ALCOA streicht 6.500 Stellen: Auch Werk in Iserlohn betroffen (11/26/2001)

 
Der weltgrößte Aluminiumproduzent Alcoa will weltweit 6.500 Mitarbeiter an insgesamt 40 Standorten entlassen. Dies seien rund 4,5 Prozent der 140.000 Alcoa-Mitarbeiter, teilte die US-Gesellschaft am Montag in Pittsburgh mit. In Deutschland sei das Werk der Tochter REYNOLDS Aluminium in Iserlohn betroffen, in dem größtenteils Profile für den Fensterbau hergestellt werden.

Dort sollen nach Werksangaben im kommenden Jahr 245 Stellen gestrichen werden. Insgesamt verfügt der Konzern in Deutschland über 20 Standorte mit etwa 3.000 Beschäftigten.

Im Zuge einer Umorganisation im Press- und Walzwerkbereich werden auch an fünf Standorten in den Niederlanden und an zwei Standorten in Großbritannien Stellen gestrichen. Insgesamt sind nach Angaben des Unternehmens in Europa 1.100 Mitarbeiter betroffen. Alcoa beschäftigt derzeit an 100 Standorten in 15 europäischen Ländern rund 30.000 Mitarbeiter.

ALCOA HAT EUROPAWEIT ÜBERKAPAZITÄTEN

Als Grund für den Stellenabbau in Deutschland nennt Alcoa eine deutlich zurückgegangene Inlandsnachfrage nach Aluminiumprodukten. Im dritten Quartal sei die Nachfrage bedingt durch die Krise der Bauwirtschaft um zwölf Prozent zurückgegangen. Zudem habe der Konzern europaweit Überkapazitäten, da vor allem aus Osteuropa und Asien preiswertere Anbieter auf den Markt drängen.  

Das börsennotierte Unternehmen machte nach eigenen Angaben im Jahr 2000 einen Umsatz von 23 Milliarden US-Dollar. Alcoa rechnet für das vierte Quartal mit einer Sonderbelastung von 200 Millionen bis 250 Millionen Dollar nach Steuern. Die Sonderkosten entfallen auf Stellenstreichungen und Rationalisierungsmaßnahmen.

Die Entlassungen und betrieblichen Rationalisierungsaktionen betreffen neben Europa vor allem Nord- und Südamerika. Alcoa werde stärker und wettbewerbsfähiger, sagte Konzernchef Alain Belda. Die Maßnahmen sollen bis Ende 2002 abgeschlossen sein.
 
 
(Quelle: deuba.teledata)