GlassWin-System: Moderne Ästhetik und optimaler Wärmeschutz im sanierten Industriedenkmal (03/10/2010 07:00:00 AM)

Das Rheinberger-Gebäude im südwestpfälzischen Pirmasens, einst Deutschlands größte Schuhfabrik, gilt als herausragendes Beispiel für die Industriearchitektur des beginnenden letzten Jahrhunderts. Bei der Sanierung des imposanten Ensembles bestand die Herausforderung darin, die Vorgaben des Denkmalschutzes mit den Anforderungen einer modernen Wärmedämmung zu vereinbaren. Eine besondere Schwierigkeit stellten die ursprünglich vorhandenen über 1.000 Stahlfenster dar, die ersetzt werden sollten, ohne das äußere Erscheinungsbild zu beeinträchtigen.
Wo einst rund 2.500 Arbeiter täglich 5.000 Paar Schuhe herstellten, prägen heute Dienstleistungen und medizinische Versorgung die Nutzung. Daneben finden sich in den ansprechend sanierten Gewerberäumen die städtische Touristeninformation, zwei Zeitungsredaktionen, Rechtsanwälte, eine Schule, ein Sportstudio sowie ein Hotel und Gas-tronomie. Gut aufgegangen ist auch die Idee eines technologischen Mitmachmuseums, dem „Dynamikum“, das von der Stadt auf einer Fläche von rund 4.000 Quadratmetern betrieben wird.

Bis 2001 galt eine Umnutzung des verwaisten Gebäudekomplexes als unrealisierbar. Mit dem Kauf der Immobilie durch die Stadt, einer Spende über eine Million Euro aus der Familie Rheinberger sowie der Aufnahme der Stadt in das Bundesprogramm Stadtumbau West erfuhr das Sanierungsvorhaben ab 2002 einen unerwarteten Entwicklungsschub.

Auf Grundlage eines 2004 erstellten Nachnutzungskonzeptes wurde das Sanierungsprojekt im Sommer 2005 europaweit ausgeschrieben. Den Zuschlag erhielt die Bunkerhill Entwicklungsgesellschaft (BHE) der Pirmasenser Architekten Emil und Peter Schweitzer. Die Zusammenarbeit mit der Kommune ist in einem umfangreichen Vertragswerk verankert: Stadt und Land bringen von den insgesamt rund 22 Millionen Euro Investitionssumme elf Millionen Euro für Sanierung und Umbau ein, die Gebrüder Schweitzer tragen die Kosten des Ausbaus und übernehmen die Vermietung des Gebäudes.

Im Frühjahr 2006 begann die Grundsanierung des rund 16.500 Quadratmeter großen Areals. Im Zuge dessen wurden auch die alten Stahlfenster durch ein modernes Fenstersystem ausgetauscht. Bei der Begutachtung verschiedener Muster aus Kunststoff und Aluminium überzeugte das GlassWin-System der profine GmbH, die mit ihren Marken KBE, Kömmerling und Trocal weltweiter Marktführer für Kunststofffensterprofile ist.

„Es ist uns gelungen, durch das GlassWin-System den ursprünglichen Eindruck des Denkmals am besten nachzuempfinden“, sagt Architekt und Investor Emil Schweitzer. Dabei handelt es sich um eine Structural-Glazing-Lösung mit Kunststoffprofilen. Aufgeklebte Sprossen immitieren die filigrane Kleinteiligkeit der alten Stahlfenster. So kommt das GlassWin-System der historischen Optik am nächsten.
 
Rückseite des Rheinberger-Komplexes. Ursprünglich über die nördlich gelegenen Haupteingänge erreichbar, erschließt sich das imposante Ensemble heute über den südwärtigen Innenhof mit Parkdeck.



Hans-Sachs-Bau, Ecke Fröhn- und Schachenstraße. Das GlassWin-System der profine GmbH für die über 1.000 neuen Fenster im Gebäude ermöglichte eine detailgenaue Nachbildung der historischen Fassadenansicht.


Aufgeklebte Sprossen immitieren die filigrane Kleinteiligkeit der alten Stahlfenster. Der Dreh-Kipp-Flügel ist von außen nicht sichtbar.



Das Prinzip des GlassWin-Systems beruht auf einer Structural-Glazing-Lösung mit Kunststoffprofilen der Marke Kömmerling, das sämtlichen gestalterischen und funktionalen Anforderungen an ein modernes Fenstersystem gerecht wird.
Das Prinzip des GlassWin-Systems beruht auf einem Kraft übertragenden, elastischen Klebeverbund zwischen der Stufenisolierglasscheibe und dem GlassWin-Flügelprofil, der es erlaubt, einzigartig schlanke Fenster-Flügel mit großer Stabilität zu fertigen. Zusammen mit dem Klebstoffhersteller Dow Corning hat die profine GmbH einen speziellen Zwei-Komponenten-Kleber entwickelt, der die hervorragenden bauphysikalischen Eigenschaften des patentierten Kunststofffenster-Systems mit 70 Millimeter Bautiefe gewährleistet.

GlassWin erfüllt sämtliche funktionalen und gestalterischen Anforderungen an ein modernes Fenstersystem. Das Flügelprofil wird vollständig von der Glasscheibe überdeckt und ist von außen nicht erkennbar, nur Rahmen und Kämpfer bleiben sichtbar. Ebenso entfällt die innenliegende Glasleiste, so dass ästhetisch ansprechende Fenster in eleganter Ganzglas-Optik ausgeführt werden können, die eine hohe Lichtausbeute ermöglichen. Weitere Gestaltungsspielräume eröffnen sich durch den Einsatz außenseitig folierter Profile in Unifarben oder Holzstrukturen.

Eine Lösung, die hohen ästhetischen Maßstäben gerecht wird, aber wesentlich kostengünstiger als Aluminium ist und auch in energetischer Hinsicht überzeugt. Denn der Werkstoff PVC verfügt aufgrund seiner geringen Wärmeleitfähigkeit über wesentlich bessere Dämmeigenschaften. Auch kommen die Fenster ohne die im Flügel übliche Stahlverstärkung aus und bieten dadurch einen energetischen Mehrwert.

Im Vergleich zu den ursprünglichen Stahlfenstern mit dünner Einfachverglasung werden heute durch den Einsatz des hoch wärmedämmenden GlassWin-Systems der profine-Marke Kömmerling – Uw-Wert 1,3 W/(m²K) – rein rechnerisch im Jahr rund 78.600 Liter Heizöl weniger benötigt. Dies entspricht einer Reduktion des CO2-Ausstoßes von 244,5 Tonnen pro Jahr. Darüber hinaus schonen die ausschließlich auf Calcium/Zink-Basis stabilisierten Kunststoffprofile zusätzlich die Umwelt: Durch den Einsatz der greenline-Profile der profine GmbH wurden konkret bei diesem Objket im Vergleich zu herkömmlichen Systemen 625 Kilogramm Blei eingespart.

Zu dem Objekt und den Vorteilen des GlassWin-Systems in der Altbausanierung ist eine ausführliche Dokumentation erschienen, die per e-Mail unter stefanie.schmitt@langindustriedienst.de bestellt werden kann.

Weitere Infos:
profine GmbH, ,
Zweibrücker Straße 200,
66954 Pirmasens,
Telefon (06331) 56-0,
Telefax (06331) 56-1515,
Mail: info@profine-group.com,
www.profine-group.de