Neue revolutionierende Technologie für Holzimprägnierung

 
Um Holz als Baumaterial zu fördern, Energie einzusparen und um das Umweltprofil von Holz zu verbessern hat sich Dyrup an einem Projekt zur Behandlung von Holz beteiligt, das auf eine völlig neue revolutionierende Technologie basiert. Diese neue industrielle Methode benutzt als Trägersubstanz CO² Gas um chemische Holzschutzmittel ins Holz zu transportieren. Bisher wurden bei normalen Imprägniertechniken entweder organische Lösemittel (Testbenzine) oder auch Wasser als Träger von Chemikalien und Bioziden verwendet.

Dyrup hat nun eine Holzschutzrezeptur entwickelt, das sich für diese neue Imprägniertechnologie eignet. Die Tests sind erfolgreich abgeschlossen und die Genehmigung der dänischen Umweltbehörde beantragt. FLS Miljø, Valby, Dänemark hat hierzu die Imprägnieranlage entworfen und zusammengebaut. Eine Anlage ist bereits in Hampen, Dänemark, aufgestellt worden. Produktionsstart ist Anfang des Jahres 2002 mit einer Kapazität von 60.000 m3 Holz. D.h. Dyrup ist in der Lage nicht allein das Holzschutzmittel (GORI SC-100) zu liefern, sondern auch Beschichtungen für über 3.000.000 m2 Holzoberfläche.

Die neue Imprägniertechnologie hat, verglichen mit traditionellen Imprägniermethoden, Vorteile was sowohl Umwelt als auch Technik betrifft, da bei den traditionellen Methoden Wasser oder Lösemittel verwendet werden. Werden Lösemittel als Trägersubstanz in der Behandlung von Holz verwendet, werden diese in die Atmosphäre und somit in die Umwelt freigegeben. Bei der Verwendung von Wasser als Trägersubstanz ist ein kostspieliger Trocknungsprozess erforderlich um das Wasser nach der Imprägnierung wieder aus dem Holz zu entfernen.
Dahingegen hat die Verwendung von Kohlensäure als Trägersubstanz bei Holz-Imprägnierprozessen keine der obengenannten Probleme zur Folge. Kohlensäure kann als ein billiges Nebenprodukt z. B. von Brauereien bezogen werden. Aus unserem täglichen Leben kennen wir Kohlensäure als Trockeneis und als Bläschen in sprudelnder Limonade.

Jedoch, abhängig von Druck und Temperatur, kann Kohlensäure in den verschiedensten Formen vorkommen; als Gas, in flüssiger Form und in einer sogenannten "superkritischen" Form. Letzteres ist populär ausgedrückt eine Mischung aus Gas und Flüssigkeit in einer Form. Um Kohlensäure in diese "superkritische" Form zu bringen ist eine Temperatur von über 31°C und ein Druck von über 73 bar erforderlich.

"Superkritische" Kohlensäure ist der Schlüssel zum Holzimprägnierprozess. Aber auch viele andre Eigenschaften der Kohlensäure tragen dazu bei, dieses Gas (in flüssiger Form) zum idealen Produkt für die Holzimprägnierung zu machen. Z.B.:

1. Nach dem Imprägnierprozess ist das Holz trocken und bereit für die weitere
Behandlung.
2. Kohlensäure ist nicht giftig und nicht entflammbar.
3. Kohlensäuregas (flüssig) dringt effektiv ins Holz hinein.
4. Kohlensäuregas (flüssig) verursacht weder ein Aufquellen des Holzes noch
Rißbildung.
5. Kohlensäuregas (flüssig) ist preiswert und gebrauchsfertig im Handel zu haben.

Superkritische Kohlsäure’s einzigartige Eigenschaften und effektives Eindringen ins Holz machen auch eine Imprägnierung von problematischen Holzsorten möglich, die sonst schwierig zu imprägnieren sind. Mit Hilfe dieser neuen Imprägniertechnologie ist ein Imprägnieren von Fichtenholz und anderen schwierigen Holzsorten möglich.

Der Imprägnierprozess ist flexibel zumal die Holzschutzchemikalien separat vom Kohlensäureträger gelagert werden. Erst während des Imprägnierprozesses werden die Holzschutzchemikalien injiziert und im Kohlensäuregas aufgelöst. Nach Beendigung des Imprägnierprozesses werden Gas und Holzschutzchemikalien wieder voneinander getrennt, dies geschieht durch Druckentlastung und Temperatursenkung im Gas.

Daher können auch mehr als nur ein Holzschutzmitteltyp in der gleichen Imprägnieranlage eingesetzt werden, was ein sehr flexibles System ergibt, daß die industrielle Behandlung von Holz mit mehr als einer Spezifikation und verschiedenen Marktansprüchen ermöglicht.

In Zukunft wird die Verwendung von superkritischer Kohlensäure als Trägersubstanz für viele Chemikalien, die die Eigenschaften von Holz verbessern, ein großes Potential ausmachen. Die Behandlung von Holz mit Produkten, die die UV- und Wasserbeständigkeit sowie die biologische Haltbarkeit verbessern kann mit Hilfe dieser neuen Imprägniertechnologie ausgeführt werden.