Dramatischer Engpass bei Silikon (10/12/2021 03:37:25 PM)

Soudal entwickelt Lösungen für die Rohstoff-Knappheit

Der Rohstoffmangel verschärft sich weiter. Auf den internationalen Märkten ist der Rohstoff für die Herstellung von Silikonprodukten kaum noch erhältlich. Für Silikone sind daher nicht nur hohe Preisanstiege unausweichlich, es ist auch mit Lieferausfällen zu rechnen. Das tangiert die gesamte Bauchemie, auch der führende Kleb- und Dichtstoffhersteller Soudal ist davon betroffen. Er empfiehlt, auf alternative Produkte auszuweichen und rät von Hamsterkäufen ab.

Angespannte Lage
Der aktuelle Mangel an Siliziummetall, dem wichtigsten Rohstoff für Silikonpolymer und Silikonöl, ist alarmierend. Die Anzahl an Force-Majeure-Meldungen zu Siliziummetall steigt. Sie sind auf den derzeit stark limitierten chinesischen Markt zurückzuführen (siehe Infokasten). Das hat dramatische Folgen für die Produktion und die Lieferfähigkeit von Silikonprodukten für bauchemische Anwendungen.

Lieferfähig bleiben
Soudal setzt auf klare Kommunikation und hat seine Kunden sofort über die Auswirkungen der Rohstofflage informiert. Dem Unternehmen ist es wichtig, für seine Kunden jederzeit ein verlässlicher Partner zu sein. „Wir sind mit einer besorgniserregenden Situation konfrontiert, wie es sie auf dem Silikon-Markt bisher noch nie gab. Wir tun alles dafür, um lieferfähig zu bleiben und diese Krise mit verschiedenen Mitteln zu überbrücken. Dazu zählt neben dem Ausweichen auf Alternativen eine Preiserhöhung bei Silikonen. Sie ist leider unvermeidbar, da die Rohstoffpreise täglich drastisch steigen“, erklärt Harald Lüdtke, Geschäftsführer Soudal Deutschland.

Andere Technologien als Alternative
Der große Vorteil von Soudal in dieser Situation ist die breite Aufstellung und das tiefe Angebotsspektrum. Soudal beherrscht eine Vielzahl von Dichtstofftechnologien auf unterschiedlichster Werkstoffbasis. Gibt es Engpässe bei einer Produktgruppe, hat das Unternehmen für seine Kunden stets sehr gute Alternativen parat. „Unser Pluspunkt ist, dass wir im Gegensatz zu anderen Herstellern unseren
 



„In der aktuellen Silikonkrise kommt es darauf an, gemeinsam mit den Anwendern die richtige Alternativ-Technologie zu ermitteln und die entsprechenden Produkte verfügbar zu haben“, sagt Harald Lüdtke, Geschäftsführer Soudal Deutschland. (Foto: Soudal)


Je nach Anwendungssituation empfiehlt Soudal als Alternative zu Silikon passende Acrylate, Hybridpolymere oder PU-Schäume aus seinem umfangreichen Sortiment. (Foto: Soudal)
Kunden alternative Technologien für Silikon anbieten können. Die Koordination der umgeleiteten Mengenströme wird allerdings eine Herausforderung werden“, so Harald Lüdtke. Je nach Einsatzzweck kann ein hochwertiges Acryl oder ein Hybridpolymer wie Soudaseal® oder Fix All® ein Silikon ersetzen. Hybridpolymere kleben bauübliche Materialien auf nahezu allen Untergründen und können aufgrund ihrer Flexibilität auch zum Abdichten und Verfugen verwendet werden. Polyurethan kann ebenfalls eine Alternative für Silikon sein.
Soudal setzt auch in dieser Situation auf den engen Austausch zwischen Kunden und technischen Beratern. Sowohl der Innen- als auch der Außendienst sind gezielt darin geschult, für jeden Anwendungsfall ein passendes Produkt zu empfehlen.

Umgang mit Bedacht
Angesichts der Rohstoffknappheit appelliert das Unternehmen, Silikon sparsam einzusetzen und – wo möglich – auf die angebotenen Alternativen auszuweichen. Soudal rät auch dringend von Hamsterkäufen ab.
Momentan ist nicht abzusehen, ob und wann sich der Rohstoffmarkt von der aktuellen Lage erholen wird. Soudal arbeitet bereits seit Längerem an weiteren Alternativ-Technologien, die unabhängiger von Rohstoff-Engpässen machen und sich zugleich als nachhaltig und zukunftsfähig erweisen sollen.


Infokasten:
Gründe für den weltweiten Rohstoffmangel für Silikone
Verschiedene Ursachen führen zu der angespannten Situation für Silikone. Derzeit ist in China die Produktion von Siliziummetall, dem wichtigsten Rohstoff für Silikonpolymer und Silikonöl, stark eingeschränkt. Silizium ist als zweithäufigstes Element auf der Erde zwar ausreichend vorhanden, jedoch mangelt es derzeit an Energie für die Rohstoff-Gewinnung. Das liegt vor allem daran, dass die chinesische Regierung vielerorts die Energiezufuhr um bis zu 90 Prozent reduziert hat. Der Grund ist in den strengen Vorgaben der chinesischen Führung zur Emissionsreduzierung zu sehen. In der Folge müssen sich Hersteller von chemischen Grundstoffen auf höhere Gewalt berufen (Force-Majeure-Meldungen). Zusätzlich sind Lieferketten durch eingeschränkte See- und Landfrachtwege unterbrochen. Das alles bewirkt die momentane schwierige Marktsituation.



Weitere Informationen:
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