Was sind die Trends und Perspektiven im Fensterbau, welche Funktionen muss Fenstertechnik zukünftig übernehmen, wie können Holz-, Aluminium- und Kunststofffenster im Kontext Klimawandel, CO2-Emissionsreduktion und Nachhaltigkeit ihre Positionen finden, wo liegen die Ansprüche an moderne Fenster und wo die Grenzen des (heute) Machbaren? Diese und weitere interessante Fragen – und Antworten – waren Gegenstand des 1. Solarlux-Architekturforums am 24.06. in Kaufbeuren.

Gemeinsame Veranstalter des Architektur-Events waren die Firma Internorm aus Österreich – Marktführer im Bereich Holz-Aluminium-Fenster, die Firma Solarlux aus Deutschland – Marktführer für Glas-Faltwände – und die Firma Joas als Gastgeber. Joas ist zugleich Solarlux-Aktiv-Partner und betreibt eine der größten Ausstellungen für Bauelemente in Süddeutschland.

Das Ziel der Veranstaltung war, gemeinsam mit interessierten Architekten den Entwicklungen, Trends und Anforderungen des Marktes nachzuspüren. Aus diesem Grund wurde der Teilnehmerkreis bewusst klein gehalten. Es sollte ein von wechselseitig inspirierendem Dialog getragenes Forum sein und das, so das Feedback der Teilnehmer, wurde erreicht.
 
 
Referenten und Veranstalter des 1. Solarlux-Architekturforums
v.l.n.r.: Wolfgang Stundner (Internorm), Georg W. Reinberg, Architekt (Wien), Dr. Thiemo Ebbert (TU Delft), Helmut Stenzel, Konrad Joas, Solarlux-Aktiv-Partner (Kaufbeuren), Stefan Ried, Michael Rossa (ift-Rosenheim), Dirk Steinmeier (Solarlux).
Fünf hochkarätige Referenten aus Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft konnten verpflichtet werden, die zu ganz unterschiedlichen Themen Stellung bezogen.
Die Welt dreht sich immer schneller.

Den Auftakt machte der Trendbeobachter Matthias Haas mit seinem „Rundflug mit dem Trend-Helikopter“, in dem er Begriffe wie Trend und Innovationen erst einmal gerade rückte. Wir leben in einer Welt voller Veränderungen, die in immer kürzer werdenden Abständen auf uns einstürmen. Viele dieser Veränderungen nennen sich Innovationen oder Trends; allerdings, so Matthias Haas, floppen 16 von 17 Neuproduktentwicklungen. In seinem Vortrag zeigte er viele Entwicklungen auf und versuchte auch Lösungswege für den effizienten Umgang damit zu beschreiben. Ein sehr kurzweiliger Vortrag mit vielen Ansatzpunkten für persönliche Veränderungen.

Der Klimawandel findet statt.
Für Georg W. Reinberg stellt sich nicht die Frage, wann der Klimawandel kommt – wir stecken mitten drin. Aber wie gehen Produzenten, Bauherren und natürlich im speziellen Architekten mit dieser Tatsache verantwortlich um? Der Wiener Architekt plant und baut seit vielen Jahren mutige, teils experimentelle Architektur, die umfassend ökologische Aspekte berücksichtigt. Von der Planung, über den Güter-Transport, der Gesamt-Ökobilanz der eingesetzten Produkte, Emissionen beim Bau, Energie-Effizienz der Gebäudekonstruktion, Langlebigkeit der Produkte und nicht zuletzt ein hoher Wohnwert für die Nutzer stehen für ihn nebeneinander. Herr Reinberg zeigte viele interessante Bauobjekte und konnte mit durchdachten Konzepten die Anwesenden fesseln.

Solare Zugewinne versus Wärmeverluste
Michael Rossa vom wohl renommiertesten deutschen Fenster-Prüfinstitut, dem ift in Rosenheim, konnte wissenschaftlich belegen, dass Wärmedämmung als Allheilmittel nicht ausreicht. Nicht die sogenannte "U-Wert-Olympiade" mit immer höheren Wärmedämmwerten sind zukünftig Ausweis für effiziente Fenster, im Zuge der Klimaerwärmung sind in der ganzheitlichen Betrachtung Faktoren wie solare Zugewinne und sommerlicher Wärmeschutz mindestens genauso wichtig und in der Planung zu berücksichtigen. Diese Aspekte müssen in die kommende EnEV 2012 ebenso einfließen.

Fensterbau der Zukunft
Die Anforderung an das Zukunfts-Produkt „Fenster" wurde von Wolfgang Stundner, Entwicklungsleiter für Holz-Alu-Produkte, Internorm International in acht Themenschwerpunkten untersucht. Neben den Wärmedämmeigenschaften, die laut Stundner bei Werten von Uw 0,6 ihre physikalisch und kaufmännisch untere Grenze finden, über Bedienkomfort für ältere Menschen und Kinder bis hin zur Recyclingfähigkeit wurden Attribute aufgezeigt, die für Häuser der Zukunft wichtig sind bzw. werden.

Low-Tech statt High-Tech
Dr. Thiemo Ebbert, Projektleiter der Facade Research Group der TU Delft, stellte in seinem Vortrag fest, dass bei heutiger Planung mit steigender Wärmedämmung der Gebäudehülle auch der Automatisierungsgrad der Gebäudesteuerung ansteigt und immer aufwendiger wird. In seinem Konzept „Vom Passivhaus zum aktiven Nutzer“ zeigte er anhand einer neuartigen Fassade eine Alternative für diesen Automatismus auf.

Die in seinem Vortrag vorgestellte Büro-Fassade kommt ganz ohne elektronische Steuerung und Klimatisierungstechnik aus. Stattdessen setzen die Entwickler auf individuelle Bedienung durch die Nutzer. Das Architektur-Experiment wird von der TU Delft wissenschaftlich begleitet. Dabei werden das Nutzerverhalten und dessen Auswirkungen über ein Jahr protokolliert.

Das positive Fazit von Dirk Steinmeier zum ersten Solarlux-Architekturforum, Moderator der Veranstaltung und verantwortlicher Marketingleiter bei Solarlux, lautete: „Die Resonanz der Teilnehmer auf das Programm war durchweg positiv, die Beteiligung an den Diskussionen zu den einzelnen Vorträgen war lebhaft und konstruktiv und das Interesse an den wissenschaftlichen Ergebnissen war ausgesprochen hoch“. Die teilnehmenden Architekten sahen das Forum als eine hervorragende Gelegenheit, neueste Forschungsdaten für den planerischen Alltag mitzunehmen, aber auch um eigene Ideen, Anforderungen und Impulse direkt an die Hersteller zu adressieren. Nach dem Erfolg der Auftaktveranstaltung steht bereits fest, dass das Architekturforum an wechselnden Standorten in Verbindung mit weiteren Solarlux-Aktiv-Partnern in lockerer Reihe fortgesetzt wird.


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