So funktioniert modernes Energiesparglas (07/02/2010 07:00:00 AM)

Tässchen Tee statt Wärmeflasche
Was tat man früher, wenn es draußen langsam wieder kälter wurde? Man drehte die Heizung sehr früh im Jahr auf, zog einen dicken Pullover an und machte sich eine Wärmeflasche gegen die kalten Füße fertig. Heute ist das nicht mehr notwendig: „Wer sein Haus mit modernem Wärmedämmglas ausstattet, braucht nur sehr wenig zu heizen – und fühlt sich trotzdem mit einem gemütlichen Tässchen Tee und einem leichten Freizeitdress wohl“, so Jochen Grönegräs, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Flachglas (BF).

Noch vor wenigen Jahrzehnten verbreiteten Fensterverglasungen besonders im Winter echtes Cabrio-Feeling. Es wehte immer ein kühles Lüftchen und der Platz nahe den Fenstern wurde wegen Erkältungsgefahr gemieden. „Das hat sich im Laufe der vergangenen Jahre mit der Entwicklung energieeffizienter Verglasungen vollkommen geändert“, so Jochen Grönegräs.
 
 

Mit modernem Wärmedämmglas ist frieren in Fensternähe passé. Foto: Interpane/BF.
Wärmeverlust nur noch minimal
Bei den bis weit in die 1970er Jahren eingebauten Einfachverglasungen lag der Wärmeverlust, der so genannte Ug-Wert, noch bei rund 5,8 W/m2K, also bei 5,8 Watt pro Quadratmeter Kelvin. „Einfach gesagt: Es gingen Unmengen wertvoller Wärme verloren“, erläutert Grönegräs. Selbst bei vor 1995 verwendeten Zweischeiben-Isoliergläsern lag dieser Wert noch bei rund 3 W/m2K. Seitdem hat sich dieser Wert bei Zweifach-Wärmedämmglas auf 1,1 W/m2K und bei Dreifach-Wärmedämmglas sogar auf rund 0,7 W/m2K verbessert. „Was sehr technisch klingt, ist leicht am Ölverbrauch messbar. Wird der Ug-Wert nur um 0,1 Watt pro Quadratmeter Kelvin gesenkt, lassen sich pro Quadratmeter Fensterfläche und Jahr rund 1,2 Liter des wertvollen Rohstoffes einsparen. Das hilft der Umwelt und füllt gleichzeitig die Haushaltskasse“, rechnet Grönegräs vor. Und das nicht zu knapp: Bei durchschnittlich 25 Quadratmetern Fensterfläche pro Haus kommen schnell mehrere hundert Euro zusammen – je nachdem, wie alt die Verglasungen waren.

High-Tech im Quadrat
Wärmedämmglas ist ein echtes High-Tech-Produkt. Es besteht aus mehreren hintereinander liegenden Scheiben, zwischen denen sich je nach Verglasungsart ein oder mehrere mit Edelgas gefüllte Zwischenräume befinden. „Edelgas eignet sich hervorragend zur Wärmedämmung, denn es besitzt eine um ein Vielfaches höhere Isolierwirkung als Luft“, so der Experte. Außerdem befinden sich auf den Glasoberflächen dünne Edelmetallbeschichtungen. Sie liegen geschützt im Scheibenzwischenraum und sorgen dafür, dass langwellige Wärmestrahlen wieder nach außen reflektiert, kurzwellige Strahlen dagegen in den Raum gelassen werden. Das hält in der kalten Jahreszeit die teure Heizenergie im Raum und die Kälte bleibt draußen. Gleichzeitig können die wärmenden Strahlen bei tief stehender Sonne einfach und effektiv für die Erwärmung der dahinter liegenden Zimmer genutzt werden, was an kalten Tagen zusätzliche Heizkosten einspart und für mehr Komfort sorgt. Diese vielen Vorteile machen sich auch beim Verkauf oder bei der Vermietung des Wohnobjektes positiv im Energieausweis bemerkbar und sie steigern den Wert und die Attraktivität der modernisierten Immobilie erheblich. Welche Verglasung in Frage kommt und ob das Glas in den vorhandenen Rahmen passt, sollte schon bald beim qualifizierten Glas- und Fensterfachbetrieb erfragt werden. Dieser kann auch Auskunft darüber geben, ob vielleicht neue Fenster notwendig werden: Denn der nächste, kalte Winter kommt bestimmt!


Weitere Informationen finden sich im Internet unter www.energiesparen-mit-glas.de und unter der Telefon-Hotline 0 18 05 / 28 90 00 (14 Cent/Min. aus dem deutschen Festnetz).