Weiterbildung im Handwerk (09/04/2009 07:00:00 AM)

Die wichtigsten Förderprogramme auf einen Blick

Meister-BAföG
 
www.meister-bafoeg.info
Begabtenförderung berufliche Bildung
 
www.begabtenfoerderung.de
Aufstiegsstipendium
 
www.aufstiegsstipendium.de
Bildungsprämie
 
www.bildungspraemie.info
Weiterbildung geringqualifizierter und beschäftigter älterer Arbeitnehmer in Unternehmen (WeGebAU)
 
www.arbeitsagentur.de
Förderung im Rahmen der Kurzarbeit
 
www.bmas.de
www.arbeitsagentur.de
 
Bildungsscheck NRW
 
www.bildungsscheck.nrw.de
Qualifizierungsscheck Hessenwww.qualifizierungsschecks.de

Fachkräftemangel droht
Ohne intensive Aus- und Weiterbildungsaktivitäten droht Deutschland bei wieder anziehender Konjunktur und angesichts der demografischen Entwicklung ein erheblicher Fachkräftemangel. Die kleinen und mittleren Betriebe des Handwerks sind auf umfassende Kompetenzprofile ihrer Mitarbeiter angewiesen. Nur mit einer konsequenten Weiterqualifizierung ihrer Beschäftigten, können sie sich ihre Wettbewerbsfähigkeit sichern. Das Handwerk ist gut auf diese Entwicklung vorbereitet. Mit einer modernen Bildungsinfrastruktur und durchgängigen Berufslaufbahnkonzepten bietet es seinen Beschäftigten attraktive Karrierewege. Das Angebot wird rege genutzt: Rund 68.500 Fortbildungswillige haben 2008 allein bei den Handwerkskammern erfolgreich eine Prüfung abgeschlossen.

Innovative Infrastruktur für Weiterbildung im Handwerk
Für die Qualifizierung und Beratung der Unternehmer und Mitarbeiter stehen im Handwerk mehr als 500 Bildungszentren zur Verfügung. Die Bildungseinrichtungen haben sich zu multifunktionalen Dienstleistungszentren entwickelt. Ihr Kerngeschäft ist die professionelle Durchführung lebensbegleitenden Lernens. Das Angebot der handwerklichen Bildungszentren umfasst Vollzeit- und Teilzeitlehrgänge, Tagesseminaren, In-house-Schulungen und blended-learning-Konzepte. Weitere Schwerpunkte der Bildungszentren sind Informations-, Beratungs- sowie Technologie-Transfer-Maßnahmen.

Einige handwerkliche Bildungsanbieter erfüllen als Kompetenzzentren inzwischen eine wichtige Schnittstelle des Handwerks zu Wissenschaft und Forschung. Sie bieten innovative, flexible und kundenorientierte Bildungsdienstleistungen zu einem fachlichen Schwerpunkt und arbeiten eng mit entsprechenden Forschungseinrichtungen zusammen. Damit übernehmen sie eine Leitfunktion im Netzwerk der handwerklichen Bildungsanbieter. So konnten mit Unterstützung der Kompetenzzentren verschiedene Weiterbildungsmaßnahmen neu konzipiert, weiterentwickelt und in das flächendeckende Angebot der handwerklichen Bildungszentren übernommen werden. Dies gilt vor allem für Umwelttechnologien sowie für innovative Ansätze in den Kfz- und Gesundheitshandwerken. Besonders erfolgreich im Bereich der erneuerbaren Energien und der nachwachsenden Rohstoffe sind die Weiterbildungen Gebäudeenergieberater/in (HwK) und Fachkraft für Solartechnik. Darüber hinaus gibt es bundesweit zielgruppenspezifische Angebote zu Themen wie Photovoltaik, Windenergie, Blockheizkraftwerke und Wärmepumpen.

Ausbau der Weiterbildungsbeteiligung notwendig
Trotz des umfassenden Angebots an Weiterbildungsmöglichkeiten ist dringend notwendig, die Weiterbildungsbeteiligung im Handwerk zu steigern. Gerade im Bereich der Kleinbetriebe nehmen die Mitarbeiter noch unterproportional an externen Weiterbildungsmaßnahmen teil. Gründe hierfür sind enge personelle Ressourcen, die zum Teil unsystematische Personalentwicklung und fehlende Transparenz auf dem Weiterbildungsmarkt. Um die Qualifikation der Handwerkerinnen und Handwerker dennoch sicherzustellen, gilt es, die infrastrukturellen, methodischen, betrieblichen und individuellen Voraussetzungen zu verbessern. Hierzu bedarf es weiterhin auch staatlicher Unterstützung. Zudem müssen Betriebsinhaber als auch Beschäftigte stärker für die Bedeutung des berufsbegleitenden Lernens sensibilisiert werden. Die Bereitschaft, sein Leben lang weiter zu lernen, ist heute eine wichtige Schlüsselkompetenz.

Förderprogramme erleichtern Weiterbildungsfinanzierung
Um die Weiterbildungsaktivitäten zu steigern, stehen den Beschäftigten im Handwerk bereits interessante finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten zur Verfügung. Wer etwa eine Fortbildung zum Handwerksmeister, Techniker, Betriebswirt oder eine andere vergleichbare Qualifikationen absolvieren möchte, kann dafür Meister-BAföG beantragen. Mit dem ausgeweiteten Förderanspruch und den Darlehensverbesserungen, die am 1. Juli 2009 in Kraft getreten sind, hat sich die Attraktivität dieses Förderinstruments noch einmal deutlich gesteigert. Aber auch über die Begabtenförderung, Aufstiegsstipendien und die Bildungsprämie wird Fort- und Weiterbildung finanziell erleichtert. Für Betriebe, die aufgrund der wirtschaftlichen Lage Kurzarbeit anmelden müssen, lohnt es sich ebenfalls, diese Phase zur Weiterbildung der Mitarbeiter zu nutzen: Die Bundesagentur für Arbeit übernimmt unter bestimmten Voraussetzungen die Weiterbildungskosten und die vollen Sozialversicherungsbeiträge auf das Kurzarbeitergeld des Beschäftigten. Zudem werden durch Zuschüsse des Bundesministeriums für Wirtschaft (BMWi) an die handwerklichen Bildungsträger die Kosten für Weiterbildungsmaßnahmen für Unternehmer und Führungskräfte reduziert. So wurden im Jahr 2008 fast 34.000 Teilnehmer in Weiterbildungsmaßnahmen gefördert.

Weiterbildungsberatung nutzen
Bei allen Fragen rund um Weiterbildungsangebote und Fördermöglichkeiten helfen die Berater der Innungen, Kreishandwerkerschaften, Handwerkskammern und Fachverbände gerne weiter. Auch die Bildungsträger des Handwerks geben Informationen zu den regionalen Bildungsangeboten.

Mehr Informationen zur handwerklichen Weiterbildung und zum Angebot der Handwerksorganisation gibt es unter www.zdb.de oder im Kursnet der Bundesagentur für Arbeit unter www.kursnet.arbeitsagentur.de.

Zahlreiche Weiterbildungsdatenbanken auf Landes- und regionaler Ebene sind ebenfalls im Internet erreichbar.

Ergänzende Informationen und Kontakte zu den Kompetenzzentren finden Interessierte im Internet unter www.bibb.de.

Betriebsberatung
Kontakt und Informationen zur Betriebsberatung im Handwerk finden Sie zudem unter www.zdh.de.

Quelle
Zentralverband des Deutschen Handwerks e. V.
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10117 Berlin
Tel.: +49 (0) 30/2 06 19-0
Fax: +49 (0) 30/2 06 19-460
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